via Geiss- und Gitziflue zum Dilitschchopf


Publiziert von Felix , 11. April 2016 um 14:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 6 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 815 m
Abstieg: 815 m
Strecke:Oberdorf, Parkplatz Weberhüsli - Chänzeli, P. 949 Geissflue - Gratweg Gitziflue - Uranus - Schilizmätteli - P. 1182 - P. 1226 - Couloir westlich Nidleloch - Dilitschchopf - Hammerweg - Hinter Weissenstein - P. 1182 - Franzosewägli, Steinig - P. 702 - Parkplatz Weberhüsli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Linde, Herzogenbuchsee, Autobahn Wangen an der Aare - Solothurn-Ost, Bahnhof Solothurn, nach Oberdorf, Parkplatz Weberhüsli
Kartennummer:1106

Auch der heute mehrheitlich vorherrschende Nebel trug zu reizvollen Stimmungen bei, wie wir unserem Profi-Bergkameraden die einfache, doch lauschige Route über Geiss- und Gitziflue und durchs Couloir unweit des ihm bestbekannten Nidlelochs zum Dilitschchopf zeigen konnten - sonnige Aufhellungen nahmen wir gerne „in Kauf“, lieferten sie doch zusätzlich kontrastreiche Momente …

 

Oberhalb der  Station Oberdorf, beim Parkplatz unterhalb des Weberhüslis, startet unsere erst unter einer Wolkendecke stattfindende Grattour. Hinter der ehemaligen Wirtschaft queren wir in südwestlicher Richtung in den Wald hinein; danach folgen wir der nur schwach ausgeprägten Spur (viel Laub lässt sie nur schlecht erkennen) hoch bis zum Fahrweg, welcher in westlicher Richtung bis zum oberen Teil der Steingrueben ( Lommiswil - Saurierspuren) führt. Hier, in einem Geröllfeld, beginnt der eigentliche Aufstiegspfad Richtung Grat.

Wie ich kurz vor s’Chänzeli eine kecke Felsnase fotografieren will, behütet mich wohl gerade dieser Halt vor einem wohl 2 kg schweren Geschoss, welches eine Gämse oberhalb ausgelöst hat …

 

Den gefälligen Felskopf müssen wir alle drei selbstverständlich auch übersteigen - einfaches doch animierendes Kraxeln, das uns allen gut gefällt, und dann auch einen „Wandbuch“-Eintrag verdient.

Knapp 400 Höhenmeter gilt es nun auf dem bekannten, auch mit dem erst vorherrschenden Nebel überaus stimmungsvollen, Grat anzugehen - einige kurze felsige Abschnitte lassen die Hände zugreifen … Gerade zeitlich richtig erreichen wir die Sonne, wie wir den famosen Aussichtspunkt der Geissflue angehen - auch wenn das Mittelland, die Alpen sowieso, von Wolken verdeckt sind, fasziniert der Ausblick in die unter uns sich „durchschlängelnde“ Aare.

 

Abwechslungsreich steigen wir weiter an - auch das Wetter zeigt sich von unterschiedlicher Seite: wie wir am oder unterhalb des Grates diesem weiter folgen, befinden wir uns wieder im grauen Bereich. Nicht nur feucht, sondern tropfnass, präsentieren sich die beiden Bücher im Alubehälter des SAC Weissensteins beim alten Gedenkkreuz (das volle haben wir, mit entsprechendem Hinweis, selbstverständlich mitgenommen und der Sektion zugestellt). Beim Versuch, den höchsten Punkt der Gitziflue ausfindig zu machen, können wir selten direkt dem teilweise „scharfen“, gegen Norden senkrecht abfallenden, Grat folgen - zu baumbestanden, dickichtartig zeigt er sich oft. Immerhin finden wir auf einem Felshöcker die entsprechenden Markierungen (mit der dazu passenden Höhe).

 

Weiter folgen wir, wieder auf einer Spur, dem Rücken bis zum WW, welcher von P. 1292 via P. 1315 zum Übergang zur Nordseite leitet. Hier nun treffen wir doch noch erstaunliche Schneemengen an, teilweise sinken wir bis zu den Knien darin ein - bis zum Uranus laufen wir weiter auf einer Schneeunterlage.

Letzte Meter auf dem Schnee, dann auf aperer, doch noch feuchter Unterlage, marschieren wir übers Schilizmätteli zu P. 1182; hier lassen wir uns an der Stallwand windgeschützt nieder - und verzehren unsere Verpflegung, während wir die „Bewohner“ mitsamt einem sehr jungen Kälbchen beobachten; und umgekehrt …

 

Kurz erfreut uns wieder Sonnenschein beim Gang zum Bergrestaurant Hinter Weissenstein - wo wir die grosse, kunstvolle Holzskulptur bewundern, die Wirtschaft fürs Erste jedoch noch nicht berücksichtigen.

 

Erst gilt es ja, mazeno, welcher sich schon in die, der Allgemeinheit nicht zugänglichen, tieferen Gänge des Nidlelochs abgeseilt und durch enge Gänge gekrochen ist, den vergleichsweise harmlosen, doch attraktiven Couloirzustieg zum Dilitschchopf zu zeigen.

Links vom Felspfeiler beim Eingang zum immensen Höhlensystem führt ein Pfad erst in einer sehr steilen, rutschigen Halde hinauf zum felsigen, leider nur kurzen, Abschnitt, wo ein gefälliges, einfaches Kraxeln angesagt ist. Auf dem Grat angelangt, ist der Weitergang ein lauschiger über weichen Boden durch die Bäume hindurch zur Aussichtskanzel beinahe senkrecht über dem Bergrestaurant - leider bleibt uns der Ausblick in die Alpen heute wegen der doch grossen Wolkenbildung verwehrt; immerhin können wir die mäandriende Aare bei Bellach im dortigen Sonnenschein gut erkennen.

 

Nachdem wir auch den höchsten Punkt noch „mitgenommen“ haben, steigen wir auf dem Hammerweg unproblematisch zurück zum Hinter Weissenstein. Nun kehren wir ein und gelangen in den Genuss - ich wiederhole mich bereits wieder - eines der mir bekannten besten Biere: Wyssestei. Leider verraten mir die beiden anwesenden jungen, sehr sympathischen, Damen das Geheimnis des zugesetzten Extraktes nicht …

 

Zurück geht’s zu P. 1182; hier folgen wir erst dem WW, biegen später, bei der Wegverzweigung auf 1067 m, in die laubbedeckte, bärlauchgesäumte, teilweise steilere, Spur des Franzosewäglis ab.

Wo der von der Gartenmatt und  Nesselboden herkommende WW (und Bach) auf den offiziellen, zum obigen Punkt führenden (und auf den Wildbach) trifft, flacht das Gelände nun definitiv ab. Am grossen Steinbruch vorbei gelangen wir zu unserem Ausgangspunkt, Parkplatz Weberhüsli zurück. 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno


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