Hohtürli-Schwarzhorn, Traverse


Publiziert von Zaza , 14. Dezember 2015 um 18:00.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:14 Dezember 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1900 m
Kartennummer:1247, 1248

Seit einigen Tagen herrscht in der ganzen Schweiz geringe Lawinengefahr...und das, obwohl es auf der Alpennordseite durchaus Schnee hat (anders als im Tessin, wo sich das Lawinenbulletin derzeit wohl vor allem auf Laublawinen bezieht). So hält man sich doch am besten an einen der ganz grossen Favoriten aus den fernen 1980er Jahren und sucht sich eine schöne, steile Tour aus!

Zeitig starte ich in Kandersteg und mache mich auf zum Oeschinensee. Hier ist es meistens sinnvoller, den Fussweg zu nehmen, der in der Nähe der Seilbahn aufsteigt, auch wenn man dann nochmals etwas Höhe verliert bis zum See (die Fahrstrasse ist schattig und oft heftig vereist). Hier ist alles ruhig, abgesehen von den diversen Schneekanonen. Der See ist noch nicht ganz zugefroren, so muss der Aufstieg zum Unterbärgli zwingend auf dem exponierten Sommerweg erfolgen. Er weist an zwei Stellen hart gefrorenen Lawinenschnee auf. Hier bin ich froh um den Pickel, mit dem sich einfach ein paar Tritte hauen lassen. Vom Unterbärgli an montiere ich die Schneeschuhe und folge dem neu angelegten Weg (mit einigen Stützmauern) zum tief verschneiten Oberbärgli. 

Da im Dezember kaum Sonne in diese Hänge kommt, ist der Schnee noch pulvrig, aber nicht so tief, dass das Spuren sehr mühsam wäre. Allmählich erreiche ich die Moräne und folge dann noch eine Zeitlang dem Weg Richtung Blümlisalphütte. Die zu querenden Hänge werden aber sehr jäh, darum steige ich direkt gegen den Grat an und komme bald an die Sonne und stosse (endlich) auch auf tragenden Schnee. Über ein ziemlich steiles kurzes Couloir geht es direkt auf den Ostgipfel des Schwarzhorns. Die Temperatur ist sehr angenehm, es hat kaum Wind und auch weit und breit keine Wolken. Hohtürlihang und Bundstock weisen zwar einige Spuren vom Wochenende auf, doch heute ist es weit herum ruhig. 

Nach der Mittagspause mache ich mich auf den Abstieg. Auf der Kientalseite geht es dem Fuss der Felsen des Schwarzhorns entlang, um dann am westlichen Rand des Hohtürlihangs direkt in die Tiefe zu stechen. Der Schnee ist zunächst auf etwa 500 hm nahezu perfekt (abgesehen von ein paar schlecht verdeckten Steinen), danach weist er zunehmend einen leichten Deckel auf. Nach der Bundalp folgt dann das Pflichtprogramm - zunächst in nicht mehr so tollem Schnee hinunter zum Bundstäg, dann nach Golderen (Wirtschaft heute leider geschlossen), über den Bärenpfad zum Tschingelsee hinunter und zuletzt in einer guten Stunde hinaus nach Kiental. Eigentlich wäre es sinnvoller, diese Tour am Wochenende zu machen, denn dann ist die Chance gross, dass einem der eine oder andere Skifahrer mit dem Auto mitnimmt. 

Hinweis: Wie ich nachträglich feststellte, ist die obere Variante (den Felsen des Schwarzhorns entlang in den Hohtürlihang) eigentlich aus Wildschutzgründen gesperrt. Man bewegt sich hier im Jagdbanngebiet, wo nur die "offiziellen" Routen erlaubt sind. Vgl. auf respektiere-deine-grenzen.ch

Tourengänger: Zaza


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