Wandergipfel Wildi Frau - Zweitauflage als (vorgezogene) Clubtour
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Diese Tour auf den Wandergipfel Wildi Frau führe ich zweimal durch: am heutigen Datum, dem ursprünglichen Ausweichdatum (weil die Hütte am nachfolgenden Wochenende noch ausgebucht war), an diesem dann als offizielle, auf der Club-Homepage auch aufgeführte …
Je weiter wir ins Kandertal hineinfahren, desto weniger verheissungsvoll präsentiert sich die Wetter- respektive Wolkensituation; und nach dem kurzen Fussmarsch vom Bahnhof Kandersteg zur Talstation der Oeschinen-Gondelbahn fahren wir im dichten Nebel hoch zur Bergstation Oeschinen.
Nach einem Startkaffee marschieren wir in diesem los, ziehen auf dem WW via P. 1671 los zur Abzweigung Heuberg auf P. 1685. Erst steil, danach ein wenig abflachend, leitet uns der BWW im leicht wilden Gelände und in mystischer Atmosphäre hinauf - vor der Hütte auf 1860 m dringen erste Sonnenstrahlen durch und zeigen sich blaue Fenster in der Nebelschicht.
Und wie wir in den mächtigen Einschnitt des zwischen Hohtutter und Höji Egge herunterfliessenden Bergbaches hinein und wieder auswärts zum Aussichtspunkt Heuberg wandern, zeigt sich der Oeschinensee im Sonnenlicht bereits herrlich - die umliegenden hohen Gletscherberge sind hier erst noch leicht wolkenverhüllt.
Nach einer kurzen Stärkungs- und Aussichtspause leitet uns der herrliche Höhenweg weiter; im oft geringfügigen Auf und Ab entlang des Oeschinen streben wir - an einem einzigen (etwas abseitig gelegenen) Edelweiss vorbei der Abeweid, P. 1985, zu. Erst weiterhin flacher, dann wenige Meter absteigend, erreichen wie die Hüttenansammlung auf (Oberbärgli), P. 1978 - auf den Besuch des Bergrestaurants Ober Öschibergli verzichten wir heute und ziehen sogleich weiter.
Von hier aus ist bereits (relativ) gut unser Weiterweg zur nun sichtbaren Blüemlisalphütte zu erkennen - doch noch weit weg und sehr weit über uns erscheint sie noch …
Im erst noch gut grasbesetzten Alpgelände, danach im zunehmend steindurchsetzteren, steigen wir nun an bis zu unserem Rastplatz in der Kehre auf ~ 2206 m. Nach der Mittagsrast setzen wir unseren Aufstieg in diesem kombinierten Gelände fort, bis wir auf 2266 m erstmals den schuttigen Grat der Seitenmoräne erreichen.
Diese verfolgen wir bis auf 2387 m; hier wechseln wir wieder über in teils grasige Abschnitte - immerhin erscheinen nun unsere nächsten Zwischenziele bereits etwas näher … so beginnt ab 2555 m der nun meist feinschuttige Anstieg zu P. 2683, und anschliessend der letzte Abschnitt (erst felsig unter dem Felsgürtel) hinauf zum gut besuchten Übergang Hohtürli.
Ab hier - bei weiterhin schönstem Wetter und bereits schönen Ausblicken - legen wir auf zahlreichen Kehren im Feinschutt die „siebenminütige Durststrecke“ zur Blüemlisalphütte zurück - ein Bier ist hier wohlverdient (nach Anmeldung und Einchecken).
Im Laufe des Nachmittags machen wir uns nun auf, das Gipfelziel anzugehen; erst auf deutlicher Spur im Geröll geht’s dazu hoch Richtung omnipräsente Wildi Frau, dann wendet sich diese einem Felsgürtel zu, welcher erst nach rechts ausholend, danach zur Linken abbiegend, auf erkennbarem Steiglein öfters ruppig hochleitet zum flachen (ehemaligen) Gletscherplateau - wo sich eine Regensammelstelle der Hütte befindet.
Über das flache Plateau wenden wir uns - an unzähligen Steinmännern vorbei - dem Weiteranstieg zu: im unproblematisch zu begehenden Geröll steigen wir, an einigen wbw Markierungen vorbei - auf bis unter eine Felswand. Unter dieser - und über einem Restschneefeld - traversieren wir bis zum bekannten Couloir - dieser felsige Aufstiegskamin stellt die erste nur einfache, Schlüsselstelle dar; immerhin ist hier stark auf locker sitzende Steine zu achten …
Relativ einfach gestaltet sich die „Weg“fortsetzung: Spuren und Steinmänner weisen auf die Fortsetzung der Route hin- dabei umgehen wir zwei grössere Schneefelder unterhalb im Geröll - gelegentlich abbrechende Felswände liegen meistens in zu goutierender Distanz …
Ein etwas steileres, nur kurzes Schneefeld kann mühelos und unschwierig begangen werden die zweite (nur leichte) Schlüsselstelle, ein sehr guttrittiges Felsband, auf gefällige Art und Weise gemeistert werden. So verbleiben nur noch einige Geröllpassagen, bis wir - angesichts des kecken Südgrates der Wildi Frau, zum Wandergipfel Wildi Frau ansteigen können - herrlich das Gefühl sowie die Aus- und Einsichten in der Gletscher- und Gipfelwelt!
Nach ausgiebiger Gipfelrast und Bestaunen der Blüemlisalpgipfel (insbesondere des Morgehorns mit dem sich noch (!) weit herunterziehenden Morgehorngletschers) - brechen wir auf zum Abstieg auf derselben Route. Bald einmal tauchen wir jedoch in den Nebel ein - welcher allerdings die Routenfindung nicht gross erschwert.
Übers Gletscherplateau kehren wir zurück zur Blüemlisalphütte - wo wir, nach dem Apéro, nicht nur ausgezeichnet verpflegt werden, sondern von der Hüttencrew auch sehr zuvorkommend bedient werden.
Anderntags brechen wir - nach dem Frühstück um 7 Uhr - auf zu unserer ebenfalls langen zweiten Tagesetappe: bereits mit viel Sonnenschein (und mit einem Nebelmeer über Kandersteg) steigen wir ab zum Hohtürli.
Auf unserer gestrigen Aufstiegsroute kehren wir zurück zu P. 2683; hier wenden wir uns der alpinen Route zu, welche - wie wir bald einmal feststellen können - die wbw Klassierung gut verdient: über schmale Pfade, im feinschuttigen und feuchten Terrain, an teils sehr abschüssigen Stellen vorbei (das leichte Fixseil nehme ich hier gern in Anspruch) wechseln wir hinüber zum - ebenfalls eher anspruchsvollen Aufstieg im Felsgelände (mit wenig ausgeprägten Spuren) zum Sattel zwischen den beiden Schwarzhore-Gipfeln.
Einfach und aussichtsreich gestaltet sich nun dem schmalen Grat entlang der Gang zum Schwarzhore; ein sehr gefälliger Aus- und Rückblick zu Hütte und Wandergipfel ergibt sich hier.
Wir steigen bald wieder ab zum erwähnten Sattel, wo wir wieder auf die wbw markierte Route stossen - und auf ihr problemlos den Nebengipfel, Schwarzhore Westgipfel, P. 2782, gewinnen können.
Im anregenden, unschwierigen Berggelände steigen wir ab zum Sattel auf P. 2684; hier endet die Alpinwanderroute und setzt der letzte Gipfelanstieg ein.
Mal steiler, mal sanfter, leitet der BWW hoch im felsig-grasigen Gelände zum nach N steil abbrechenden Vorgipfel - und sehr einfach hinüber zum flachen Gipfelplateau des Bundstockes.
Wieder zurück auf dem Sattel, P. 2684, nehmen wir nun den Beginn des längeren Abstiegs unter die Füsse; er beginnt, wie auf dieser Tour öfters, auf einem Geröllfeld. Östlich unterhalb des Grates zum Chline Bundstock steigen wir, teils im ruppigen Felsgelände ab bis zur Umgehung des nördlichen Gratausläufers (P. 2521). Nach einem weiteren Blockfeld wechselt das Terrain und wir schreiten nun länger über grasiges, später über Alpgelände ab, erst zur Dündenegg, später, mit etwelchen Kehren nach Bund.
Einem sehr morastigen Kuhgelände ausweichend, erreichen wir die einfache, sympathische Oberi Bundalp - nebst einem verdienten Bier gibt’s hier auch Rösti und Käseschnitten J
Noch komfortabler gestaltet sich nun der Abstieg zur Underi Bundalp - und dem BWW folgend - kurz auf etwas ruppiger Weganlage im Wald, hinunter zur Einmündung in den WW (auf 1513 m).
Kurz danach - für längere Zeit wieder in den Wald eintretend - erreichen wir über Dündenessli unseren Zielort Griesalp; bis zur Abfahrt des Postautos reicht es gut noch zu einem weiteren, letzten, Bier - eine fantastische Tour endet hier.
▲ 1/5 h Bahnhof bis Talstation
▲ ⅞ h (+5 min Pause) bis Heuberg, Aussichtspunkt
▲ 1 ¼ h bis Kurve auf 2206 m
▲ 1 ¾ h bis Blüemlisalphütte
▲ 1 h 10 min (+ ⅛ h Pause) bis Wandergipfel Wildi Frau
▼ 55 min bis Blüemlisalphütte
▼▲ 1 h 40 min (inkl. ⅛ h Pause) bis Bundstock
▼ 1 ⅝ h (+ 1/5 h Pause) bis Bundalp
▼ ⅞ h bis Griesalp
unterwegs mit Feli, Margrit, Dieter und Jumbo
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