Luguntenkopf und Sienspitze


Publiziert von Kauk0r , 9. Dezember 2015 um 15:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:26 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mautstraße (in der Zwischensaison auch frei) nach Schönenbach-Vorsäß, dort vor der Ortschaft ein großer Parkplatz

Beim Erstellen des Berichts zu meiner Tour auf *Sevischrofen und Sienspitze entdeckte ich, dass sowohl die Sienspitze (1600 m) als auch der Luguntenkopf (1702 m) noch keine Tourenbericht bei Hikr haben. Damit habe ich nun die grandiose Möglichkeit, auch mal einen Gipfel zu behikrn. Die beiden Gipfel habe ich bereits im Jahr 2012 bestiegen, als ich meinen ersten ernsthaften Versuch unternehmen wollte, den Sevischrofen zu besteigen. Dies scheiterte aber irgendwie damals an meinem Zögern, bei ungewissen Verhältnissen die Besteigung anzugehen.

Den Ausgangspunkt der Tour bildet der Parkplatz vor Schönenbachvorsäß (ca. 1030 m). Schönenbachvorsäß erreicht man von Bizau im Bregenzerwald über eine kleine Mautstraße, der Parkplatz ist dafür kostenlos. Über die Höhe der Maut kann ich nichts sagen, das kleine Mauthäuschen war nicht besetzt. Man wandert zunächst auf der Mautstraße zurück bis zur Abzweigung und dann über einige Serpentinen hinauf zur Kretzbodenalpe (1103 m) und weiter über den Alpweg zur Unteren Hintereggalpe (1305 m). Nun verlässt man den Alpweg und quert am besten über den Hof der Alpe zu einem weniger deutlich ausgeprägten Weg oberhalb bei einem Kreuz, der in einer weiten Serpentine zum Waldgürtel hinaufführt. Hier leiten dann spärliche Pfadspuren und Markierungen im Wiesengelände in einem Bogen zum Wald und hindurch hinauf zur Oberen Hintereggalpe (ca. 1440 m). Nun noch kurz auf dem Fahrweg in den Hintereggsattel (1447 m) zwischen Luguntenkopf und Sienspitze.

Am Hintereggsattel beginnt der lange Ostgrat des Luguntenkopfs. Man kann bei der Wegfindung nichts falsch machen, stets hält man sich an der Kammhöhe oder weicht wenig nach Süden aus. Zunächst vom Sattel über möglichst freies Gelände auf den Ostgrat, Orientierung ist ein einzelner, großer Laubbaum. An der Grathöhe wartet auch schon die Schlüsselstelle der Tour: Es wartet eine kurze Kraxelstelle (I) in etwas unzuverlässigem Schrofengelände und es wird sehr schmal und ausgesetzt. Der Weiterweg ist etwas Auf und Ab in meist ausreichend breitem Gelände mit spärlichen Pfadspuren, allerdings immer wieder durch dichteres Unterholz und über Elektrozäune hinweg. Gegen Ende des Grates muss man dann deutlicher in die Südflanke ausweichen, teilweise helfen hier Pfadspuren durch Heidevegetation. Hat man den vermeintlich bewaldeten höchsten Punkt des Grates erreicht erkennt man, dass es noch ein kleines Stück bis zum Gipfel des Luguntenkopfs ist. Es gilt nun mit möglichst wenig Höhenverlust in die Scharte zu gelangen, um den gratartigen, steileren Gipfelaufschwung zu erreichen. Den Gipfel schmückt eine Signalstange und ein kleines schmiedeisernes Kreuz.

Zum Abstieg auf gleichem Weg zurück, bis man ein kleines Materialseilbahnhäuschen grob oberhalb des Hinterteilvorsäß erkennt. Nun weglos durch die steile, grasige Südflanke hinab zum Fahrweg. Hier behindern allenfalls erneut Zäune den freien Abstieg. Auf dem Fahrweg zur Oberen Hintereggalpe und auf dem markierten Steig ohne Probleme zum Gipfel der Sienspitze dort oben gibt es ein einfaches Holzkreuz und ein Gipfelbuch. Abstieg auf dem Aufstiegsweg zum Parkplatz.

Fazit: Ruhige, anspruchsvolle Wanderung in recht wenig besuchtem Gelände gegenüber dem bekannten und erschlossenen Winterstauden-Massiv. Vor allem der Luguntenkopf wird eher selten begangen, da keinerlei angelegte Wege zum Gipfel führen. Im Schönenbachtal befindet man sich in einer eindrucksvollen Landschaft, der Name ist eindeutig Programm. Am Grat und auf den Gipfel gibt es herrliche Ausblicke sowohl in den Bregenzerwald als auch ins Allgäu. Die Tour kann wegen der südseitigen Ausrichtung recht früh im Jahr begagen werden, an der Sienspitze halten sich die Anforderungen auch dann in Grenzen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Tour zum Ende des Tages hin die besseren Lichtverhältnisse bringt. Wen die Tour nicht auslastet, der kann noch die eine oder andere Tour anhängen so den Hirschberg oder die Winterstaude.

(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Link Luguntenkopf und Sienspitze)

Tourengänger: Kauk0r


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»