Besuch bei den Goldminen von Gondo


Publiziert von Zaza , 6. Dezember 2015 um 09:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Kartennummer:1309

Vor rund 120 Jahren herrschte in Gondo Goldgräberstimmung. An den absonderlich steilen Flanken des Camoscellahorns war zwar schon seit dem 16. Jahrhundert nach Gold gegraben worden, doch erst um 1890 nahm die Aktion industrielle Ausmasse an. Rund 5 Millionen Franken wurden investiert, bis zu 500 Arbeiter sollen beschäftigt worden sein und doch betrug die Ausbeute während dieser Zeit gerade mal 33 Kilogramm Gold. Kein Wunder also, dass der Goldrausch in einer krachenden Pleite endete. 

Geblieben sind zum Beispiel die wenigen (total 72) und unter Numismatikern hoch begehrten Vreneli aus Gondogold und die zahlreichen Ruinen, die mit mehr oder weniger Aufwand noch heute besucht werden können. Dies ist auch organisiert möglich (Klick). Gemäss Maurice Brandt darf man aber nicht darauf hoffen, das eine oder andere Nugget zu finden: "Die Chancen des Minenbesuchers stehen also gleich null, mit Gold in den Taschen zurück zu kommen; bereichert wird er aber sein durch Erinnerungen an die frühere Zeit und durch Betrachtungen über die Nichtigkeit der menschlichen Unternehmungen, welche das schnelle Reichwerden zum Ziel haben."

Wir starten in Biel am Eingang des Zwischbergentals und stechen oberhalb einer Ruine in den steilen Wald hinein. Bald stossen wir auf den alten Saumweg, der von links daher kommt und zunächst zu einer Ruine mitten im dichten Wald führt. Der Weg wird nun weniger deutlich auf etwa 1450 m hält er nach rechts, um eine steile Rinne zu queren, danach geht es im Zickzack im abschüssigen Gelände zu den zahlreichen Ruinen der Abbaugebietes Camuzzetta. Besonders interessant ist einer der Stolleneingänge, neben dem sich die Investoren und die Arbeiter verewigt haben. 

Danach steigen wir auf einer Spur hinauf bis zu den Ruinen der einstigen Alp Camuzzetta (ca. 1680 m). Von hier führte einst ein Weg über ein sehr abschüssiges Band hinüber zum Grenzstein Nr. 1 (dieser Pfad war auf den Karten bis in die 1950er Jahre noch eingetragen). Das Band ist ziemlich stark mit Erlen bestockt, die gar nicht so ungünstig sind, weil sie Griffe bieten. Das ist angenehm, weil darunter eine senkrechte Felswand steht. Doch gegen das Ende finden sich keine botanischen Griffe mehr und das Weitergehen wird uns zu heikel. Wir gehen etwas zurück und finden eine Umgehung weiter oben. Doch dann zeigt sich, dass die Fortsetzung der Querung bis zur Alpe di Camona zu zeitraubend wäre. In dieser steilen Gegend wäre es definitiv eine schlechte Idee, bis in die Dämmerung umher zu irren. So gehen wir wieder auf gleichem Weg zurück und inspizieren unterhalb von Camuzzetta noch einen der Stollen auf etwa 1520 m, durch den man erstaunlich weit (ca. 150 m) in den Berg hinein gehen kann. Auch Reste der alten Abbaueinrichtungen sind darin noch zu sehen. 

Passenderweise lassen wir die Tour im Hotel Stockalperturm ausklingen, denn im ersten Stock kann hier eine interessante Ausstellung zu den Goldminen besichtigt werden. 

Tourengänger: Zaza


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