Meine letzte T6-Tour vor dem Wintereinbruch.
Dank der ausgesprochen sonnigen Tage im November sieht meine T6-Quote in der abgelaufenen Saison trotz Bänderriss zur besten Sommerzeit nun gar nicht mal so schlecht aus. Mit dieser letzten Tour ist es mir tatsächlich gelungen, im Jahr 2015 die Mythen endlich einmal NICHT zu besteigen und, was fast noch erstaunlicher ist, auch meinen Fotoapparat NICHT zu verlieren.
Schäferweg (T5/T6): Einfacher T6er oder schwieriger T5er, wer weiss das so genau. Jedenfalls eine sehr attraktive, landschaftlich hübsche Tour vom Ochsenboden auf den Wändlispitz, der von geübten Berggängern auch im Abstieg gemacht werden kann. In der Schlüsselpassage könnte an Bäumen und eingerichteten Abseilstellen abgeseilt werden.
Von der HST. Ochsenboden dem Golfplatz entlang bis zu dessen Haupteingang mit Parkplatz. Hier zweigt ein markierter Weg in den Wald der Stafelwand ab. Nach einer Weile -man erkennt rechts unterhalb des Weges zwei grosse auffällige Metallröhren- zweigt steil aufwärtshaltend eine vorerst nicht markierte, später mit roten Strichen bezeichnete Wegspur ab nach Unterwand. Der guten Spur entlang bis zu den Alphütten von Unterwand.
Im Tal unten übt derweil die Armee mit lautem Getöse für den Ernstfall, wenn Ajeta Bajrami aus Unterstammheim nicht im Bikini am Schwimmunterricht teilnehmen will (übrigens würde sich auch Loris Gubler aus Oberstammheim freier fühlen, müsste er nicht vor der Klasse mit nacktem Oberkörper am Beckenrand posieren. Zu seinem Unglück interessiert das aber niemanden...).
Von der oberen Hütte der Alp Unterwand ca. 50m auf undeutlicher Spur horizontal Richtung Wandflue und zu der Schwachstelle -der gut sichtbaren Schäferwegpassage- queren, wo bereits die erste einer Vielzahl roter Markierungen den Weg weisen zum Einstieg mit der Metalleiter (T4).
Die Schlüsselpassage wird erst über eine Leiter, dann entlang eines guten Fixseils überwunden. Anschliessend in gut gestuftem, steilem Gras (Trittspuren) zum Ausstieg aufs sogenannte Wandli (T5/T6-.) Das Wandli wird landschaftlich reizvoll am besten entlang der Abbruchkante bestiegen. Bis zum Gipfel sind keine Schwierigkeiten mehr zu erwarten (T4).
Wer den Schäferweg im Abstieg macht, folgt vom Wändlispitz Gipfel stets der Abbruchkante der Wandflue, bis sich die frei stehenden Bäume langsam zu einem Wald verdichten. Hier -nämlich genau an der Abbruchkante bzw. am oberen Einstieg zur Schlüsselpassage- zeigt ein markanter Steinmann die Abzweigung zur Schäferwegpassage an.
Wändlispitz Ostgrat-Diethelm (T6-): Vom Wändlispitz dem schmalen Grat entlang hinunter in einen Sattel, schwierige Stellen werden meist nordseits umgangen. Das Gelände hat dank häufiger Begehungen gute Tritte zu bieten und ist auch recht ordentlich von losem Material gesäubert. Dennoch brauche ich im Abstieg an der einen oder anderen Stelle etwas Zeit, um die optimalen Tritte zu finden. Im Aufstieg fühlt sich alles nochmals deutlich einfacher an. Vom Sattel unter dem Ostgrat über einen schmalen Weg zu Pkt. 1972. Bald trifft man auf den Wanderweg, der zum Fluebrig führt. Ab Pkt. 2038 ist der Weg als Alpinroute ausgeschildert. Er führt über eine gut gesicherte Felsstufe (Ketten) auf den Gipfelgrat und weiter zum Diethelm Gipfelkreuz. Ab dem Sattel unter dem Wändlispitz Ostgrat bis zum Diethelm T3 und T4.
Die Armee hat Mittagspause. Vielleicht brachte Ueli Maurer die "Christmas-Hanf-Cookies à la mode du fils" mit, das würde die entspannte Ruhe erklären. Die Alpen sind bereits verlassen und auch sonst ist kein Mensch zu sehen. Die Ruhe, das Licht, die Berggestalten, sie alle tragen zu einer Atmosphäre stiller Erhabenheit bei; ein Moment für die Ewigkeit!
Abstieg über die Aufstiegsroute, eine interessante Variante für geübte Berggänger. Es liesse sich auch über Obergross-Schärmen-Stafelwand-Ochsenboden (markiert, vermutlich T3) absteigen.
Tour im Alleingang
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