Fluebrig durch die Gross Sienen


Publiziert von Nobis , 2. Juli 2012 um 14:39.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:28 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Östliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sihlsee - Euthal - Studen - Ochsenboden (Parkplätze bei Chalchboden)

Der Fluebrig ist ein Massiv zwischen Wägitaler See und dem Sihlsee und reicht bis fast auf 2100müM. Es besteht aus einer Reihe von Gipfeln, die mit schmalen Fels- und Grasgraten verbunden sind. Auf meiner Route bestiegen wir den Wändlispitz von Norden über die Gross Sienen. Nach der Besteigung des Diethelm führte der Abstieg gegen Norden über die Fläschlihöchi.
 
Die Grosse Sienen ist kein Spaziergang; es gibt keine Markierungen und Pfade. Etwas Erfahrung, Gespür für gute Wegfindung und Ausrüstung für steilere, teilweise nasse Grashänge sind notwendig – wir waren froh um Stöcke und den Pickel.
 
Von Ochsenboden stiegen wir auf dem "Sumpfweg" entlang dem Wisstannenbach bis genau zur Höhe 1100 Meter. Entlang der Höhenlinie zumeist weglos durch feuchtes Unterholz zum Bach. Hier heisst es nun eine geeignete Stelle für den Aufstieg zur Gross Sienen suchen: wir haben den Einstieg direkt rechts am steilen Grasbord des Entwässerungsbachs der Gross Sienen gewählt. Wenn man dann mal dort im Bord steht, scheint es nicht mehr gar so steil. Auf schwachen Wegspuren steigt man rechts haltend aufwärts. Der Aufstieg durch den feucht-rutschigen Bergwald erfolgt primär entlang von Wildwechseln; und davon gibt es zahlreiche..., die ideale Weglinie ist deshalb eher schwierig zu finden. Fallholz und Büsche geben Halt, Stöcke sind in diesem Abschnitt wärmstens zu empfehlen. Nun eher gegen Westen (rechts) halten, aber darauf achten, dass man sich nicht mehr als ~50m von der Falllinie über dem Einstieg entfernt. Im oberen Teil des steilen Waldes gegen links haltend die Rinnen hoch, so dass bei einer Höhe von ~1200m die kleine Schlucht des Entwässerungsbachs erreicht wird. Es ist übrigens nicht nötig, sich im Bergwald in überaus steiles Gelände zu begeben, dann besser wieder etwas zurück gehen und ein anderen Aufstieg wählen. Dann rechts nach oben aus dem Wald und in Richtung zum grossen Pfeiler.

Über steilere, nicht sehr stabile Schutthalden gelangt man auf das Gras unterhalb des Pfeilers. Nun über Gras links aufwärts um den Pfeiler herum. Nun steht man vor dem ersten Steilaufschwung der Gross Sienen. Wir haben ihn wie folgt überwunden: bei Beginn der rechts an den Pfeiler anliegenden Platten entlang dem oberen der zwei schräg gegen die Mitte verlaufenden Grasbändchen fast bis in die Mitte des Aufschwungs. Nun über die Grasbüschel und Kalkschuppen relativ steil rechts aufwärts haltend. Hier war der Pickel überaus hilfreich. Damit ist bereits die Hauptschwierigkeit der Gross Sienen überwunden (ab Wisstannenbach bis hier T5).
 
Auch für den weiteren Aufstieg hält man sich eher rechts des Talboden. Dem Bachschotter entlang weiterhin mässig steil aufwärts, bis die Terrasse auf 1500müM. erreicht wird. Nun in Talmitte (im Frühsommer über Schneefelder) bis zur nächsten Terrasse bei 1700m.

Von dieser Terrasse aus kann man nun einfach zum abweisend wirkenden Wändlispitz aufsteigen: man hält sich nordostwärts über Schneefelder und dem unteren Band mit vereinzelten Wegspuren zu einer Schulter auf 1760m. Nun über eine kleine Grasrippe aufwärts zum Westgrat des Wändlispitz, dessen zu Beginn flacher Grasgrat bei 1800m erreicht wird (Einstiegspunkt und die richtige Rippe für den Abstieg merken; es ist im Abstieg die rechte, unscheinbarere der beiden Rippen). Über den steiler werdenden, aber einfachen Grasgrat zum Gipfel (1971m, T3 ab Terrasse, 3.5-4.5h ab Ochsenboden).

Zurück auf der Terrasse bei etwa 1700m steigt man weiter das Tal hoch in den Sattel zwischen Diethelm und Punkt 1972 (ab hier Rot-weiss markiert) oder, im Frühsommer wenn in diesem Kessel noch Schneefelder liegen, schien es uns einfacher über eine schneefreie Rippe in die Einsattelung zwischen Wändlispitz und Punkt 1972 aufzusteigen. Über letzteren auf den Grat zum Einstieg auf den Diethelm (2093m; der Grat kann von Süden einfacher über die Alp Obergross erreicht werden, rot-weiss markiert).

Der Gipfelaufbau vom Diethelm wird über eine 2m hohe Leiter, dann einer Kette, die bei Nässe gerade am Einstieg nach der Leiter während zwei Höhenmeter gute Dienste leistet, angegangen (T4). Am letzten Grataufschwung vor dem Gipfel unbedingt den linken Pfad nehmen und nicht direkt über den Grat aufsteigen: Um die Westseite ist ein guter Pfad mit Kettensicherung angelegt. Wir benötigten ab 1700m aus der Gross Sienen bis zum Gipfelkreuz rund 1.25 Stunden.

Abstieg vom Diethelm nordwärts via der Alp Fluebrig und Fläschlipass: zurück bis an den Fuss der Leiter. Nun in 10m lange Traverse direkt unterhalb der Leiter und unterhalb des Gipfelaufbaus entlang zum Grat vom Diethelm zum Turner. Diese Traverse auf abschüssigen Felsplatten kann bei Nässe/Schnee heikel sein. Im Abstieg zur Fläschlihöchi ab 2038m liegt im Frühsommer recht lange ein Schneefeld, über das rasch bis zum Punkt 1777 abgefahren werden kann. Diesen Punkt nicht verpassen, da hier nach rechts (Osten) in eine andere Geländekammer gewechselt werden muss. Bald erreicht man die Alphütte Fluebrig steigt weiter dem Wanderweg entlang ab – teilweise über pickelhartem Lawinenschnee – zum Fläschlipass und über schön angelegtem Weg durch den feuchten Wald entlang des Wisstannenbachs. Bis zum Ochsenboden dauert der Abstieg vom Diethelm rund zwei Stunden.

Der GPS-Track ist in der Gross Sienen etwa ungenau wegen teilweise schlechtem Signalempfang.

Tourengänger: Nobis


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