Steineberg, Bärenkopf, Mittag


Publiziert von schimi , 20. April 2016 um 11:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Wir starten in Gunzesried zur wohl letzten "Sommertour" des Jahres 2015. Vom Parkplatz am Ortseingang gehen wir vorbei an der beliebten Sennerei biegen dann mit der Straße nach links, und verlassen diese noch innerhalb des Ortes nach rechts auf den zunächst noch asphaltierten Weg. Nach ein paar Schritten verlassen wir den Fahrweg wieder nach rechts und gelangen so endgültig in die Landschaft.

Zunächst über Wiesen, dann durch Wald steigen wir auf, bis wir kurz vor der Dürrehornalpe wieder auf einen asphaltierten Fahrweg stoßen. Steil führt und dieser zu besagter Alpe und dann weiter nach oben. An der nächsten Möglichkeit verlassen wir den Fahrweg nach links und nehmen den Weg Nr. 11, der uns in teilweise atemberaubender Steilheit durch bewaldetes Gebiet in die Höhe bringt.

Mit dem Ende des Waldes verringert sich auch die Steigung und wir wandern gemütlicher und am Hang entlang bis zur Unterkirchealpe. Kirche gibt es hier keine, jedoch zeigt sich schon seit ein paar Minuten ein senkrechter Felsklotz mit stattlichem Gipfelkreuz, der aus dem Wald herausragt. Dieser Gipfel nennt sich Kirche, und so ist auch klar, wie die Alpe zu ihrem Namen kam.

An der Alpe ändert sich die Richtung des Weges. Wir biegen nach rechts und steigen weiter in gleichmäßiger Steigung. Nach einer kleinen Weile erreichen wir die Grathöflealpe. Kurz zuvor zweigen nach links einige Spuren ab, die nicht nur wir als den richtigen Weg interpretieren, dies ist jedoch ein Irrweg! Also direkt bis zur Alpe und dort links am Haus vorbei führt der korrekte Weg. Sodann erreichen wir über einen steilen Wiesenhang nach wenigen Minuten den Gipfel des Steinebergs. Wer nun eventuell wegen der fast schon berühmten Leiter hier heraufkommt, sieht sich getäuscht. Man kommt nicht am Fuß der Leiter an, sondern an deren oberen Ende, die direkt neben dem Gipfel endet. Auf unserer Landkarte war dies in keinem Fall zu erkennen.

So schön wie das Wetter, so groß auch der Andrang auf die steile und außergewöhnlich lange Leiter. Es wäre eine schlechte Idee, diese hinunter steigen zu wollen. In der Tat bietet sich aber auch eine sehr interessante Alternative, die nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Schon auf der Landkarte fällt einem auf, dass im Gipfelbereich scheinbar zwei Wege über den Grat führen. Dies ist natürlich nicht so. Vielmehr liegt der nördlichere Weg gut 30 Meter tiefer. So kann man auf dem Gipfelgrat nach Westen gehen, nach wenigen Minuten etwas nach Norden absteigen, um dann ein gutes Stück tiefer unter dem Gipfel den schmalen Pfad zurückzugehen. So kommt man auch an das untere Ende der Leiter, möchte man sie einmal nach oben steigen.

Wir tun es genau so, und machen die Gipfelrundtour damit komplett. Der tiefer liegende Weg ist etwas feucht, Vorsicht ist hier sicher eine gute Methode. An der einen Seite senkrechter Fels, nach Norden ein durchaus steiler Abhang und herrliche Sicht nach draußen ins Allgäuer Land. Ein paar wenige Stellen sind ein etwas ausgesetzt, insgesamt ist der Weg aber ausreichend breit, wenn er auch etwas sandig und schräg im Gelände liegt.

Besagte Leiter liegt fast senkrecht am Fels an und ist wirklich sehr lang. Für weniger Versierte gibt es am Geländer eine durchlaufende Sicherungsmöglichkeit; heute sahen wir aber niemanden, der diese in Anspruch nehmen wollte. Das obere Ende der Leiter reicht deutlich über die eigentlich notwendige Höhe hinaus, sodass man am Ende einen einfachen und bequemen Ausstieg auf die Erde vorfindet.

Nach einer Pause in der herrlichen Herbstsonne gehen wir noch einmal die Gipfelrunde zum unteren Ende der Leiter und steigen dann über den mit den Nummern 41 und 11 bezeichneten Weg nach Nordosten vom Steineberg ab. In diesem Bereich des Weges hat man mehr als ganze Arbeit geleistet, und hat das steile Gelände mit einem fast schon herrschaftlich hergerichteten Promenadenweg massentauglich gemacht.

Nun bemerkt man auch schon, dass man der Seilbahn, die auf den Mittag führt, deutlich näher kommt. Immer mehr untypisch gekleidete Menschen kommen einem entgegen. Untaugliche Berghosen, flachländisches Schuhwerk und rote Köpfe werden von Minute zu Minute häufiger. Die letzten Meter bis zum Mittagberg und der Seilbahn sind voll von Leuten die noch einmal die Sonne genießen möchten.

An der Bergstation herrscht fast Volksfeststimmung, mit Mühe ergattern wir einen Sitzplatz und am Selbstbedienungstresen etwas zum Essen und Trinken. Der weitere Abstieg ist schnell erzählt. Zunächst geht’s zur Alpe Oberberg, wo dann direkt der Weg 10 teilweise sehr steil und auf unangenehmen Schotter nach unten ins Tal führt.
Fast schon unten stoßen wir auf eine kleine Straße, der wir nach rechts folgen. So erreichen wir Gunzesried, wo wir in einem kleinen Café noch einen Selbigen zu uns nehmen.

Tourengänger: schimi


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