Der kurze Grat - vom Mittag zum Immenstädter Horn


Publiziert von Erdinger , 2. November 2016 um 12:28.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:30 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 1260 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A96 München - Lindau - Richtung Kempten auf B12 - weiter Richtung Oberstdorf - Abfahrt Immendorf Zentrum und dort der Beschilderung zur Mittagbahn folgen
Unterkunftmöglichkeiten:Hirsch in Immenstadt und viele weitere Unterkunftsmöglichkeiten in der Gegend
Kartennummer:Landesamt für Vermessung - Karte UK 50-47 Allgäuer Alpen

Evi und ich im Allgäu! Das kommt nicht allzu oft vor, da es naturgemäß einfach ein wenig zu weit weg ist. Wir haben uns drei Tage Zeit genommen und wunderschöne Tage im Oberallgäu und Westallgäu verbracht. Es ist einfach klasse, mal andere Berge und andere Landschaftsformen zu sehen. Auch das sehr interessante Nagelfluh-Gestein hat uns fasziniert. 
Warum aber der kurze Grat? Nun ja, man könnte vom Mittag bis zum Hochgrat (oder noch weiter) die ganze Nagelfluhkette überschreiten. Ich möchte allerdings nun eine Tour vorstellen, die im Grunde weder Fisch noch Fleisch ist, die Bahn zu Hilfe nimmt und auch sehr überlaufen ist. Dennoch ist sie wunderschön, abwechslungsreich, spannend und so noch nirgends beschrieben. Wir überschreiten dabei den Steinberg und den Stuiben und nehmen beim Rückweg nach Immenstadt natürlich noch den Hausberg der ältesten Stadt im Oberallgäu mit: Das Immenstädter Horn! 


Und so funktionierts: 

Rauf mit (am besten gleich zu Beginn der Fahrzeit, da es dann viel weniger Leute sind) der Sesselbahn der Mittagbahn. Kosten pro Person: 11 Euro 
Nun folgen wir der Beschilderung Steineberg/Stuiben. Bis zum Bärenkopf sinds gemütliche 20 Minuten, die Aussicht ist und bleibt stets grandios. Nach kurzer Pause gehts dann vom Bärenkopf in etwa 35-40 Minuten, schon ein wenig ausgesetzter, am Grat entlang bis zur Gipfelleiter des Steineberg. Ein tolles Highlight für Schwindelfreie! 
Am Gipfelkreuz halten wir uns nicht lange auf, da es nicht am höchsten Punkt des Steineberg steht. Wir wandern westwärts (eher ein Stückchen links haltend) bis zur Graskuppe des Steineberg. Tolle Ausblicke von hier. 
Nun gehts erstmal ca. 50 Höhenmeter nach unten, wir queren die "Graue Wand" (ausgesetzte Passage mit Drahtseilen) und wandern danach wieder knapp 100 Höhenmeter durch eine matschige Rinne (links vom Grat) nach unten. Nun geht es zumeist konsequent bergauf, luftig aber sehr schön! 
Das Finale zum Stuiben ist wiederum drahtseilversichert, knapp unterhalb des Grats. Eine spannende Stelle! 
Bis hier haben wir vom Mittag ca. 2h 15 Minuten gebraucht, T3+. 

Ab nun wird die Wanderung technisch wesentlich einfacher, aber wir sind noch ca. 3 Stunden unterwegs! 
Vom Stuiben geht man zunächst in den Sattel zwischen Stuiben und Sedererstuiben und biegt dann nach Norden (rechts, wenn man vom Stuiben kommt) ab. Nun auf stellenweise schottrigem/sandigem Weg hinab, bis rechterhand die Alpe-Gund ins Blickfeld gerät. Wir lassen sie aber rechts liegen und gehen weiter bis zur Mittelberg-Alpe. Hier könnte man auch prima Einkehren. 
Von ihr gehts über eine Wiese zur Siefenmoos-Alpe zunächst hinunter und wieder ein Stück hinauf, dann links auf einer Forststraße Richtung Naturfreundehaus Kempten. 

Von dort nach rechts durch den Wald steil hinab bis zur Seifenmoss-Alpe. Nun folgen wir der Beschilderung zum Immenstädter Horn, dessen großer Gipfelbereich zum verweilen einlädt. Leider ist der Blick nach Süden und nach Osten verstellt, dafür lockt im Westen der Säntis und im Norden der Große Alpsee! 

Abschließend steigen wir steil und kehrenreich den beschilderten Weg nach Immenstadt hinab. Der Weg ist gar nicht mal ohne, rutschig und zum Teil ausgesetzt, aber an wichtigen Stellen sogar mit Drahtseil gesichert. 
Wir machen noch einen Abstecher zur Kanzel, die einen packenden Tiefblick auf Immenstadt bietet. Kurz vor Ende der Tour kommen wir noch der Stelle sehr nahe, bei der es 2006 einen heftigen Bergrutsch gab. 
Gemütlich schlendern wir nun zum Auto bei der Mittagbahn oder zum Hotel in der Innenstadt! 

Fazit: 

Eine sehr schöne, aussichtsreiche, aber trotz Bahnbenutzung recht anstrengende und lange Bergtour. Der Gratweg ist genial, aber durchaus nicht Ohne. Schwindelfrei und trittsicher muss man sein. 






Tourengänger: Erdinger, Frangnevi


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