Gallwieser Mittergrat (2843m) - Spannender Abstecher vom Roten Kogel


Publiziert von sven86 , 13. August 2015 um 18:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 8 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Straße Richtung Lüsens unterhalb von Praxmar, 4 €

Der Winterklassiker Roter Kogel ist im Sommer bergsteigerisch eher uninteressant. Das ändert sich allerdings schlagartig, wenn man sich an den vermutlich nur sehr selten durchgeführten Übergang zum etwas höheren Gallwieser Mittergrat wagt.

Start am Wanderparkplatz im Talboden unterhalb von Praxmar, wo der Rote Kogel bereits ausgeschildert ist. Erst durch den Wald, dann über freie Wiesenflächen geht es in etwa drei Stunden ziemlich monoton zum Kreuzgipfel des Roten Kogels. Auch das etwas felsigere Gelände am Gipfelaufbau ist dank der guten Steigführung noch mit T2 zu bewerten. Der Kreuzgipfel war bei meinem Eintreffen gerade durch eine Gruppe schwäbischer Schreihälse besetzt, ansonsten war aber nicht übermäßig viel los. Der ein wenig höhere Hauptgipfel ist nur wenige Meter entfernt (T4-).

Hier beginnt nun der abwechslungsreiche Übergang: Generell überwiegt dabei recht anspruchsvolles Blockhalden- und Blockschrofen-Gehgelände (T4+), wobei immer wieder leichte Blockletterei (I) eingestreut ist. Die schwierigeren Stellen am Grat werden dabei häufig auf beiden Seiten wenige Meter unterhalb des Grates umgangen.

Der erste Steilabschwung hinunter vom Hauptgipfel des Roten Kogels wird zunächst rechts im Blockschrofengelände umgangen, danach muss man sich immer wieder die einfachste Route suchen. Steinmänner, Wegspuren oder ähnliche Anhaltspunkte gibt es jedenfalls nicht. Mit etwas Aufmerksamkeit sollten sich andererseits aber auch keine großartigen Verhauer ergeben. Von der tiefsten Scharte - hier wäre wohl auch ein vertretbarer grasiger (Not-)Abstieg nach Osten möglich - zwischen beiden Gipfeln geht es zum Gallwieser Mittergrat zumeist rechts des Grates auf blockigen Rampen hinauf; das zunächst sehr steil wirkende Gelände löst sich somit in ziemliches Wohlgefallen auf.

Der Gipfel des Gallwieser Mittergrates wird durch ein großes Steinmandl markiert, im Vergleich zum Roten Kogel geht es hier mangels Schafnutzung hygienischer zu. Für den Übergang habe ich etwa 45 Minuten benötigt und damit aufgrund des Blockgeländes und der Routensuche doch etwas länger als erwartet. Auf die Gratfortsetzung zur Hohen Röte verzichte ich, das Gelände dorthin schaut aus der Ferne jedenfalls ziemlich ähnlich aus.

Für den Rückweg teste ich den Abstieg über die Ostflanke aus, was im Wesentlichen der in der Kompass-Karte verzeichneten Skiroute entspricht. Nach wenigen Metern Gratfortsetzung in Richtung des Nebengipfels steige ich dafür halblinks unterhalb markanter Platten in der Blockhalde ab (T4) und treffe so bald auf flacheres Gelände, das teils von Gras durchsetzt ist. Sodann links in mäßig steilem Block- und Schuttgelände (T3+) hinab in den flachen Karboden, wo einige Schafe weiden. Über eine deutliche Trittspur wird dann der Wanderweg auf dem Ostkamm des Roten Kogels erreicht, was mit einer entsprechenden Gegensteigung verbunden ist.

Tourengänger: sven86


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 13. August 2015 um 21:45
Hi Sven,

nette Tour und ein guter Tipp für die Zukunft. Genau das Gelände, das einerseits spassige Kraxelei bietet, andererseits aber angstfrei zu überwinden ist.

Gruß,
Karsten

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2015 um 20:06
Hi Karsten,
Dürfte Dir bestimmt auch gut gefallen. Vielleicht schaffst Du dann ja auch noch den weiteren Übergang zur Hohen Röte, der war bei mir halt zeitlich leider nicht mehr drin. Danke Dir auch für deinen Anstoss zum Winnenbacher Weisskogel!
vG Sven

ADI hat gesagt:
Gesendet am 20. Dezember 2017 um 09:53
die Tour hätte besseres Wetter verdient....
echt interessant!!

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2017 um 19:15
Danke, in der Kompass-Karte ist auch eine Skiroute drin (meine Abstiegsvariante), da kannste bei passenden Verhältnissen wahrscheinlich in Ruhe dein Gipfel-Forst zischen, es rennen da ja alle zum Roten Kogel.
Weinachtliche Grüße aus Solln,
Sven

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Dezember 2017 um 09:43
beste Grüsse zurück, ebenfalls aus Solln.....und alles Gute für 2018!

ADI


Kommentar hinzufügen»