SKT Roter Kogel (2834 m) - ein Klassiker mal ganz einsam
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"Der Rote Kogel wurde früher als 'schönste Skitour Tirols' bezeichnet. Die Abfahrt ist jedoch teilweise ziemlich flach. Die Auszeichnung dürfte eher bei der Skitechnik und Ausrüstung unserer Großväter berechtigt gewesen sein. Ein schöner Gipfel ist der Rote Kogel jedoch heute noch..."
So schreibt es der Skitourenführer zum Sellrein von R. und S. Weiss.
Nun ja, in der Tat gibt es steilere und längere Abfahrten, die mehr Abfahrtsspaß versprechen. Aber wie so oft lebt eine Bergtour für viele von uns nicht ausschließlich von den Schwierigkeiten, sondern vom Erlebten. So verwundert es nicht, dass auch heutzutage Massen von nicht nur 'großväterlichen' Tourengehern regelmäßig den Roter Kogel stürmen.
Denn: ein schöner Gipfel mit einem landschaftlich herrlichen Anstieg und einer tollen Aussicht ist der Berg in der Tat noch immer. Und garniert mit einer Variante lässt sich sogar die sonst eher flache Abfahrt etwas aufpeppen.
Eines wird die Tour aber immer bleiben: konditionell fordernd. Es sind satte 11,5 km Einfachstrecke und zwischen 1800...1860 hm zu absolvieren, wenn man im Tal startet.
Start war gegen 8.30 Uhr bei der Eisbrücke am Eingang des Fotscher Tals. Über die anfangs vereiste, später griffige Rodelbahn ging's bis zu einer Verzweigung des Weges kurz vor dem Gasthof Bergheim. Hier hat man schon einmal das erste Drittel der Wegstrecke geschafft und muss sich entscheiden, ob man den weiteren Anstieg über die Potsdamer Hütte oder über die Almindalm angehen möchte. Landschaftlich schöner, abwechslungsreicher und ein wenig kürzer haben wir uns für den Aufstieg über die Almindalm entschieden.
Über den gut eingeschneiten Forstweg zog sich der Weg zur Alm nochmal eine knappe Stunde dahin, bis endlich das freie Gelände Richtung Schafalm erreicht war. Entgegen der üblichen Aufstiegsspur nach Süden, vorbei am unscheinbaren Schellenberg, zogen wir südwestwärts hinauf in's Alminder Kühgrübl. Dort ließ sich unter den Arweswänden hindurch zum Widdersberg queren, wobei das Gelände nicht nur schöne Ausblicke gewährte sondern auch größere Abfahrtsfreuden versprach. Nach ein paar Spitzkehren in mäßig geneigten und gut gestuften Hängen war schließlich das große, offene Plateau am Widdersberg erreicht.
Inzwischen knapp 4 Stunden unterwegs genossen wir erst einmal eine Brotzeitpause bei schöner Aussicht in's Inntal, bevor es weiter Richtung Schafalm und damit dem Gipfelanstieg entgegen ging.
Auf dem schönen Plateau verging die weitere Zeit bis zum Erreichen des Gipfelhanges und den damit letzten 250 hm wie im Flug. Der schattige Hang war nur noch eine Proforma-Angelegenheit und so standen wir nach nunmehr 5 1/2 Stunden am Gipfel. Allein!
Das Panorama war wie immer beeindruckend, und erst eine knappe Stunde nach der Ankunft zog es uns wieder zum Aufbruch. Leider (oder glücklicherweise) war der Wind ausreichend stark und kühl, um die Entscheidung für den Aufbruch zu erleichtern. Aushalten könnte man es sonst noch länger.
Der Hang bot mit seiner Mischung aus Plattenpulver, Lockerschnee, aber wenig Harsch einen passablen Anfang für die Abfahrt. Nachdem wir uns bereits auf die Hänge des Anstiegs gefreut haben, ließen wir natürlich die flache Abfahrt über die Schafalm links liegen (oder besser gesagt, rechts) und fuhren mit ein wenig Gegenanstieg zum Aufstiegsweg zurück. Wieder unter den Arweswänden angekommen ging's sogleich in die schönen Pulverhänge, wo leider allerhand Felsen unter der eigentlich schönen Schneedecke den Abfahrtsgenuß ein wenig trübten, wollte man das Risiko von Steinkontakten möglichst gering halten. Die weitere Abfahrt zwischen den gut eingeschneiten Latschen entlang des Almindbaches ließ dann aber reichlich Spaß aufkommen, und so erreichten wir auch bald wieder die Almindalm. Es folgte die obligatorische Abfahrt über den Forstweg und später über die zuletzt stark vereiste Rodelstrecke zurück zum Parkplatz.
Fazit:
Landschaftlich eine traumhafte Tour bei herrlichem Wetter! Unterwegs haben wir keine anderen Tourengeher getroffen, und den Gipfel hatten wir ebenfalls für uns allein. Diese Momente erlebt man am Roten Kogel selten.
Abgesehen von der noch präsenten Gefahr möglicher Steinkontakte im ersten Hang unter den Arweswänden zeichnen die Hangsteilheiten und schöne Schneeverhältnisse durch die NO-Ausrichtung diesen alternativen Routenverlauf absolut aus!
Risiko:
Unter normalen Bedingungen und auf dem Normalanstieg über die Schafalm gering, allerdings verlangen die Hänge beim gewählten Aufstieg in's Kühgrübl und unter den Arweswänden hindurch eine sorgfältige Beurteilung der Lawinenlage. Bei entsprechender Lawinengefahr muss ebenfalls der Aufstieg über die Potsdamer Hütte mit Vorsicht genossen werden, da die Strecke ab dem Gasthof Bergheim entlang teilweise steiler Bergflanken verläuft.
Mit auf Tour: Michaela
So schreibt es der Skitourenführer zum Sellrein von R. und S. Weiss.
Nun ja, in der Tat gibt es steilere und längere Abfahrten, die mehr Abfahrtsspaß versprechen. Aber wie so oft lebt eine Bergtour für viele von uns nicht ausschließlich von den Schwierigkeiten, sondern vom Erlebten. So verwundert es nicht, dass auch heutzutage Massen von nicht nur 'großväterlichen' Tourengehern regelmäßig den Roter Kogel stürmen.
Denn: ein schöner Gipfel mit einem landschaftlich herrlichen Anstieg und einer tollen Aussicht ist der Berg in der Tat noch immer. Und garniert mit einer Variante lässt sich sogar die sonst eher flache Abfahrt etwas aufpeppen.
Eines wird die Tour aber immer bleiben: konditionell fordernd. Es sind satte 11,5 km Einfachstrecke und zwischen 1800...1860 hm zu absolvieren, wenn man im Tal startet.
Start war gegen 8.30 Uhr bei der Eisbrücke am Eingang des Fotscher Tals. Über die anfangs vereiste, später griffige Rodelbahn ging's bis zu einer Verzweigung des Weges kurz vor dem Gasthof Bergheim. Hier hat man schon einmal das erste Drittel der Wegstrecke geschafft und muss sich entscheiden, ob man den weiteren Anstieg über die Potsdamer Hütte oder über die Almindalm angehen möchte. Landschaftlich schöner, abwechslungsreicher und ein wenig kürzer haben wir uns für den Aufstieg über die Almindalm entschieden.
Über den gut eingeschneiten Forstweg zog sich der Weg zur Alm nochmal eine knappe Stunde dahin, bis endlich das freie Gelände Richtung Schafalm erreicht war. Entgegen der üblichen Aufstiegsspur nach Süden, vorbei am unscheinbaren Schellenberg, zogen wir südwestwärts hinauf in's Alminder Kühgrübl. Dort ließ sich unter den Arweswänden hindurch zum Widdersberg queren, wobei das Gelände nicht nur schöne Ausblicke gewährte sondern auch größere Abfahrtsfreuden versprach. Nach ein paar Spitzkehren in mäßig geneigten und gut gestuften Hängen war schließlich das große, offene Plateau am Widdersberg erreicht.
Inzwischen knapp 4 Stunden unterwegs genossen wir erst einmal eine Brotzeitpause bei schöner Aussicht in's Inntal, bevor es weiter Richtung Schafalm und damit dem Gipfelanstieg entgegen ging.
Auf dem schönen Plateau verging die weitere Zeit bis zum Erreichen des Gipfelhanges und den damit letzten 250 hm wie im Flug. Der schattige Hang war nur noch eine Proforma-Angelegenheit und so standen wir nach nunmehr 5 1/2 Stunden am Gipfel. Allein!
Das Panorama war wie immer beeindruckend, und erst eine knappe Stunde nach der Ankunft zog es uns wieder zum Aufbruch. Leider (oder glücklicherweise) war der Wind ausreichend stark und kühl, um die Entscheidung für den Aufbruch zu erleichtern. Aushalten könnte man es sonst noch länger.
Der Hang bot mit seiner Mischung aus Plattenpulver, Lockerschnee, aber wenig Harsch einen passablen Anfang für die Abfahrt. Nachdem wir uns bereits auf die Hänge des Anstiegs gefreut haben, ließen wir natürlich die flache Abfahrt über die Schafalm links liegen (oder besser gesagt, rechts) und fuhren mit ein wenig Gegenanstieg zum Aufstiegsweg zurück. Wieder unter den Arweswänden angekommen ging's sogleich in die schönen Pulverhänge, wo leider allerhand Felsen unter der eigentlich schönen Schneedecke den Abfahrtsgenuß ein wenig trübten, wollte man das Risiko von Steinkontakten möglichst gering halten. Die weitere Abfahrt zwischen den gut eingeschneiten Latschen entlang des Almindbaches ließ dann aber reichlich Spaß aufkommen, und so erreichten wir auch bald wieder die Almindalm. Es folgte die obligatorische Abfahrt über den Forstweg und später über die zuletzt stark vereiste Rodelstrecke zurück zum Parkplatz.
Fazit:
Landschaftlich eine traumhafte Tour bei herrlichem Wetter! Unterwegs haben wir keine anderen Tourengeher getroffen, und den Gipfel hatten wir ebenfalls für uns allein. Diese Momente erlebt man am Roten Kogel selten.
Abgesehen von der noch präsenten Gefahr möglicher Steinkontakte im ersten Hang unter den Arweswänden zeichnen die Hangsteilheiten und schöne Schneeverhältnisse durch die NO-Ausrichtung diesen alternativen Routenverlauf absolut aus!
Risiko:
Unter normalen Bedingungen und auf dem Normalanstieg über die Schafalm gering, allerdings verlangen die Hänge beim gewählten Aufstieg in's Kühgrübl und unter den Arweswänden hindurch eine sorgfältige Beurteilung der Lawinenlage. Bei entsprechender Lawinengefahr muss ebenfalls der Aufstieg über die Potsdamer Hütte mit Vorsicht genossen werden, da die Strecke ab dem Gasthof Bergheim entlang teilweise steiler Bergflanken verläuft.
Mit auf Tour: Michaela
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