Von Ost nach West durch die Itonskopfgruppe - eine feine Verwall-Premiere


Publiziert von maxl , 7. Juni 2015 um 14:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 1 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Schruns hinauf nach Bartholomäberg. Dort geräumiger kostenfreier Parkplatz an der Kirche. (Die Straßen weiter hinauf sind mautpflichtig!)
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Langsam aber sicher dehnt sich mein Tourengebiet gen Westen aus. Komisch deshalb, dass ich bis zu diesem Montag völlig unbefleckt war, was das wunderschöne Verwall angeht. Ali, der immerhin dessen höchste schon bestiegen hat, hat für diesen Montag nun eine wirklich schöne Runde durch die kleinste und niedrigste Verwallgruppe, die Itonskopfgruppe nämlich, herausgesucht. Optimal geeignet für den Beginn der Sommersaison kann man hier beliebig ausdehnbare Touren durch diese traumhaften Landschaften unternehmen. Versteht sich von selbst, dass wir die Runde dann auch ordentlich verlängert haben, wenn man schon mal da ist.....

Los gehts diesmal morgens halb zehn nicht in Deutschland, sondern im schönen verstreuten Ort Bartholomäberg oberhalb von Schruns. Von der Kirche weg stapfen wir Teerstraßen und Fahrwege in langgezogenen Serpentinen hinauf und kommen nach einem guten dreiviertel Stünderl zum idyllischen kleinen Fritzasee, leider nicht zum Baden geeignet. Es folgt eine längere, leicht ansteigende Querung durch den Hang ostwärts zunächst auf einem Fahrweg, dann auf einem Steig. Dieser schwingt sich schließlich doch noch auf und landet am vorgelagerten Kreuz auf dem kaum ausgeprägten Schwarzhorn, unserem ersten Gipfel. Gehzeit bislang gemütliche 2h, glatt T2.

Nach angemessener Bestaunungspause der nun wirklich hervorragenden Aussicht machen wir uns an die genussreiche Kammüberschreitung. Als nächster Gipfel steht der Alpilakopf auf dem Plan, der durch einen kurzen weglosen Abstecher vom Wanderweg einfach (T2) zu erreichen ist. Direkt nebenan befindet sich schon der Itonskopf, für ihn muss man tatsächlich ein bisserl kraxeln. Doch auch dieser kleine Felsgupf, freilich höchster Punkt unserer heutigen Tour, ist nicht übermäßig kompliziert zu erreichen, T3 und I, obgleich die in den älteren Beschreibungen hier genannten Seilversicherungen nicht anzutreffen sind. Oben dann gibt's erstmal ausführliche Jausn, schließlich hat der AliAigner auch noch feines Radler raufgeschleppt....! Eine pausenreiche Stunde wiederum hats gebraucht ab dem Schwarzhorn.

Nach schöner Gipfelrast also robben wir den Gipfelkopf wieder retour zu Wanderweg, den wir an einem Aufschwung vorbei nun bis zum Fuße des mehrgipfligen Wannaköpfles verfolgen. Einige harmlose Schneefelder müssen durchstapft werden, schließlich schlagen wir uns nach links durch Latschengassen und erreichen kurz darauf einfach, aber weglos, einen der beiden höchsten Punkte des Wannaköpfles (3/4h ab Itonskopf). Hier nun gibts zwar angesichts der massenhaften und sehr anhänglichen Fliegen keine ausführliche Rast, jedoch eine Beratung, wie der Tag weitergehen soll. Aber ziemlich schnell werden wir uns einig, dass ein paar weitere Gipfelchen durchaus nicht schaden können, das Wetter hält auch, also los....!

Und zwar zunächst weglos durch schöne Schneefelder, über Pfadspuren und durch Gemüse, am Ende sogar gemein steil nordwärts zum breiten Fahrweg, auf den wir knapp über der Lafonsalpe herauskommen. Von hier zweigt ein Steig gen Westen ab, der die Nordhänge des langen Kamms zum Spitzguf durch blumenreiche Wiesen entlangquert. Entspanntes Dahinschlendern ist hier angesagt. Kurz vorm Gipfelkopf des Spitzgufs biegen wir links in steile Wiesen ab, um weglos auf den höchsten Punkt eben jenes Gipfelchens zu gelangen (T3). Nicht unbedingt lohnend, denn oben wachsen Latschen, aber naja. Zurück am Weg besteht der nächste Abstecher im kleinen Zwölferkopf, einem kleinen Felskamm neben dem Weg, der mit etwas Turnerei in wenigen Minuten erreicht werden kann (kurz T3+). Schließlich fehlt noch einer in der Liste, die Davenna nämlich, die auf einem schönen Steig durch Latschen zu erreichen ist. Ein traumhafter Aussichtspunkt in die Täler ist dieser Gipfel mit dem riesigen Kreuz, so gönnen wir uns auch hier ein kleines Päuslein. 2h ab dem Gipfel des Wannaköpfle haben wir gebraucht.

Von der Davenna gehts nun zunächst 20min zurück zur Scharte beim Zwölferkopf, wo ein kleiner Wanderpfad hinab gen St. Anton (T2) führt. Nach einer knappen Stunde landen wir in traumhaft schönem Almgelände von der Siedlung Valleu hoch über dem Tal. Hier zweigen wir auf einen Fahrweg ab, der uns mit einigem Höhenverlust durch einen tief eingeschnittenen Bachgraben führt. So haben wir noch a bisserl gottseidank nur milden Gegenanstieg um eine bewaldete Schulter herum, um zu den ersten Häusern von Bartholomäberg und schließlich auch unserem Auto zu kommen. Etwa anderthalb Stunden Gehzeit ab Valleu sollte man nochmal einplanen, T1. Wieder sieben Gipfel eingesammelt, so können wir also zufrieden wieder in heimliche Gefilde zurückgondeln!

Tourengänger: maxl, AIi


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