Geigelstein (1813 m) - mit Schlitten und Schneeschuhen


Publiziert von 83_Stefan , 5. März 2015 um 11:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:14 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der St2093 nach Sachrang; am nördlichen Ortsrand großer, gebührenpflichtiger Parkplatz an der Loipe.
Unterkunftmöglichkeiten:Priener Hütte (DAV-Sektion Prien, 1410 m).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50-54 Chiemsee - Chiemgauer Alpen.

Oh Geigelstein,
oh Geigelstein,
ach lass uns doch bald droben sein!
Das Ziel ist weit, der Weg ist schwer,
jetzt muss erst was zum Essen her.
Und nach der Stärkung, oh Graus, oh Graus,
geht's noch viel steiler den Berg hinauf.
Oben schaut man sich dann um,
vielleicht war es gar nicht so dumm,
früh morgens aus dem Bett heraus
und mit dem Schlitten zur Hütte rauf
zu schinden sich mit aller Kraft.
Auf dass die Abfahrt Freude macht!

Der Geigelstein - höchster Berg der westlichen Chiemgauer Alpen - zieht im Sommer wie im Winter ein breites Publikum an. Wenn in der kalten Jahreszeit ordentlich Schnee liegt, ist man bestens beraten, seinen Schlitten zur Priener Hütte hinauf zu ziehen und den Gipfel mit Schneeschuhen in Angriff zu nehmen. Darf's noch ein bisschen mehr sein? Aber klar - wenn die Lawinenlage stimmt, denn kann man den Gipfel von Süden nach Norden überschreiten... langweilig wird's einem hier jedenfalls nicht werden!


Am großen, gebührenpflichtigen Parkplatz am nördlichen Ortsrand von Sachrang geht's los. Man folgt dem breiten, geräumten Fahrweg hinein ins Tal des Laubergrabens, der Abkürzer über die Thalalm bleibt unbeachtet. In zwei großen Kehren windet sich der Versorgungsweg im Südhang des Mühlhörndls nach oben und quert anschließend nach Osten hinüber zur ganzjährig geöffneten Priener Hütte. Dort ist das Schlittendepot erreicht.

Wer von Süden auf den Geigelstein möchte, der steigt direkt an der Hütte den steilen, bewaldeten Hang nach Osten hinauf zum Kamm, eine Mulde erleichtert den Anstieg. Nun wendet man sich nach links in Richtung Geigelstein. Die folgende Zwischenerhebung kann bei besten Verhältnissen im steilen, ostseitigen Hang umgangen werden, wenn die Lawinenlage nicht 1A ist, dann sollte man sie besser überschreiten. Jenseits trifft man auf den beliebten Anstieg von Ettenhausen. Ein Stück am Kamm, denn etwas auf die Westseite ausweichend, geht's durch Latschengassen hinauf zum Gipfel - hier wartet nicht nur ein Kreuz, sondern auch eine Miniaturkapelle. Da der Geigelstein weit und breit der höchste Berg ist, behindert nichts die umfassende Rundschau. Vor allem das Kaisergebirge bestimmt das Bild, aber auch der weite Blick das Inntal entlang bis in die Zentralalpen kann sich sehen lassen.

Der Abstiegsweg ist deutlich einfacher. Über die latschenbesetzte Nordwestflanke geht's hinab in den Sattel zwischen Geigelstein und Roßalpenkopf. Von dort folgt man dem Kessel nach links im Bogen absteigend um den Gipfelaufbau des Geigelsteins herum und erreicht bald wieder die Priener Hütte, wo man den Schlitten geparkt hat. Hier bietet sich noch eine letzte Stärkung vor der Abfahrt an.

Auf bekannter Strecke geht's nun mit dem Schlitten gen Tal. Nur kurze Abschnitte sind ein wenig steiler, sonst geht's relativ flach dahin - man sollte seinen Schwung also gut ausnützen. Auf diese Weise kommt man erstaunlich flott wieder hinunter nach Sachrang.

Schwierigkeiten:
Von Sachrang zur Priener Hütte: T1 (optional WT1; breiter, geräumter Fahrweg).
Südanstieg zum Geigelstein: WT3 (Anstieg zum Grat und Umgehung der Zwischenerhebung; lawinengefährdet).
Abstieg über "Geigelsteinkessel": WT2 (deutlich einfacher als der Anstiegsweg, fast immer gut gespurt).
Schlittenabfahrt: einfach.

Fazit:
Eine schöne 3*-Schneeschuh-Rundtour inklusive Schlittenabfahrt, die allerdings im unteren Bereich recht lange durch dichten Wald verläuft; wer die nötige Ausdauer hat, der wird aber durch das Gipfelpanorama entschädigt. Der Südanstieg zum Geigelstein ist bei der Querung der Zwischenerhebung ziemlich lawinengefährdet, hier große Vorsicht! Die Abfahrt mit dem Schlitten von der Priener Hütte ist auch bestens für Anfänger geeignet.

Mit auf Tour: Delphi.

Kategorien: Chiemgauer Alpen, Rodeln, Schneeschuhtour, 3*-Tour, 1800er, WT3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 5. März 2015 um 12:03
Witzig, wollte an diesem Tag eigentlich auch aufn Geigelstein. Haben uns dann aber doch für den Schildenstein entschieden.

VG Nico

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. März 2015 um 12:12
Hallo Nic, danke für deinen Kommentar! Die Welt ist wirklich oft keiner, als man denkt.
Der Schildenstein ist ein richtig hübscher Gipfel und da war ja auch ganz schön HIKR-Betrieb an diesem Tag ;-) . Viele Grüße!


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