Das Heidenhaus von Mendrisio ★☆★☆★☆★☆★☆ La Casa dei Pagani Tre Buchi ☆★☆★☆★☆★☆★


Publiziert von mong , 1. Dezember 2014 um 01:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 9 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Generoso 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 193 m
Abstieg: 193 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug (S10) nach Mendrisio. Dann mit dem Bus Nr.1 von der Haltestelle "Mendrisio Stazione FFS" bis zur Haltestelle "Cantine Delizie". Von dort ca. 3-5min der "Viale alle Cantine" entlang gehen bis zur "Osteria Lanterna". Dort hat es eine Treppe, die zwischen den Cantine (Weinkellern) in den Wald hinauf führt. Die Treppe ist der Einstieg. Wer mit dem Auto unterwegs, hat es ein bisschen schwierig ➙ an der "Viale alle Cantine" hat es nur entweder private oder blau markierte Parkplätze. _______________________________________________________________
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus Nr.1 von der Haltestelle "Cantine Delizie" bis zur Haltestelle "Mendrisio Stazione FFS". Dann mit dem Zug nach Hause. _________________________________________________________
Kartennummer:1373 Mendrisio

Mendrisio !!! Ein Name wie ein Parfum. Wie wäre es mit dem Slogan: "Mendrisio - der Duft des Südens"?

La Città di Mendrisio wird auch "Il Magnifico Borgo" genannt,
"der wunderschöne Ort".  Mendrisio liegt am Fuss des Monte Generoso und in der Mündung des Valle di Muggio. Sechs Kilometer weiter in Richtung Süden - und man ist schon in Italien.

Wenn man in Mendrisio am Bahnhof steht und nach Süden schaut, sind die Alpen weg, verschwunden. Am Horizont sieht man an der Grenze zu Italien zwar noch ein paar zaghafte kleine Hügel, nicht der Rede wert, aber der Blick ist frei - nein, nicht auf das Mittelmeer - aber auf den grossen, weiten Himmel 
über der Poebene.

In Mendrisio hat es ein Heidenhaus, "La Casa dei Pagani Tre Buchi".
'Tre Buchi' heisst auf Deutsch 'Drei Löcher'.

"La Casa dei Pagani Tre Buchi" steht gemäss der "Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten" unter Schutz.

Man kann das Heidenhaus schon vom Bahnhof aus sehen, wenn man auf dem 
Perron steht und den Bahngleisen entlang in Richtung Nordosten schaut und dabei die Felsen am Fuss des Monte Generoso absucht. Rechts von den Felsen sieht man auf einer Geländeterrasse, etwa 200m über dem Talboden, die beiden Dörfer Somazzo und Salorino. Wenn man von Somazzo aus eine imaginäre horizontale Linie nach links in die Felsen hinein zieht und diese Linie mit den Augen absucht, sieht man, mit etwas Geduld, schon bald das Heidenhaus mit seinen drei dunklen Löchern am Felsen kleben. Noch weiter links sieht man, etwas höher gelegen, das Grotto 'Eremo San Nicolao'.

Die zwei oberen Löcher sind die beiden Fenster des Heidenhauses. Das dritte, grössere Loch unter den Fenstern ist der Eingang.


Ein paar Dutzend Meter über dem Heidenhaus liegt der Aussichtspunkt 'Torretta'.

Den Weg hinauf zum Heidenhaus nenne ich "Heidenweg". Warum?
Weil er zum Heidenhaus hinauf führt.


Wegbeschreibung:

Wir stehen vor dem Bahnhof in Mendrisio.
Höhe über dem Meeresspiegel: 328m

Wir suchen die Bushaltestelle "Mendrisio Stazione". Die ist nicht schwer zu finden. Sie befindet sich gegenüber dem Bahnhof, an der Strasse mit dem schönen Namen "Via Giuseppe Motta", die im rechten Winkel zum Bahnhof führt (nicht genau so, aber ähnlich, wie die Bahnhofstrasse zum Bahnhof in Zürich).

Dort warten wir auf den Bus Nr. 1. Sobald der Bus kommt, steigen wir ein und fahren in Richtung Norden bis zur Haltestelle "Cantine Delizie". 

Aussteigen !!!

Wir sehen eine Strasse, die in einem spitzen Winkel gegen Norden abzweigt, fast in der gleichen Richtung, wie wir im Bus gefahren sind. Die Strasse heisst "Viale alle Cantine". Die "Viale alle Cantine" ist berühmt wegen den vielen vielen Weinkellern, die sich in den Häusern entlang der Strasse befinden. Aber ich will jetzt nicht über die Weinkeller berichten, das würde zu lange dauern und, ich sehe es kommen, Ihr würdet dabei zuviel Wein trinken und in der Folge heute nicht mehr zum Heidenhaus hinauf laufen.

Wir laufen 345 Schritte oder 3-5 Minuten der "Viale alle Cantine" entlang bis zur

"Osteria Lanterna". (Höhe über dem Meeresspiegel: 362m)


Zwischen der "Osteria Lanterna" und einem für diese Gegend typischen Terrassenhaus führt eine Steintreppe bis zum Waldrand hinauf. Das ist der Einstieg zum Heidenweg zum Heidenhaus.
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Ich wechsle nun beim Schreiben dieses Berichts von der "Wir-Form" zur
"Ich-Form". Das ist im Moment einfacher für mich, weil es jetzt in den steilen, steinschlaggefährdeten Wald hinein geht. Da ist es besser, wenn ich allein unterwegs bin. Denn weil ich den Weg bereits kenne, wäre ich an der Spitze der Gruppe und müsste wahnsinnig aufpassen, dass ich keine Steine los trete.

Wenn ich in der "Wir-Form" weiter schreiben würde, wäre das gefährlich für den Rest der "Wir-Form-Gruppe" nach mir und unter mir.

Ja, so ist das. Und damit wäre bewiesen, dass ich nicht nur für mich schaue, sondern auch für die andern. Ich finde das sehr nobel von mir.

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Ich steige über 46 Treppenstufen den Treppenlauf hinauf und komme zu einem

Treppenabsatz. (Höhe über dem Meeresspiegel: 370m)

Sehr praktisch, dieser Treppenabsatz unter dem Waldrand. Ich kann in aller Ruhe meine Kathoola Microspikes über die Schuhsohlen ziehen, und niemand sieht, wie ungeschickt ich mich dabei anstelle. Als ich die Microspikes damals neu gekauft hatte, ist es mir einmal passiert, dass ich einen Microspike verkehrt herum über die Sohle gezogen habe. Ich habe es beim Laufen nicht einmal gemerkt. Daraus folgt: Wenn man es nicht schnallt, kann man auch mit verkehrt herum angeschnallten Microspikes wandern.


Dann reibe ich mich mit NOSKITO ein (das ist ein Antizeckenmittel) und trinke einen Kaffee.

So, ich bin parat. Es kann los gehen. Mit den Microspikes an den Schuhsohlen hechte ich über den niedrigen, aber dafür breiten Treppenrandstein nach links in die Büsche und in die Dornen hinein, drehe nach dem Hechtsprung aber sofort ab nach rechts hinauf in Richtung Wald und komme nach ein paar Metern zu einem markanten Wegzeichen am Waldrand. Das seltsame Wegzeichen besteht aus einer relativ grossen Holztafel, die an einem Baumstumpf befestigt ist und worauf mit grossen Buchstaben geschrieben steht:

STRADA ALTA 
(Höhe über dem Meeresspiegel: 374m)

("Höhe über dem Meeresspiegel: 374m" steht aber nicht auf diesem seltsamen Wegzeichen. Das steht nur hier in meinem Bericht :-))

Von einer Strada Alta sehe ich aber nicht die Bohne. Dafür sehe ich eine Pfadspur, die zuerst nach links in den Wald hinein führt und dann gleich wieder nach rechts abdreht, also in Richtung Süden, parallel zu (und über) den Häusern und Weinkellern an der "Viale alle Cantine".

Dieser Pfadspur folge ich aber nur ein paar Meter, drehe dann nach links ab in den Wald hinauf. Da und dort sind hier noch Spuren eines Zickzackweges erkennbar. Ich komme dabei an einem riesigen entwurzelten Baum vorbei, quere gleich danach einen Graben und sehe etwas weiter oben einen Maschendrahtzaun, den ich nach ein paar Minuten erreiche. Bei diesem

Maschendrahtzaun (Höhe über dem Meeresspiegel: 400m)

handelt es sich um eine Steinschlagverbauung. Der Zaun besteht aus einem flexiblen Spiralseilnetz aus geflochtenen Stahldrähten. Zusätzlich hat es auf der Bergseite dieses Spiralseilnetzes einen herkömmlichen, zum Teil doppelten Maschendrahtzaun, der sich eng an das Spiralseilnetz schmiegt.


Ich stehe nun - talseitig - unter diesem 3m hohen Zaun. Das heisst, wenn man es genau nimmt, stehe ich bereits nicht mehr, weil ich bis zu seinem südlichen Ende laufe.

Ich stehe nun am südlichen Ende dieses Zauns. Von meinem Standort aus zieht sich der Zaun parallel über den Häusern der "Viale alle Cantine" entlang in Richtung Norden. Der Zaun ist 120m lang und 3m hoch und wird von 13 Doppel T-Pfählen gestützt und gehalten. Die Abstände zwischen den Doppel T-Pfählen betragen 10m.

Wie lang der Zaun ist, weiss ich, weil ich dem Zaun entlang gelaufen bin bis an sein nördliches Ende. Und weil es mir dabei schon beim zweiten Doppel T-Pfahl langweilig wurde, habe ich angefangen, diese Doppel T-Pfähle zu zählen und die Abstände zwischen ihnen zu messen. Ich hatte einen Meter dabei, weil ich ja das Heidenhaus ausmessen wollte.

Am südlichen Ende des Zauns - also dort, wo ich jetzt bin - steht der letzte südliche Doppel T-Pfahl dieses Zauns.

Ich trinke einen Kaffee.

Und jetzt - bitte aufpassen! - kommt etwas Wichtiges für diese Wanderung: Auf diesem letzten Doppel T-Pfahl (ich liebe dieses Wort) ist mit roter Farbe eine Zahl aufgemalt, die wir alle kennen. Es ist

die Zahl 13. (Höhe über dem Meeresspiegel: 4oom)


Diese Zahl ist wichtig für die Wegfindung und für die Orientierung. Wenn man die 13 gefunden hat, dann weiss man, dass man auf dem richtigen Weg ist. Man sieht die rote 13 schon von Weitem, und zwar sowohl beim Aufstieg wie beim Abstieg. Warum auch beim Abstieg? Weil die rote 13 auch auf der Bergseite an den Doppel T-Pfahl (ich liebe dieses Wort) aufgemalt ist, nicht nur auf der Talseite.

Nun steige ich um den Doppel T-Pfahl herum, mache dabei eine Drehung um 180˚ und laufe horizontal auf der Bergseite des Zauns dem Zaun entlang in Richung Norden. Nach 15m komme ich zu einem Graben, der sich im rechten Winkel zum Zaun den Berghang hinauf zieht. 

Nun kommt schon wieder etwas Wichtiges: Diesen Graben darf ich NICHT QUEREN (Ihr könnt es mir ruhig glauben, ich rede aus Erfahrung), sondern ich muss vor diesem Graben nach rechts hinauf abdrehen und dann so gut es geht in gerader Linie neben diesem Graben durch den steilen Wald hinauf steigen - den Graben auf meiner linken Seite immer im Auge behaltend.

Ich steige nun RECHTS DEM GRABEN ENTLANG durch den Wald hinauf.

Nach ungefähr zwei Dutzend Metern sehe ich etwas Interessantes: Ich sehe ein Armierungseisen, das aus dem Waldboden ragt. Es ist ein schönes, gerades, schlankes Armierungseisen. Das Eisen ist so schön wie eine antike griechische weilbliche Statue. Ich bin gerührt. Das Eisen ist mir sofort sympathisch. Ich steige um das Armierungseisen herum und bestaune es von allen Seiten. Dann mache ich ein paar Fotos.

Und als ich mich noch ein wenig umschaue, sehe ich in der Nähe andere Armierungseisen, die in unregelmässigen Abständen aus dem Walboden ragen. Und als ich mich noch mehr umschaue, sehe ich noch mehr Armierungseisen. Und weiter oben sehe ich noch viele viele weitere Armierungseisen. Sie ragen im Durchschnitt etwa einen halben Meter aus dem steilen Terrain.

Diese Armierungseisen sind schön, sogar sehr schön. Ich muss das erwähnen, weil ich finde, dass man andere Wanderer auf die schönen Dinge, denen man begegnet, aufmerksam machen soll.

Die Armierungseisen passen in diesen ungewöhnlichen Wald. Er bekommt durch diese Eisen einen exotischen, wilden Charme, den er ohne sie nicht hätte.

Die Eisen passen zum Waldboden wie der Wein in die Weinkeller weiter unten. Oder wie die Gemsen an die Felsen weiter oben. Oder wie die gefallenen Blätter auf das Geröll und in den Schlamm. Oder wie die riesigen, entwurzelten Bäume in die Gräben und wie die Heiden ins Heidenhaus.

Der Wald lebt in einer natürlichen Symbiose mit diesen Eisen. Der Wald und die Eisen leben miteinander in einer befriedigenden, gut funktionierenden Beziehung. Die Armierungseisen sind glücklich und zufrieden. Das habe ich sofort gesehen.

Die Eisen wurden von starken Armen und kräftigen Händen hinein gepflanzt in die Erde, jene Form der Materie, die den Eisen viel bedeutet, weil das Erdreich 
ihre natürliche Umgebung ist. Aus der Erde sind sie gekommen, während der Eisenzeit, und in die Erde kehren sie nun wieder zurück.

Zwischenbemerkung: Das mit diesen Armierungseisen meine ich nicht etwa ironisch. Ich meine es ernst. Ich war von diesen Eisen fasziniert. Sie passen in diesen wilden, dynamischen, vor wildem Leben vibrierenden Wald. 



Ausserdem sind die Eisen eine grosse Hilfe für mich, den geforderten Wanderer auf diesem steilen Terrain. Ich kann sowohl beim Aufstieg wie auch beim Abstieg den linken oder den rechten Schuh in den oberen Winkel zwischen Eisen und Terrain setzen, damit ich nicht ausrutsche. Oder ich kann mich an den Eisen festhalten, um an den steilen Hängen die Balance nicht zu verlieren.

Allerdings darf ich mich nicht allzu fest an den Eisen festhalten, weil ich sie sonst aus dem Waldboden herausreisse oder herauswinde und in der Folge ein paar torkelige Schritte über den Hang hinunter stolpere, während ich beim Stolpern versuche, mich an einem jungen, biegsamen Bäumchen festzuhalten, dann aber trotzdem auf dem Hintern lande, weil das Geröll unter meinen Füssen ins Rollen gekommen ist, was ich dem Geröll aber nicht übel nehme, weil das Geröll naturgemäss rollt, sonst wäre es ja kein Geröll. (Das ist übrigens alles genau so passiert. Ich schreibe das nicht einfach so hin.)



Und weil ich beim Schreiben dieser Wegbeschreibung nur so tue, als sei ich zum ersten Mal unterwegs zum Heidenhaus (ich war etwa ein Dutzend Mal in diesem Wald, wahrscheinlich sogar mehr), kann ich es Euch ja verraten: Diesen Armierungseisen im Waldboden werde ich nun bis hinauf zur Felsenhöhle "La Grotta Tanùn" begegnen, und ab dieser Grotte werden es nur noch 25 Höhenmeter sein bis zum Heidenhaus. Aber zu dieser Grotte werde ich in diesem Bericht erst noch kommen. Im Moment erzähle ich ja immer noch über die Armierungseisen.

Die Armierungseisen im Waldboden sind nicht das Werk eines leidenschaftlichen Liebhabers von Armierungseisen, dem es eines Nachmittags in den Sinn gekommen ist, er könnte eigentlich in den Wald unter dem Casa dei Pagani Tre Buchi gehen und dort 100 Armierungseisen in den Waldboden stecken. Ne, so einfach ist das nicht. Ich habe mir schon beim ersten Mal, als ich diese Armierungseisen sah, meine Gedanken darüber gemacht, warum diese Eisen in den Boden hinein gepflanzt wurden. 


Die Waldzone unter dem Heidenhaus ist Steinschlag gefährdet. Vor einiger Zeit wurden die Felsen und das Gelände in dieser Gegend geputzt. Ich vermute, dass über je zwei dieser Armierungseisen kleinere Baumstämme und/oder gröbere Äste gelegt wurden, so dass daraus Mini-Steinschlagverbauungen entstanden. Dadurch wurde der Maschendrahtzaun weiter unten über den Häusern entlastet, weil kleinere Steine und anderes von den Felsputzern gelöstes Material bereits weiter oben gestoppt wurden.

Falls meine Überlegungen über Sinn und Zweck dieser Armierungseisen nicht stimmen, muss ich Euch leider darüber informieren, dass ich auf eventuelle Reklamationen nicht eingehen werde. Meine Überlegungen zur ursprünglichen Verwendung dieser Eisen sind nur eine informative  Zugabe zu diesem Bericht. Wichtig in diesem Bericht ist nur, dass die Wegbeschreibung stimmt. Sollte allerdings meine Wegbeschreibung nicht stimmen, dann...ja...das wäre mir schon peinlich. Aber so weit wird es nicht kommen. Ich garantiere, dass die Wegbeschreibung stimmt (ich lege meine Hand ins Heidenfeuer).
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Jetzt fällt mir aber etwas auf, und ich muss darum eine Bemerkung einfügen: Sollte ich den Eindruck erweckt haben, diese Eisen seien wild und über den ganzen Wald verteilt in den Boden gepflanzt, dann habe ich etwas falsch gemacht. Ich habe die Eisen nur in einem eng begrenzten Raum gesehen, auf einem langen, steilen Streifen von ungefähr 130m Länge und höchstens, aber nur stellenweise, 20m Breite (letzteres aber nur im unteren Teil). Im oberen Teil hatte ich sogar das Gefühl, die Eisen seien die Wegzeichen für einen Zickzackweg.

Ein anderer Wanderer hätte vielleicht kein Wort über diese Eisen verloren, weil sie ihm gar nicht aufgefallen wären. Ich habe nur so lange von diesen Eisen erzählt, weil sie mir gefallen haben. Ich war fasziniert. Statt in der Community "Kunst am Wegrand" würde ich diese Armierungseisen in einer Community "Kunst unter Heidenhäusern" zeigen. Ich würde sie dort "Iron Ladies" nennen. (Nein, keine Angst, ich eröffne keine neue Community ;-))
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Diese Armierungseisen sind aber, mal abgesehen von ihrer antik-griechischen Ästhetik, sehr praktisch. Sie weisen mir den Weg bis etwa 30m unter das Heidenhaus hinauf. Ich brauche also nur diesen Armierungseisen zu folgen, dann werde ich das Heidenhaus finden.
(Aber in diesem Bericht tue ich ja so, als ob ich das nicht wüsste.)

Es ist in der Tat noch viel krasser. Ich müsste gar keinen so langen Bericht schreiben. Ich könnte nur schreiben:

"Ich habe gehört, Ihr wollt eine Wanderung machen zum Heidenhaus von Mendrisio. Ich denke, Ihr macht das am Besten so: In Mendrisio sucht Ihr zuerst die "Osteria Lanterna". Dort steigt Ihr in den Wald hinauf. Im Wald sucht Ihr ein Armierungseisen, das aus dem Waldboden ragt. In der Nähe von diesem Armierungseisen werdet ihr andere Armierungseisen sehen. Wenn Ihr diesen Armierungseisen folgt, dann werdet Ihr das Heidenhaus von Mendrisio finden."

Warum ich das nicht so gemacht habe, weiss ich auch nicht. Aber jetzt ist es zu spät. Ich habe keine Zeit, diesen Bericht zu kürzen, weil ich Wichtigeres zu tun habe:

Ich erinnere Euch daran, dass ich immer noch RECHTS entlang dem Graben, den ich NIE überquere, durch den Wald hinauf steige.

Der Aufstieg durch diesen Wald ist ein Abenteuer. Ich habe ständig das Gefühl, dass mir der Teppich unter den Füssen weggezogen wird. Vor allem dort, wo der Waldboden mit Geröllschichten bedeckt ist. Ein Schritt vorwärts, 10cm zurück. Zwei Schritte vorwärts, wieder 10cm zurück. Drei Schritte vorwärts - und da muss ich mich mit der Hand an der Wurzel eines gefallenen Baumes festhalten, weil ich sonst die Balance verliere.

Die Wurzel ist zwar schön wie eine Krake mit vielen Armen, aber sie ist morsch, und darum zersplittert sie in 1000 minikorkmässig kleine Stücke, die mir ins Gesicht spritzen und hinten und vorne am Hals zwischen dem verschwitzten T-Shirt und der Haut über meinen Rücken und die Brust hinunter rollen. Vor allem über die Brust, weil hinten ist der Rucksack.

Das ist echt unangenehm, so kann ich nicht weiter laufen. Also den Rucksack abziehen, eine guten Platz hinter einem Baum suchen, damit mir der Rucksack nicht noch über das steile Gelände hinunter rollt. Den Rucksack an den Baumstamm stellen. Dann das vom Schweiss nasse T-Shirt hinter dem Hals mit den Fingern packen und über den Kopf ausziehen.

Ich ziehe zu stark, und weil das T-Shirt nicht mehr das neueste T-Shirt ist und bereits ein Loch hat, kriegt es einen Riss. Jetzt ist das alte aber schöne T-Shirt grad ganz verschlissen. Ich stehe nun Oben ohne im Wald. Ein Badetuch habe ich nicht bei mir, aber dafür ein Nastuch.

Ich schaue mich um, ob niemand schaut. Sehr gut, es niemand da. Keine Trolle und zum Glück keine schönen Waldfeen. Wegen den Trollen wäre es mir ja noch egal. Die sind ja selber nicht die Schönsten. Aber weil ich kein junger Spund mehr bin, sondern ein alter Sack, könnte ich den jungen Waldfeen (warum werden eigentlich die Waldfeen nicht älter?...die sehen immer gleich jung aus) den Anblick meines alten, abgewrackten Oberkörpers nicht zumuten - vor allem nicht, weil ich meine Jeans auch noch bis auf die Knie runter ausziehen muss, weil die winzigen Wurzelkorkstückchen und die Wurzelstaubteilchen während des Ausziehens des T-Shirts noch weiter runter in die Hose gerollt sind, also bis unter den Gurt, den ich für den Aufstieg etwas allzu weit gelockert hatte. Aber ich konnte ja nicht voraussehen, dass ich auf dem Weg zum Heidenhaus mit Baumwurzelkorkstückchen Probleme bekommen würde.

Ich wische 
die Wurzelstaubsauce und die nassen Mikrokorkteilchen von der verschwitzten Haut, was gar nicht so leicht ist, weil alles irgendwie klebrig ist, auch das Nastuch. So, endlich bin ich damit fertig. Jetzt das verschlissene T-Shirt wieder anziehen, die Jeans raufziehen, den Gurt diesmal enger schnallen, den Ruckack aber nicht anziehen, denn jetzt ist es wieder Zeit für einen Kaffee.

Beim Wandern trinke ich den Kaffee übrigens immer kalt. Mein Kaffeewasser kommt entweder aus der Wasserflasche (wie jetzt) oder aus einer Brunnenröhre oder aus einem Bach. Ich weiss nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Kaffee müsse man heiss trinken. Kalter Kaffee ist viel besser als heisser Kaffee. Ohne Zucker, das ist klar.

Denn wenn ich Zucker in den Kaffee schütte, dann schmeckt der Kaffee ja gar nicht mehr wie Kaffee, sondern nur noch wie Zucker. Da könnte ich ja grad so gut jene weissen Zuckerwürfel mitnehmen und beim Laufen Zucker lutschen und mir dabei vorstellen, ich trinke Kaffee. Ja, nei, also bitte !!! Nur einen Zuckerwürfel lutschen, ohne Kaffee - das mache ich sicher nicht. Da könnt Ihr mir sagen, was Ihr wollt. So ein bisschen gediegen muss es bei mir schon zu- und hergehen.

Aber wieder zurück zum Thema. Routinemässig mache ich das so: Ich schütte das lösliche Coop-Espressopulver, das ich am Morgen bei mir zu Hause in Portionen-Säckchen abgefüllt habe,  in den Becher und giesse dann kaltes Wasser darauf
. Auf diese Weise kann ich beim Wandern soviel Kaffee trinken wie ich will.

Man kann zwar auch von heissem Kaffee soviel trinken wie man will. Aber wenn ich den Kaffee kalt trinke, dann muss ich keinen Wasserkocher mitschleppen. Und kaltes Wasser hat es ja überall in der Natur...was eben überhaupt nicht stimmt, denn zum Beispiel in diesem Wald unter dem Heidenhaus hat es kein Wasser.

Aber weil ich am Bahnhof von Mendrisio eine Unmenge Wasser getrunken habe (so viel, dass es mir nachher im Bus schlecht wurde), ist das kein Problem. Mein Fleisch ist flüssig genug für die ganze Wanderung. Und meine Wasserflasche ist ja noch halb voll, mindestens. Das Wasser brauche ich zwar noch für die späteren Kaffees. Aber Kaffee besteht ja zum grössten Teil auch aus Wasser. Und dass Kaffee dem Körper Wasser entziehen soll, ist sowieso ein Märchen.

Dieser Kaffee 
(Néscafé, Espresso, 100% Café Arabica, 100g, ca. 50 Tassen, Fr. 9.50) ist übrigens so gut, dass er eigentlich das Doppelte kosten müsste, wenn es in der Wirtschaft mit rechten Dingen zuginge. Aber eben, ständig wird alles billiger. Das wird noch böse enden.

Zum Beispiel im Lidl, oder im Aldi - die meisten Sachen sind dort gleich gut oder sogar besser als in anderen Läden, aber trotzdem billiger. Aber wenn alles immer billiger wird, dann wird irgendeinmal alles gratis sein.

Wenn dann einmal alles gratis ist, was soll ich dann mit der AHV-Rente machen, die ich nächstes Jahr bekommen werde? Wegwerfen? Verschenken? Vernichten?

Verschenken geht nicht, weil niemand mein Geld wollen wird, weil ja sowieso alles gratis ist. Also vernichten?

Warum nicht.

Aber ist Geld vernichten nicht verboten?

Das auch noch...!!!

Oh je. Was werde ich nur machen, wenn alles gratis ist?

Aber dann kommt mir plötzlich in den Sinn: Wenn alles gratis sein wird, dann ist mein GA auch gratis. Ich werde also mit dem Zug gratis in der ganzen Schweiz und sogar bis Domodossola hin und her und hinauf und hinunter fahren können, soviel ich will. Super. 

Meine schwarzen Gedanken sind auf der Stelle verschwunden. Der Wald hat sie verschluckt. Ich sehe sie nicht mehr. Die Zukunft ist wieder hell geworden.

Und weil ich im Moment schwarzen Kaffee trinke und sonst nichts zu tun habe, will ich Euch noch eine interessante Sache über den Wald erzählen. Normalerweise wachsen anständige, gut erzogene Bäume in gerader Linie zum Erdmittelpunkt. Sie respektieren die Schwerkraft. Die meisten Bäume in diesem Wald machen das aber nicht. Sie wachsen im rechten Winkel zum Terrain, und weil das Terrain ein Gefälle hat, wachsen sie schräg. Sie machen es nicht so, wie es die Schwerkraft möchte, sie machen es anders.

Als ich diese schrägen Bäume zum ersten Mal gesehen habe, ganz unten, schon beim Einstieg, da fand ich das schon ein bisschen komisch. Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, und ich habe mir gesagt: "Warum eigentlich nicht. Es gibt auf der Welt schräge Vögel, also kann es ja auch schräge Bäume geben."

Überhaupt, dieser Wald ist ein spezieller Wald. Er ist nicht schön. Er ist mehr als nur schön. Er ist, wo das Schöne herkommt. Er ist jenseits von Eden. Sein Boden ist lebendig. Der Wald gibt keine Ruhe. Er vibriert vor Energie. Er ist so stark geladen mit Energie, dass er nicht weiss wohin damit. Der Wald hat soviel Energie, dass ich ihn im Verdacht habe, er würde am liebsten explodieren vor wilder Lebenslust.

Aber explodieren tut er dann doch wieder nicht, der wilde Wald. Irgendwie hat er sich im Griff, überraschenderweise. Ich weiss nicht wie er das fertig bringt, mit seinem Temperament. Hier nur ein Beispiel, wie er mit gewissen Sachen umgeht: Wenn ich laufe, kann ich nicht verhindern, dass ich Steine unter meinen Füssen lostrete, die dann den Hang hinunter rollen. Aber der Wald lässt die Steine nicht bis in die Weinkeller hinunter rollen. Grad soweit will er dann doch wieder nicht gehen. Der Wald will es mit den Besitzern der Weinkeller unter ihm nicht verderben.

Also lässt er die von mir losgetretenen Steine höchstens ein Dutzend Meter oder so den Hang hinunter rollen, dann werden sie vom Geröll gestoppt.

Dann liegen sie da, die Steine. Sie sind überrumpelt. Sie begreifen nicht, was passiert ist. Sie sind völlig perplex, denn eigentlich wollten sie ja viel weiter hinunter rollen, bis in die Weinkeller.

Einige der Steine, die den Hang hinunter gerollt sind, wurden vom Geröll einfach verschluckt. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen - das heisst, ich habe die Steine eben nicht mehr gesehen:

Into the Geröll und aus den Augen !!!

Ich habe geschaut und geschaut, aber die Steine waren nicht mehr da.

Und wenn die Steine nicht vom Geröll gestoppt oder verschluckt werden, dann werden sie von einer Baumclique gestoppt.

Ah ja, von diesen Baum-Cliquen habe ich noch gar nicht erzählt. Eine Baum-Clique ist eine Gruppe von Bäumen, die zusammen aufgewachsen sind. Ungefähr, sagen wir mal sechs Bäume, wachsen zusammen auf und bleiben das ganze Leben lang beieinander. "Zusammen sind wir stark", würden sie sagen, wenn sie etwas sagen würden. Wenn man ihre Wurzeln sehen könnte, dann würde man nur ein grosses Durcheinander sehen.

Diese Baumcliquen sind in unregelmässigen Abständen im ganzen Wald verteilt. Meistens sind es Buchen. Ich habe viele Steine, auch grosse Kaliber, in diesen Baum-Cliquen stecken sehen. Fertig mit Herumrollen im Wald. Das war einmal.

Heute stecken sie in einer Baumclique fest, können sich nicht mehr bewegen und fragen sich für den Rest ihres Lebens, wie das passieren konnte. Das hätten sie nie gedacht, die lieben Steine. In diesem lichten Wald, wo die Bäume weit auseinander stehen, normalerweise, und jetzt können sie sich nicht einmal mehr bewegen, geschweige denn rollen. 

Ja eben. Mit diesen Baumcliquen haben sie nicht gerechnet, die wilden Steine. Selber schuld. In der Natur muss man halt mit allem rechnen. Fehler werden sofort geahndet. Gott vergibt - die Natur nie.

Die Baumcliquen sind die Bodyguards für die Leute in den Häusern und für den Wein in den Weinkellern unter dem Wald. Im Teamwork mit dem Maschendrahtzaun.

Inzwischen habe ich zwei "espresso liscio freddo" getrunken, und zwar gleichzeitig: einen im Wald unter dem Heidenhaus und einen hier vor dem Computer, beim Schreiben dieses Berichts (das soll mir zuerst einer nachmachen).

Aber jetzt muss ich weiter laufen, sonst komme ich heute nicht mehr zum Heidenhaus, weil ich im Bericht zuviel Zeit brauche, um den Aufstieg zu beschreiben.

Ich packe darum meine Sachen und steige weiter hinauf durch den Wald, immer RECHTS dem Graben entlang, den ich nie nach links überquere.

Ich muss ständig aufpassen, wo ich den nächsten Schritt hinsetze, um nicht auszurutschen. Dabei höre ich, wie mir der Wald sagt: "Pass auf, du kleiner Wicht. Ich bin mehr als du. Und wenn du nicht aufpasst und keinen Respekt hast, dann verschlucke ich dich."

Grosse Sprüche klopfen kann er auch noch, dieser Wald !!! Aber alles lasse ich mir auch wieder nicht gefallen, darum reagiere ich auf der Stelle und antworte ihm: "Sei still, du wilder Wald !!! Schau du für dich !!! Für mich schaue ich schon selber."

Und kaum habe ich das gesagt, sehe ich, dass der Graben links neben mir aufgehört hat, ein Graben zu sein - aber nicht freiwillig, sondern weil er von einem Felsen daran gehindert wird, auch weiterhin ein Graben zu sein. Und vor diesem Felsen stehe ich jetzt und frage mich wieder einmal im Leben, wie es weiter geht. 

Es ist ein niedriger Felsen, und er zieht sich so ungefähr über eine Länge von 20 Metern quer durch den Wald. Der Felsen hat interessante, markante Schichtungen, die schräg nach links oben verlaufen. Weil das der erste Felsen ist auf dem Weg zum Heidenhaus, dem ich begegne, und weil weiter oben noch ein zweiter Felsen kommen wird, gebe ich diesem 1. Felsen den Namen

1. Felsen. (Höhe über dem Meeresspiegel: 475m)

Was habt Ihr gesagt? Auf so einen zutreffenden Namen für diesen Felsen wäret Ihr nie gekommen. Ja, okay, Ich gebe zu, ich habe lange studiert, bis ich auf diesen passenden Namen gestossen bin. Aber fangt jetzt nicht auch noch an, mit mir zu reden, ich muss jetzt schauen, wie es weiter geht. (Nochmals zur Erinnerung: Eigentlich weiss ich ja schon, wie es weiter geht, weil ich nicht zum ersten Mal zum Heidenhaus hinauf steige. Aber in diesem Bericht tue ich so, als wäre es das erste Mal.) 

Links und rechts von diesem Felsen sehe ich je eine Schneise. Die Schneise links vom Felsen ist eine Schneise, wie man sich eine Schneise vorstellt. Die Schneise rechts vom Felsen ist aufgefüllt mit Geschiebe, Geröll, kleinen und grossen Steinen, mit Ästen und auch mit anderem Material - was es eben so alles gibt in einem wilden Wald. 

Mein legendärer Instinkt sagt mir, ich solle die linke Schneise wählen, weil weiter oben könnte das Heidenhaus sein. Darum steige ich in der linken Schneise hinauf, aber nicht weit, weil mein legendärer Instinkt seine Meinung plözlich ändert und mir einflüstert, dort oben könne das Heidenhaus auf keinen Fall sein.

Was tun - kleiner Heide? Guter Rat ist heidnisch. Zum Glück sagt mir mein legendärer Instinkt schon wieder etwas, nämlich, ich solle wieder umkehren und die Schneise rechts vom Felsen wählen.
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Zur der Schneise links vom Felsen gibt es übrigens eine Legende: Ein Mann sei einmal der Schneise entlang hinauf gestiegen. Oberhalb der Schneise habe es ihm so gut gefallen, dass er die Nacht dort oben verbracht habe. Die zweite Nacht auch. Die dritte auch - und auch alle folgenden Nächte.

Im Klartext: er sei nicht mehr nach Mendrisio hinunter gegangen, er sei im Wald unter dem Heidenhaus geblieben. Er habe sich nur von den Früchten des Waldes ernährt, weil er Vegetarier war und keine Tiere töten wollte.

Mit der Zeit sei der Mann ein richtiger Waldmensch geworden. Eines Nachts habe er einen so grossen Hunger verspürt, dass er zu sich selber gesagt habe: "Wenn ich jetzt einen toten Wolf finden würde, dann würde ich ihn essen." Noch in der gleichen Nacht, sie war mondlos und finster, stolperte er über einen toten Wolf. Der Waldmensch dachte: "Den toten Wolf haben mir die Engel geschickt."

Dann ass er den Wolf.

Der Wolf habe gut geschmeckt, nur leider war es kein gewöhnlicher Wolf, den der Waldmensch gegessen hatte, sondern ein Werwolf, was dem Waldmenschen in der Dunkelheit völlig entgangen war.

Noch in der selben Nacht, kurz bevor es hell wurde, habe sich der Waldmensch dann in einen Werwolf verwandelt, weil Verwandlungen oft in Legenden vorkommen. Ja, und seither streift der Werwolf, der früher ein Waldmensch war, in den Wäldern von Mendriso umher. 

Das seltsame an dieser Legende ist, dass noch nie ein Mensch etwas von dieser Legende gehört hat. Auch in Mendrisio nicht. Auch nicht im übrigen Tessin. Ich selber habe diese Legende bisher auch noch nie gehört, und ich habe sie auch nirgendwo gelesen, und darum dachte ich, ich müsse Euch diese Legende unbedingt erzählen, sonst gehe sie verloren.
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Ich bin also umgekehrt und in der Schneise wieder hinabgestiegen und stehe nun wieder unter dem 1. Felsen, der sich etwa 20m quer durch den Wald zieht. Ich überlege nicht lange, weil es nicht viel zu überlegen gibt, und laufe bis an sein rechtes, also südliches Ende und stehe nun vor der Schneise RECHTS vom Felsen. Ich steige schräg hinauf und dann rein in die Schneise. Über Geschiebe, Schlamm, Geröll (und weiss nicht was noch alles) arbeite ich mich im Zickzack "in Richtung hinauf" hinauf und stehe vor dem 

2. Felsen (Höhe über dem Meeresspiegel: 487m)

dieser Wanderung. Ich weiss wieder einmal nicht, wo es weiter geht und entscheide mich, unter dem Felsen nach rechts zu laufen, um zu sehen, ob ich ihn auf der rechten Seite überwinden kann.

Ich kann nicht.

Aber weil die Gegend rechts vom Felsen so echt schön wild ist, laufe ich noch ein bisschen weiter nach rechts in den Wald hinein und sehe etwas weiter unten am steilen Hang einen riesigen Felsbrocken,  der von langen Stahltrossen (oder sagt man "Stahlseilen"?) festgehalten wird, damit er nicht weiter den Berghang hinunter rollen kann.

Die beiden Stahltrossen sind angespannt bis zum Geht-nicht-mehr und und führen mittels zweier Schlingen um den Felsbrocken herum und dann wieder zurück zum Felsen, an dem ich jetzt stehe. Die Stahltrossen sind am Felsen mittels 4 Ringösenschrauben ganz fest festgeschraubt.

Ich staune Felsklötze !!! Diesmal staune ich aber nicht wegen dem wilden Wald, sondern weil ich an die Felsenputzer denke, die unter echt schwierigen Bedingungen hier an diesem steilen Hang gearbeitet haben. Ein gefährliches Unternehmen. Da waren Meister am Werk !!!

Ich verspüre plötzlich den starken Wunsch, auch ein Meister zu werden auf irgend einem Gebiet. Aber weil ich im Moment voll ausgelastet bin mit meiner Wanderung zum Heidenhaus, verschiebe ich diesen Wunsch in mein nächstes Leben (der Wunsch hat mir versprochen, im nächsten Leben auf mich zu warten, bis ich komme) und laufe wieder zurück nach dort, woher ich gekommen bin, genauer: ich laufe zurück bis unter den 2. Felsen, laufe dann bis an sein linkes, also nördliches Ende (oder an seinen nördlichen Anfang, das geht auch) und - Bingo!!! - diesmal liege (oder stehe) ich voll richtig. Der Felsen lässt sich auf seiner linken Seite mittels einer zwar steilen, aber eleganten Wanderkurve überwinden. Über dem Felsen komme ich zur sogenannten

Heidenlücke. (Höhe über dem Meeresspiegel: 499m)

Die Heidenlücke ist eigentlich eine kleine "Sella", ein Sattel, bestehend aus einem Baum auf der steilen Talseite und dem steilen Waldhang auf der Bergseite. Und dazwischen liegt die Wurzel des Baumes.

Fragt mich jetzt nicht, warum ich die Heidenlücke nicht Heidensattel getauft habe !!! Ich weiss es im Moment auch nicht mehr. Ich werde schon irgendeinen abstrusen Grund dafür gehabt haben. 


Jenseits der Heidenlücke wird es hell, weil ich nun vor einer breiten und langen Schneise stehe, in die ich zuerst ein paar Schritte hinein laufe, dann aber sofort wieder nach links hinauf abdrehe und in der Schneise hinauf laufe. Ich laufe solange hinauf, bis ich vor einer Mauer stehe, und ich weiss auf der Stelle (die Stelle ist unter der Mauer), dass es sich bei dieser Mauer um die Restmauer vor dem Eingang zur

La Grotta Tanùn (Höhe über dem Meeresspiegel: 530m)

handelt. Warum ich das weiss? Weil ich über dieser Restmauer eine Höhle sehe, eben die Grotte Tanùn, von der ich schon gehört hatte. Die Grotte Tanùn (oder Tanone) ist eine Felsengrotte.

Grotte? Felsengrotte? Ich glaube zwar, dass jede Grotte eine Felsengrotte ist......nein, stimmt nicht, es gibt ja auch noch Eisgrotten.

"La Grotta Tanùn" wird von den Leuten in Mendrisio oft im gleichen Zug mit dem "Casa dei Pagani Tre Buchi" genannt, weil man auf dem Weg zum Heidenhaus an dieser Grotte vorbeikommt.

Das Innere der Grotte Tanùn beschreibe ich nicht, weil ich die Absicht habe, in einem späteren Bericht etwas über diese Grotte zu schreiben.

Ich weiss zwar, dass es jetzt nicht mehr weit sein kann bis zum Heidenhaus, aber ich weiss nicht, ob ich den Weg zum Heidenhaus auf der linken oder auf der rechten Seite der Grotte Tanùn suchen muss. Da eilt mir wieder mein legendärer Instinkt zu Hilfe und sagt mir per innerer Stimme klar und deutlich, ich solle die rechte Seite wählen.

Also wähle ich die rechte Seite und steige über einen steilen Hang hinauf, den ich über dem oberen Ende der breiten Schneise und rechts von der Grotte Tanùn sehe, merke aber schon bald, dass das der falsche Weg ist, weil ich jetzt nämlich voll auf dem Felsvorsprung über der Grotte Tanùn stehe. Das war nicht meine Absicht. Es gefällt mir zwar gar nicht so schlecht über der Grotte (das gebe ich - in Klammern - offen zu), aber es ist nicht mein heutiges Ziel. Also laufe ich wieder zurück und stehe nun schon wieder unter der Restmauer, die zur Grotte Tanùn gehört.

Ich bin in einen fiebrigen Zustand geraten, weil ich weiss, dass das Heidenhaus ganz in der Nähe sein muss, und weil es jetzt nur noch eine Möglichkeit gibt, zum Heidenhaus zu kommen, und diese Möglichkeit liegt auf der anderen, auf der linken Seite der Grotte Tanùn.

Ich drehe darum meinen Kopf und schaue dort hinauf, so ähnlich wie man nachts an den Himmel hinauf schaut, um die Sterne zu sehen, und sehe eine steile Geländerampe, die sich dem Felsen entlang nach oben zieht, und ich bekomme so ein ähnliches Gefühl in der Magengrube wie damals, als ich ein nasses Telefonbuch verschluckt hatte, um damit vor meinen Kollegen zu blöffen. 

Aber umkehren ist ausgeschlossen. Dazu ist es zu spät. Das Heidenhaus ist in Reichweite. Ich werde von ihm angezogen wie ein Alki von seinem Notvorrat, den er im Garten seines Nachbars vergraben hat und den er kontrollieren gehen will, weil sein Nachbar ebenfalls Alki ist.


Ich steige also in die Geländerampe hinein und rampe darauf hinauf und sehe das einzige Heidenwegzeichen auf der ganzen Wanderung, einen blauen Flecken an einem Baumstamm.

Beim Wotan !!! Jetzt kann mich nichts mehr aufhalten. Ich spüre kein nasses Telefonbuch mehr im Magen, ich steige weiter, und dann sehe ich auf einmal, weiter oben, zwischen den Bäumen hindurch, etwas Helles...zuerst dachte ich, es ist ein heller Felsen, aber dann sehe ich, es ist kein heller Felsen, nein, es ist eine Mauer, es ist das Ziel, es ist das Heidenhaus, es ist...


Ja, was ist es? Es ist ein schönes Gefühl, so ähnlich wie wenn man lange etwas gewollt hat, und es dann bekommt. Und als ich näher komme, sehe ich vor dem Heidenhaus die Heiden sitzen. Sie schauen in meine Richtung, sie haben mich gesehen, und sie haben gesehen, dass ich sie gesehen habe. Einer winkt mir freundlich zu. Ein anderer ruft etwas ins Haus hinein.

Eine Frau erscheint im Eingang, ich kenne sie, es ist die Fee Morgana. Sie winkt mir freundlich und kommt auf mich zu.

Die Heiden vor dem Heidenhaus stehen auf und kommen ebenfalls auf mich zu. Die Fee Morgana kehrt sich um und sagt ihnen etwas, ich glaube, sie sagt ihnen, sie sollen oben bleiben, weil sie mit mir allein sein wolle, sie müsse etwas Wichtiges mit mir besprechen.

Und dann - "coup de théâtre" (würden die Leute in Mailand sagen) -  ist auf einen Schlag alles vorbei. Die Fee Morgana ist verschwunden und die Heiden auch. Aber das Heidenhaus ist zum Glück noch da. 


Ich muss hier vielleicht anfügen, dass ich nicht aus den Schuhen gekippt bin wegen diesem Heidenzauber. Ich war auf so etwas gefasst. Ich habe irgendwie vorausgesehen, dass mir die Heiden irgendwann auf meiner Wanderung mit so etwas oder etwas Ähnlichem kommen würden.

Heiden zaubern fürs Leben gerne. Das war schon immer so. Man denke an Merlin, den grossen Zauberer! Heiden ohne Zauber - das wäre wie die Sonne ohne Licht oder der Mond ohne Schein oder die Sterne ohne Glanz...oder wie Hikr.org ohne Berichte. 


Übrigens: Im italienischen Sprachraum nennen die Leute die Fee Morgana "La Fata Morgana". Das nur so nebenbei.

Nach dieser Zaubervorstellung bleibe ich noch eine Weile stehen und warte. Denn es ist gut möglich, dass die Heiden mit ihrer schönen Fee Morgana noch einmal auftauchen. Bei den Heiden muss man auf alles gefasst sein. Man muss mit allem rechnen.

Nun, die Heiden sind nicht mehr aufgetaucht. Und es ist alles wieder wie vorher. Also laufe ich weiter und sehe dort oben zwei Gemsen, die vom Heidenhaus wegrennen und im Wald verschwinden. Mein Blick war aber vom Anblick der schönen Fee Morgana ein bisschen vernebelt, und darum habe ich nicht gesehen, ob die beiden Gemsen aus dem Heidenhaus hinaus gerannt, oder ob sie nur vor dem Heidenhaus standen und dann das Weite suchten, als sie mich kommen hörten.

Aber als ich dann später im Heidenhaus drin war, da war es für mich klar, dass die beiden Gemsen im Haus wohnen. Der Boden im Heidenhaus ist nämlich mit schwarzen Oliven übersät. Entweder wohnen die Gemsen legal im Haus, oder sie halten das Haus besetzt. Hausbesetzergemsen !!! Heidengemsen !!! Hehe.

Ich packe mein iPhone wieder ein, mit dem ich von den Gemsen ein Foto machen wollte (und natürlich zu spät dran war) und laufe weiter, und stehe nun unter dem Heidenhaus, das ich etwa ein Dutzend Höhenmeter über mir sehe. "Endlich, der Bericht nähert sich dem Michael Ende" (wird manch ein Leser denken).

Leider muss ich jene Leser, die das eben gedacht haben, enttäuschen. Es kommt sogar noch ein Einschub, und der ist nicht einmal ein kurzer:


Ich möchte die Leser zum dritten Mal (ungefähr) daran erinnern, dass ich beim Schreiben dieses Berichts nur so tue, als ob ich zum ersten Mal zum Heidenhaus hinauf steige.

Es ist für mich beim Schreiben einfacher, wenn ich so tue, als sei es das erste Mal. Und  es ist für mich auch spannender, weil ich beim Schreiben wieder ähnliche Gefühle habe, wie ich sie beim ersten Mal beim jenem Aufstieg hatte, bei dem ich das Heidenhaus fand.

Mehrere Male war ich auf der Suche nach dem Heidenhaus, ohne es zu finden. Ich war am Anfang drei Mal in Mendrisio, ohne die geringste Ahnung zu haben, wo ich in den Wald einsteigen musste. Ich habe es dann zuerst von Somazzo her versucht, dann von "Eremo San Nicolao" her (letzteres war allerdings eine Schnapsidee).

Dann suchte ich einen Einstieg in der Gegend und entlang der "Viale alle Cantine" , unter dem Wald. Die "Viale alle Cantine" wäre die richtige Gegend gewesen (und sie ist es immer noch),  aber ich suchte dort am falschen Ort. Ich habe den Einstieg also dreimal nicht gefunden.


Dann hatte ich eine geniale Idee, auf die ausser mir wahrscheinlich niemand gekommen wäre:

Ich schaute im Internet nach.


Dort fand ich dann eine Wegbeschreibung. Es ist die einzige, die ich im Internet gefunden habe. Und in dieser Wegbeschreibung fand ich den Tipp über den Einstieg neben der "Trattoria Lanterna" an der "Viale alle Cantine".


Der Bericht hat den Titel: "L'Eiger, il passero solitario e la Nutella"
Der Autor des Berichtes heisst Fabrizio Ottaviani.

Den Internet-Link zu jener schönen und interessanten Wegbeschreibung habe ich unter einem jener Fotos eingefügt, auf denen man die Treppe neben der Trattoria Lanterna sieht.

Ich habe es nicht gewagt, den Link per Copy & Paste hier in meinen eigenen Bericht einzufügen, weil ich das letzte Mal schon so etwas Ähnliches gemacht habe und dann Schwierigkeiten bekam: Ich konnte plötzlich nicht mehr weiter schreiben, obwohl der Bericht noch gar nicht fertig war
 (etwa so oder ungefähr ähnlich hat es sich abgespielt). 

Im unteren Teil des Weges habe ich aber eine andere Route eingeschlagen als jene vom Autor beschriebene. Nicht freiwillig zwar - ich habe die vom Autor beschrieben Route einfach nicht gefunden. Das liegt aber nicht an jenem äusserst lesenswerten, ungewöhnlichen Bericht, sondern an meinem grandiosen Talent für (weniger grandiose) Irrläufe.

Ich stehe nun - wie schon gesagt - etwa ein Dutzend Höhenmeter unter der Frontmauer des Heidenhauses, neben drei jungen Bäumchen, die einander berühren. Um die drei jungen Bäumchen herum ist ein Seil geknotet, das bis zum Eingang des Heidenhauses hinauf gespannt und dort um den - von mir aus gesehen - rechten Türpfosten herum gewickelt ist.  

Ich kontrolliere den Knoten. Perfekt. Er hält, was er mir auf den ersten Blick versprochen hat. Dann teste ich das Seil, indem mich daran hänge und mit aller Kraft daran ziehe. Das Seil gibt ein wenig nach, weil es elastisch ist. Also genau so, wie es sein muss. Perfekt. 



Und da kommt schon wieder ein Einschub:

Als ich vor einiger Zeit zum ersten Mal an genau der gleichen Stelle unter dem Heidenhaus stand, bin ich gleich wieder umgekehrt. Ich habe dem Seil nicht über den Weg getraut. Während des Abstiegs durch den Wald habe ich mich dann die ganze Zeit gefragt, ob ich klug gehandelt hätte oder ob ich ein Schisshase sei. Die Frage beschäftigte mich so stark, dass ich mich im Wald verirrte,  weil ich viel zu weit nach rechts hielt.

Unter dem Waldrand angekommen, stand ich auf einmal auf der Terrasse vor  dem "Grotto San Martino". Auf der Terrasse war ich allein, weil es Dienstag war und das Grotto am Dienstag seinen Ruhetag hatte. Ich stand auf der Terrasse herum und tat nichts, wie ich das oft tue, wenn ich nichts zu tun habe.

Da kam plötzlich ein junger Mann auf die Terrasse vor dem Grotto. Er grüsste mich freundlich und sagte mir, das Grotto habe heute geschlossen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, der junge Mann könnte ein Berggänger sein und darum sagte ich ihm, ich sei beim "Casa dei Pagani Tre Buchi" oben gewesen.

Da fragte er mich, ob das fixe Seil immer noch dort sei. Ja, sagte ich, aber ich sei wieder umgekehrt, weil ich dem Seil nicht so recht getraut hätte. Da sagte er mir den für mich wichtigen Satz:

"Das Seil ist gut, du kannst dort ruhig hinaufklettern, ich bin vor einiger Zeit auch an dem Seil zum Tre Buchi hinauf geklettert."

Wow, das hat mir gut getan, das zu hören. Nicht nur, weil ich jetzt wusste, dass der Aufstieg zum Heidenhaus von Mendrisio für mich nicht nur ein Traum bleiben würde, sondern auch deshalb, weil ich jetzt wusste, was ich dort oben gewesen war: Ein Schisshase, weiter nichts.

(Und ausserdem hatte ich - es war Zeit - wieder etwas gelernt: Es ist immer von Vorteil, wenn ich weiss, was ich bin, weil ich dann nicht mehr ständig fragen muss, was ich bin.)

Ja, es gibt glückliche Zufälle.


Einschub beendet


Ich stehe immer noch an der gleichen Stelle unter dem

Heidenhaus von Mendrisio. (Höhe über dem Meeresspiegel: 555m)

Ich laufe noch ein paar Schritte weiter, aber dann geht es nicht mehr weiter, denn vor mir sind nur noch Schründe, Schlünde, Klüfte und Schlüfte....nein, sorry, Schlüfte sehe ich keine - denn Schlüfte gibt es ja gar nicht (also was mich betrifft - ich habe dieses Wort jedenfalls noch nie gehört).

Hier ist es überall nur noch steil und abhältig (was ungefähr auf das Gleiche hinausläuft, finde ich). Wenn ich jetzt plötzlich müde würde, dann fände ich hier nicht einmal ein breit genuges Grasband, wo genug Platz wäre, damit ich einen Schlafsack auf den Boden legen könnte, um ein Nickerchen zu machen. Aber das ist weiter nicht schlimm, weil ich im Moment sowieso kein Nickerchen machen will.

Hingegen möchte ich etwas anderes machen, nämlich von der Frontmauer des Heidenhauses ein gutes Foto.  Darum kraxle ich noch ein wenig herum. Aber ich kann trotzdem kein einigermassen gutes Foto von der Frontmauer machen, weil mir die Felsenrampe vor dem Heidenhaus ständig in den Weg kommt.

Ich mache aber trotzdem ein paar Fotos, weil ich ganz schön ein Trotzkopf sein kann, wenn es sein muss.

"Wenn es nicht anders geht, dann mache ich die Fotos halt mit der Felsenrampe inklusive", sage ich (laut) zu mir selber.

Ich sehe aber schon auf dem Display, dass diese zwar schöne, aber aufdringliche Felsenrampe den zukünftigen (eventuellen) Betrachterinnen und Betrachtern der Fotos die volle Sicht auf das Heidenhaus versperren wird.

"Ja nu !!! Dann habe ich halt nur ein halbes Heidenhaus auf den Fotos anstatt ein ganzes", höre ich mich sagen.

Und dann höre ich auch noch, wie ich sage: "Lieber ein halbes Heidenhaus als gar keines."

Und weil ich im Moment genug habe (nicht von allem, nur von der Herumklickerei unter dem Heidenhaus), höre ich auf mit der Klickerei und gehe wieder zurück zum Seil und zum Knoten und zu den drei jungen Bäumchen, um die herum das Seil geknotet ist.


Ich schaue hinauf. Die Mauer des Heidenhauses mit dem Eingang und den zwei Fenstern über dem Eingang steht über einem abgeschrägten Felsen, der sowohl von links nach rechts als auch talseitig, also von der Mauer weg, in meine Richtung, ein starkes Gefälle aufweist.

Ich werde mich also nicht vor dem Eingang da oben auf die Felsenplatten setzen und noch schnell einen Kaffee trinken 
können, was ich sehr gerne gemacht hätte vor dem grossen Augenblick, wenn ich das Heidenhaus betreten werde. Aber ja nu - man kann nicht alles haben, was man gerne hätte.

Die Türschwelle liegt ungefähr etwa zirka plus minus 1.60m über der schrägen Felsenrampe. Eine Treppe hat es keine. Und wie ich mich auf die Türschwelle hinauf hieven werde, das werde ich erst dann wissen, wenn ich dort oben unter dem Eingang stehen werde.

So, und jetzt bin ich parat. Ich steige hinauf. Und zwar auf der rechten Seite vom fixen Seil, an dem ich mich - nicht immer, aber fast immer - mit beiden Händen festhalte, und ziehe mich hinauf.

Einmal komme ich auf den schiefen Felsplatten ins Stolpern und rutsche aus, aber weil ich mich mit beiden Händen ganz fest am Seil festhalte, habe ich alles im Griff, und schon bin ich unter dem Eingang zum Heidenhaus.

Aber dort kann ich wegen dem starken Gefälle nicht freihändig stehenbleiben, ich muss mich mit der linken Hand am Seil festhalten, dann den rechten Arm ausstrecken und an der Innenkante der Schwelle mit der rechten Hand nach einem guten Griff suchen, dann mich kräftig nach oben hieven, dann das Seil, an dem ich mich mit der linken Hand immer noch festhalte, ganz schnell loslassen und mit der nun freigewordenen  linken Hand ebenfalls an der Innenkante der Schwelle nach einem guten Griff such...nein...nicht "suchen"...das ginge zu wenig schnell...

Also...wie soll ich diesen Einstieg ins Heidenhaus beschreiben? Das ist gar nicht so leicht für mich, merke ich gerade.


Wisst Ihr was? Ich mache es kurz (und bündig) und sage nur klar (und deutlich): Es hat geklappt mit dem Einstieg ins Heidenhaus. Weil wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre ich jetzt nicht im Heidenhaus, und ich würde nicht freudig und aufgeregt hin und her laufen und bis zur Rückwand hinaufsteigen...doch doch, "hinaufsteigen" ist schon richtig gesagt. Weil - wenn Ihr geglaubt habt, im Heidenhaus von Mendrisio sehe es ähnlich aus wie in Eurer Stube daheim, dann habt Ihr total falsch geglaubt.

Denn der Felsenraum (oder der Felsenschlund oder die Grotte), wo ich im Moment hin und her laufe, ist nicht wie Eure Stube.

Ausser, wenn Ihr mir jetzt sagen würdet, Eure Stube sei diagonal 24m lang und etwa 8m hoch, und es gehe noch ungefähr 9m in irgendeine andere Richtung, und dann noch etwa 7m zusätzlich in eine andere Richtung, Eure Stube sei also IRGEND ETWAS, ausser quadratisch oder rechteckig, dann könnten wir ja darüber diskutieren, ob es in Eurer Stube ähnlich aussehe wie im Heidenhaus von Mendrisio.


Und ausserdem: Wenn Ihr in Eure Stube hinein geht, müsst Ihr dann auch über etwa 3m Höhenunterschied über eine natürliche Felsenstufe hinauf steigen, bis ihr von einer felsigen, eingewölbten, eingebauchten, spinnenwebigen Rückwand gestoppt werdet? Kaum. Oder?

Ja gut, zugegeben, eigentlich weiss ich ja nicht, wie und wo Ihr wohnt.

Sowohl der felsige Boden als auch die Felsendecke haben eine Steigung gegen die Rückwand hin. Es hat hier keine gemauerten Seitenwände. Die einzige gemauerte Wand ist die Frontwand, durch deren Eingang ich ins Heidenhaus hinein gestiegen bin.

Das Heidenhaus von Mendrisio ist ein schönes, ein seltsames, ein rätselhaftes Haus. Die linke Seitenwand wird durch zwei Kavernen verschönert, die in den Felsen hinein gehen. Die eine Kaverne ist gross und lang und führt tiefer in den Felsen hinein als die andere, kleinere Kaverne, die etwas tiefer gelegen und näher bei der Frontmauer ist. Und weil ich gerne Ordnung habe im Haus, nenne ich die grössere Kaverne "Schlafzimmer", und die kleinere Kaverne nenne ich "Kinderzimmer". Ordnung muss sein - auch in einem Heidenhaus.

Ausser bei der Frontmauer hat es in diesem Haus keine rechten Winkel. Es gibt ein paar gerade Flächen, aber nicht viele, und die sind abgeschrägt. Die geraden Flächen in diesem Haus sind weder senkrecht noch waagrecht. In diesem Haus ist fast alles gewölbt  oder gezackt oder eingebaucht oder geschrundet oder geschlundet oder abgerundet oder verschlungen oder dem Felsen abgerungen.

Eigentlich hypermodern, das Heidenhaus von Mendrisio !!! Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere eigenen Häuser in 200 Jahren ähnlich aussehen werden.

Das Heidenhaus von Mendrisio wurde nicht auf die gleiche Art gebaut wie die anderen Tessiner Heidenhäuser. Von der Bauweise her gesehen ist es eine Grottenburg:

Am Eingang zu einem Felsenschlund in einem senkrechten Felsen wurde hier über einer schrägen Felsenrampe eine Frontmauer hochgezogen. Im Mittelalter. Man vermutet, irgendwann im XV. Jahrhundert.

So, und jetzt sitze ich ab. Um mich herum ist es ruhig. Ich versinke in die Vergangenheit. Ins Mittelalter. Ich habe Zeit.

Auf einmal höre ich von draussen ein Geräusch wie von kleinen Steinen, die über Felsenplatten hinunter rollen. Sind das vielleicht die zwei Gemsen, die ich beim Aufstieg gesehen habe? Sind sie zurück gekommen, um zu sehen, ob ich endlich wieder gegangen bin?

Ich gehe leise zum Eingang und schaue hinaus, aber ich sehe keine Gemsen. Ich sehe nur den Wald und darunter die Stadt Mendrisio und die zaghaften Hügel an der Grenze zu Italien und jenseits der Hügel den bedeckten Himmel über der Poebene.

Ich drehe mich um, laufe zurück.

Dann packe ich den Rucksack...hm..nein, das stimmt ja gar nicht, ich habe ja gar keinen Rucksack. Meinen Rucksack habe ich unten am Felsen bei den drei Bäumchen stehen lassen, weil ich dachte, er würde mich beim Aufstieg am Seil aus dem Gleichgewicht bringen.

Ich taste meine Jacke ab, um sicher zu sein, dass ich nicht irgendwo im Heidenhaus etwas liegen gelassen habe:

Super. Alles ist in den richtigen Taschen: mein iPhone 5s (auf das ich stolz bin) mit der guten, extrem hellen Lampe, die Lesebrille (1.5), der Meter, die Maestrokarte, mein GA und mein REGA-Taschenmesserhöhenmeter, mein accendino und die Zigarettenkippen (werft Eure halb gerauchten Zigaretten nur weiterhin weg, ich finde sie und rauche sie fertig) (hehe).

Dann kommen die Jeans dran. Die Gesässtasche rechts.  Alles noch da, wo es hingehört: zwei 20er Noten, eine Zehnernote, der Einkaufszettel.

Die vordere Jeanstasche rechts: das Münz ist noch da. Der Fünfliber auch. Mit dem Fünfliber werde ich am Kiosk bei der Stazione Mendrisio noch SwissLotto machen, weil ich einen Lamborghini haben will (und dann kein GA mehr mit mir herumschleppen muss).

Die vordere Jeanstasche links: mein Victorinox- Sackmesser (mit Schere, die ich aber nicht gebraucht habe), mein Nastuch.

Alles ist gut.

Ich nehme den Stock in die rechte Hand, mit der Schlaufe um das Handgelenk.

Ich schaue mich noch einmal um, nach links, nach rechts und nach oben und sage danke.

Dann gehe ich zum Ausgang, atme tief ein und mache mich parat für den Abstieg.

Der Himmel ist bewölkt, aber es regnet nicht.


Ich fühle mich abgehoben.

Ich bin in einem Hochgefühl.

Ich steige ab.

In einer Stunde werde ich in Mendrisio sein.






















































Tourengänger: mong


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Kommentare (23)


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Henrik hat gesagt: Äusserst narrativer Bericht!
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 08:42
> Maschendrahtzaun

In dem Geschichte und -chen hängen bleiben, wo Mystik eine grosse Rolle spielt und bei der die Sprache richtiggehend zelebriert wird....wir dachten ja auch schon, wo bleibt denn der mong?


Saluti

Henrik

mong hat gesagt: RE:Äusserst narrativer Bericht!
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 06:08
"Maschendrahtzaun"

Habe gerade gedacht, dass "Maschendrahtzaun" ein guter Titel für den Bericht gewesen wäre. Der starke Zaun hat mir nämlich Eindruck gemacht. Auch weil man so einen Zaun normalerweise in offenem Gelände erwartet, nicht in einem Wald. Für die Leute, die an der "Viale alle Cantine" wohnen, muss nur schon der Gedanke an diesen Zaun beruhigend sein. Für mich sehr interessant, dass du den Zaun erwähnst. Wenn ich an das Heidenhaus von Mendrisio denke, kommt mir nämlich immer gleichzeitig dieser Zaun in den Sinn.

Danke, Henrik
Saluti
mong

chaeppi Pro hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 10:20
welcome back ;-))

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 06:47

Danke, chaeppi, I'll try my best ;-)))

Ich beziehe dein "welcome back" auf meine Rückkehr aus der Welt der Heiden in unsere "normale" Welt. Aber...ja...eigentlich gibt es da gar keinen grossen Unterschied, wenn man es genau betrachtet ;-)))


Und sowieso: "Für einen Heiden ist 'Kulturschock' ein Fremdwort."
(Hehe, grosse Sprüche, aber das passt ja auch zu den Heiden ;-)))

♬♫♬

sri hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 18:01
Ä Heidäbüätz!! Dankä :D

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 06:48
"Ä Heidäbüätz!!"

;-) Ja, schon. Aber nicht nur. Es war auch ein Heidenspass ;-)♬♫

CampoTencia hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 18:26
Dein kurzer Bericht zu dieser langen Tour ist ja ein richtiges Geschenk! Danke vielmal, ich freue mich immer, wenn es "endlich" wieder einmal mong-Zeit ist

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 07:25
Ja, wenn man eine Zeitreise zu den Heiden im Mittelalter macht...das geht zwar schnell...aber wenn man einmal dort ist, geht die Zeit viel langsamer. Da geht es nur noch im Heidentempo vorwärts ;-)))

Danke, CampoTencia, für dein schönes Feedback
Gruss mong

♬♫♬

danicomo hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 18:42
Fantastic, marvelous....
Bravissimo!!!
Daniele
Como
Italy

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 07:21

Ma tu sei molto generoso. Grazie, danicomo ♫♬♫

Ah, aio capito, di Como ca sei tu!!! Non è mica lontano dal Monte Generoso ;-))

Seeger hat gesagt: Mystisch
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 21:31
Ciao Mong
Dein unverwechselbares Firmenzeichen (Brand):
Lachen-Staunen-Raunen-Schaudern-Schräg-Kitsch-Kunst-Wortspielerei-Ausschweifen-Spannung....
Unterhaltung pur.
Nur?
Eben nicht.
Gruss und herzlichen Dank fürs Aufschalten
Andreas

mong hat gesagt: RE:Mystisch
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 14:15
"Lachen-Staunen-Raunen-Schaudern-Schräg etc..."

Also, von mir aus gesehen, hast Du noch "Naiv" vergessen ;-)))))
(Macht nichts, kann passieren ;-)

Vielen Dank, Andreas, für Dein - wie immer - sehr grosszügiges Feedback.

Gruss, Saluti
mong

♫♬♫

VolkerI hat gesagt: Langer Artikel, schöne Gegend
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 22:06
Da bin ich auch schon mal als norddeutscher Schisshase hängen geblieben. Die Gegend ist aber traumhaft!!!

mong hat gesagt: RE:Langer Artikel, schöne Gegend
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 14:44
Ja, die Gegend ist traumhaft, da hast du recht.
Ein Kanu (aus Deinem Hikr-Bericht) ist für eine Wanderung zum Heidenhaus aber nicht zu empfehlen. Einen Esel (ebenfalls aus Deinem Hikr-Bericht) hätte ich schon eher gebrauchen können, hätte auch besser zu mir gepasst ;-)))

VolkerI hat gesagt: RE:Langer Artikel, schöne Gegend
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 18:36
Doch mit dem Kanu musst Du dich erst mal über den Luganersee indianermäßig anschleichen. Das wird aber schwer, wenn Du den Esel mit aufs Kanu nimmst :-) !

mong hat gesagt: RE:Langer Artikel, schöne Gegend
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 03:45
Aha. Ich habe schon immer vermutet,
dass ich nicht der Einzige bin,
der die Bücher von Karl May verschlungen hat.

als.wikipedia.org/wiki/Karl_May_als_Musiker

MicheleK hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 22:38
Auso...
als einer der in Mendrisio und sonst queerbeet im Mendrisiotto auf dem Sattel eines Piaggio SI aufgewachsen ist, und es sogar bis zum eremo San Nicolao geschafft hat... wusst ich doch, dass die Momo etwas mit Heiden zu tun haben....

bin von der Heidenkeule erschlagen....

ich werde deinen Bericht aber noch eingehender studieren (wollen)...

Vielen Vielen Dank!
Gruss,
Michele

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 14:03
Auf einem Piaggio Si bis zu Eremo San Nicolao. Hehe, ja, das geht schon.

Aber zum Casa dei Pagani Tre Buchi - da hätte eine Harley-Davidson eindeutig besser gepasst ;-))


"bin von der Heidenkeule erschlagen..." ;-))) (hoffe, es war nicht ganz so schlimm)

Danke, MicheleK, für dein schönes Feedback
Gruss mong

♬♫♬

lainari hat gesagt: Alles andere...
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 17:40
als kalter Kaffee was Du uns da zubereitet hast!
Anregend und informativ.
Lang aber nicht langweilig.
Anders illustriert.

Hervorragend anders!

Viele Grüsse
lainari
(der noch immer darüber grübelt, was die dort hinauf geführt hat...)

mong hat gesagt: RE:Alles andere...
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 09:35
"der noch immer darüber grübelt, was die dort hinauf geführt hat..."

Siehe meine letzen zwei Berichte. Da hat es weiterführende Hinweise zu dem Thema: Kommentare unter dem Bericht, Fotokommentare, Textauszüge, Links zu Texten, einen Buchhinweis.

Gruss mong

lainari hat gesagt: RE: Jetzt grübelt er noch mehr.
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 19:05
Deinen ersten Bericht zu den Heidenhäusern hatte ich schon auf dem Schirm, der zweite war mir bisher durchgerutscht. Dieser folgt wenn ich mal ein paar ruhige Minuten, ähhh Stunden habe ;-)
An einer Vertiefung mit Webquellen hatte ich mich auch schon ansatzweise versucht, die Frage des Warum scheint mir dabei nicht ausreichend erörtert. Man hat sich nach meiner Auffassung eher um das Wann und Wer bemüht. Übersieht man dann bei einer Ausgrabung eine Pfeilspitze oder vergisst ein wichtiges Holzstück C-14 zu datieren, liegt man schnell mal 200 Jahre daneben. Und dann ist es mit Wer auch Essig. Gelingt eine Annäherung über das Warum liegt der Rest oft auf der Hand. Meist waren Profanereignisse wie Naturkatastrophen, Kriege oder Fehden die Ursache für ungewöhnliche Siedlungsplätze oder Bauformen. Der Mensch ist nach meiner Beobachtung anfällig dafür, Lücken im Wissen historischer Abläufe mit Klischees und romantisierten Vorstellungen zu schließen, was dem Verständnis an sich wenig dienlich scheint.

Alles in Allem, es gibt noch viel zu entdecken und zu grübeln.

Viele Grüsse
lainari
(Selbst leidenschaftlicher Burgenplatz(auf)sucher)

mong hat gesagt: RE: Jetzt grübelt er noch mehr.
Gesendet am 4. Dezember 2014 um 01:20
Zur Frage des Warum:

....im Wesentlichen sagt Mosè Bertoni:

"Die Heidenhäuser waren die letzte Zuflucht der letzten Heiden, die von den Christen exkommuniziert wurden. Die Bezeichnung 'Heidenhäuser' ist also richtig."

Grübelt er jetzt immer noch? ;-))

mong hat gesagt: RE:Alles andere...
Gesendet am 3. Dezember 2014 um 09:39
Danke, lainari, für dein Feedback.

Übrigens: Deine tollen Fotos von schönen Blättern
sind für mich immer ein Genuss.

♫♬♫


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