Auf meinen Bericht "Eine Perle im Alpstein: In den Chärren" bekam ich 2 Anfragen von alpstein und Kaj.
Alpstein fragte nach einer Möglichkeit, ob sich der relativ langweilige Abschnitt von der Meglisalp zum Einstieg in den Säntis-Ostgrat durch eine Route durch das Chärren Tal und den Aufstieg direkt zur Wagenlücke umgehen lässt.
Kaj fragte nach einer Abkürzung durch das Chärrental zur Wagenlücke, um Zeit, Wegstrecke und Höhenmeter zu sparen.
Er selber unternahm bereits einen Versuch: "SteilgrasKurs im Schatten des Altmanns".
Dabei prägte er die Bezeichnung "Horstli" für den Vorgipfel des Horst und "Gemüse" für die etwas wilde Vegetation am Fusse des Horst.
Zwei Steilpässe, um das Gelände nach möglichen Routen zu erkunden.
Der Wetterbericht meldete für Samstag durchmischtes Wetter (Wolken und Sonnenschein) und gegen Abend vereinzelte Regenfälle.
Ich startete auf dem Säntis und überquerte den Lisengrat bis zum Rotsteinpass.
Auf dem Wanderweg hinunter zur Meglisalp querte ich auf der Höhe von 1740 m auf den Graskamm unterhalb des "Horstli". Unerwartet stieg eine dicke Nebelwand von der Meglisalp hoch und hüllte das ganzen Tal ein. Eine zusätzliche Herausforderung für die Routenfindung. Zum Glück hatte ich einige Fotoausdrucke und mein "Swiss-Map" dabei. Die Fotos, die ab diesem Zeitpunkt entstanden, sind leider etwas "neblig".
Nach dem Durchqueren der Horstli-Route (ich bezeichne sie so als Erinnerung an Kajs Abenteuer) begann es auch noch leicht zu regnen. Trotzdem nahm ich mir genügend Zeit, um eine einfache und sichere Route zum Wanderweg bei der Wagenlücke zu suchen (weil sie zum Sörenböhl führt, nenne ich sie einfach Sörenböhl-Route).
Somit ist die Hausaufgabe gelöst!
Horstli-Route: (siehe Foto)
1. Nach dem Überqueren des "Grashangs" folgt der Abstieg bis zum unteren Ende der markanten und schmalen Geröllhalde (Schlüsselstelle).
2. Von hier ist der terrassenförmige Einstieg in die Querung gut zu sehen. Sie befindet sich praktisch auf der gleichen Höhenlinie. Die Querung ist dank einiger Wildspuren einfach zu finden und zu begehen.
3. Nach der Querung folgt man dem unteren Felsrand in Richtung P. 1783 und umgeht dabei möglichst die Geröllfelder.
Sörenböhl-Route: (siehe Foto)
1. Der Einstieg befindet sich rechts vom P. 1783 neben der markanten Felseinbuchtung (Ich habe sie sogar im Nebel problemlos gefunden). Der Kamin ist griffig und nicht sehr steil.
2. Auf dem Grasband nach rechts halten. Der Ausstieg ist etwas steil. Alpenrosen bieten aber gute Haltepunkte.
3. Über den Grashang nach links oder rechts um den Sörenböhl herum auf den Wanderweg.
Fazit:
Die Sörenböhl-Route bietet eine landschaftlich abwechslungsreiche Alternative zum Wanderweg.
Die "Horstli-Route führt teilweise über mühsames Gelände (Geröll, rutschige Vegetation).
Die von Kaj "gewünschten" Einsparungen auf direktem Weg zur Wagenlücke, sehen folgendermassen aus:
Strecke: minus 2.5 km
Höhenmeter: minus 150 m
Zeit: minus 40 Minuten
Ob sich dies lohnt? Abwechslungsreich und spannend sind die Routen jedenfalls!
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