Kurzbericht 

Bei Regen und Nebel auf die Zwölferspitze (2416m) und unterer Teil Nordgrat Urbeleskarspitze


Publiziert von Andy84 , 6. August 2014 um 00:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:26 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m

Nach der etwas längeren gestrigen Tour wollten wir heute auf einen weiteren Gipfel über dem Kaufbeurer Haus besuchen, die unbekannte und selten bestiegene Zwölferspitze.
Der Wetterbericht sagte aber leider sehr schlechtes Wetter ab dem frühen Nachmittag an.
So machten wir uns gegen halb 11 vom Kaufbeurer Haus aus an den Aufstieg, früher schafften wir es nach einem netten Hüttenabend am Vortag und einem ausgiebigen Frühstück leider nicht.  ;-)

Vom Kaufbeurer Haus geht es zunächst über den alten Weg ins Urbeleskar hinein. Bereits nach kurzer Zeit wird dann weglos in die Nordflanke der Zwölferspitze abgebogen und über etliche Rinnen geht es bis an eine Art Grat. Die Rinnen kann man leichter umgehen wenn man möglichst tief bleibt und erst später aufsteigt, wir sind jedoch bereits etwas früher aufgestiegen und mussten so ein paar tiefere Rinnen queren und sind dann über eine breitere Rinne über ein paar nette Platten aufgestiegen  (II-III)
Darüber befindet man sich ein einem wahren Trümmerfeld und es war von Vorteil das Max und Rainer diesen Aufstieg schon mal gemacht haben. Das Ziel ist es bis auf den Verbindungsgrat zwischen Urbeleskarspitze und Zwölferspitze aufzusteigen. Dabei werden noch ein paar kleine Rinnen hochgekraxelt.
So geht es nun über den Trümmerhaufen in südlicher Richtung aufsteigend bis in eine sehr breite Geröllrinne, die uns dann direkt bis an den Gipfel der Zwölferspitze leitet.
Während den gut 130 Höhenmetern in der Rinne verschlechtert sich das Wetter zusehends und kaum am Gipfel angekommen befindet sich alles im Nebel und es beginnt zu regnen.
Aber naja, es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung.
Am Gipfel der Zwölferspitze befindet sich ein großes Steinmandl, leider ist kein Buch vorhanden.
Unseren eigentlichen Plan, die Überschreitung bis zur Schwellenspitze legen wir nun leider bei Seite und machen uns auf den Weg zum Nordgrat der Urbeleskarspitze. Kleine Klettereinlagen wechseln sich immer wieder mit leichterem Gehgelände ab, ein kurzer Abstieg in eine Spalte sollte jedoch nicht unterschätzt werden (II-III).
Der erste steile Aufschwung am Nordgrat ist auch bald erreicht und die Sicht teilweise nicht mehr wie 30 Meter. So geht es nun in klatschnassem Fels an die erste schöne Kletterstelle (ebenfalls II-III), wobei sehr auf Steinschlag geachtet werden muss. Während der Fels recht fest ist liegt sonst sehr viel loses Gestein herum.
Nach den ersten paar Aufschwüngen queren wir nun nach rechts oben auf einen Absatz und von diesem geht es über sehr abschüssige Geröllbänder in Richtung des Normalweges zur Urbeleskarspitze. Dieser ist auch recht bald nach ein paar weiteren Querungen erreicht und trotz des Regens machen wir erstmal eine kurze Pause.
Über den Normalweg, den wir auf gut 2380 Hm erreichen geht es nun mit wunderbarer weißer Aussicht zurück zum Kaufbeurer Haus, wo die anderen unserer Gruppe mittlerweile vom Talaufstieg eingetroffen sind und einem gemütlichen Hüttentag nichts mehr im Wege steht. Bis auf den Hüttenwart haben wir die Hütte für uns allein und so wird es noch ein feuchtfröhlicher Abend.


Fazit:

Die Zwölferspitze ist ein recht widerspenstiger Geselle. Die schweren Passagen können denk ich mal bei guter Wegführung umgangen werden und so dürfte nur der I-te Grat fällig sein. Aber gegen ein paar nette Kraxeleinlagen ist doch nichts einzuwenden.
Der Übergang zum Nordgrat ist trotz des teilweise sehr einfachen Gehgeländes nicht zu verachten, die Abstiege in die Scharten sind nicht ohne.
Der untere Teil des Nordgrates wartet mit netter Kletterei auf, die Querung zum Normalweg ist gehtechnisch sehr anspruchsvoll.
Leider hat uns das Wetter bei der eigentlich geplanten Überschreitung über die Elferspitze und Wasserfallkarspitze zur Schwellenspitze einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber aufgeschoben ist ja nicht gleich aufgehoben.
Leider hab ich kaum Fotos vom Aufstieg, dem Übergang und der Querung gemacht da es teilweise stark geregnet hat.
 

Mit auf Tour: Max, Rainer


Tourengänger: Andy84


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