Die Urbeleskarspitze, 2632m
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Was für ein seltsamer Name. Schon vom Hochvogel ein paar Tage vorher aus war mir dieser Gipfel aufgefallen und nachdem ich eine Beschreibung im Netz (gipfelsuechtig.de) gelesen hatte war klar, da muß ich rauf.
Von Hinterhornbach (1100m), Parkplatz Gufelbrücke, gings im morgendlichen Nebel durch den Steilwald hoch Richtung Kaufbeurer Hütte. Der Weg ist zwar manchmal etwas steiler, aber insgesamt sehr gut und bequem zu gehen. Auf fast 1600m durchstieß ich endlich die Nebeldecke und genoß den genialen Blick auf den Hochvogel im Morgenlicht. Bald war dann auch die Hütte erreicht und tatsächlich kamen trotz der N-seitigen Lage hier die ersten Sonnenstrahlen an. Eine kurze Rast nach 2h mit Blick auf das wilde Urbeleskar mit seinen Gipfel war wohlverdient.
Hier konnte ich schonmal die Anstiegslinie studieren: links der NW-Wand zieht eine steile Rinne hinab, daneben führt ein steiler unten grasiger Rücken die Flanke hinauf, über den der erste Teil des Anstiegs verläuft. Über die steilen Schotterhalden des oberen Kares vom Bretterspitzweg querend erreicht man diesen Punkt. Oben gehts dann über Bänder in die NW-Flanke und zum Gipfel.
Also nichts wie los. Ich folgte erst einmal dem Weg zur Bretterspitze, bis dann auf ca. 2200m, deutlich mit einem roten U und Pfeil gekennzeichnet, der Steig zur Urbeleskarspitze begann. Der Weg ist nicht zu verfehlen, deutliche Steigspuren queren das Schuttfeld, dazu am Einstieg auf dem begrünten Schroffenrücken ein großes metallenes Kreuz mit Gedenktafel, das einen gleichmal an die Endlichkeit alles Irdischen gemahnt.
Der Anstieg ist auf dem Schrofenrücken mit Steinmandl und vielen kleinen roten Kreuzen und einigen roten Punkten markiert, sodaß man den Weg nichtmal bei dichtestem Nebel verpassen könnte. Zunächst gings über steile Schroffen, schließlich einige Felsen den Rücken steil hinauf, bis er in der linken Rinne auslief, nirgends schwerer als I, alles gut gangbar.
An diesem Punkt weisen ein großer roter Pfeil und dicke rote Punkte nun nach rechts auf ein Band das um eine Kante in der NW-Flanke des Gipfels führt. Und das war dann auch geleich die heikelste Stelle, nicht wegen der Kraxelstelle, sondern da genau am Übertrittspunkt alles mit einem a....-glatten Eispanzer überzogen war. Die Stelle mußte ich daher nun etwas schwieriger zunächst aufsteigend über steiles rutschiges Geröll und dann querend über eine kleine Hangelstelle oberhalb umgehen.
Auf dem Band wars dann wieder ein Genuss.Ab hier ist der Steig mit dicken roten Punkten durchgängig markiert. Der Steig ging über Bändern fast wie in den Dolomiten über die NW-Flanke langsam aufwärts, immer wieder über kleinere Steilstufen hinweg, die etwas mehr Kletterfertigkeit erforderten (eine Rinne II, eine plattige Stelle II). Schließlich erreichte ich die sogenannte Schlüsselstelle, einen Plattenaufschwung mit 2 Rissen (der linke ist der leichtere), der aber mit guten Griffen und Tritten versehen, gar nicht so schwer dann war (II). Oberhalb dann nur noch Schutt und nach 2 Stunden, nachdem mich noch ein junger Bergkamerad im flotten Tempo überholte, war ich am Gipfel.
Was für eine Aussicht, noch schöner als vom Hochvogel vor ein paar Tagen. Vom Großglockner über Großvenediger, Wetterstein, Mieminger, Stubaier, Lechtaler, Allgäuer bis hin zu den Bergen der Schweiz, Tödi und ganz in der Ferne sogar ein paar Zipfel des Berner Oberlandes - Bergsteigerherz, was willst Du mehr. Wir blieben gut 1,5h auf dem Gipfel und genoßen die grandiose Aussicht in der warmen Oktobersonne. Fantastisch der Höfats über dem Nebelmeer im Norden.
Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Wege, wir gingen ihn gemeinsam, denn das Gelände ist trotz allem ungemein steil, auch wenn die vielen Bänder die Ausgesetztheit etwas verschleiern, aber zu Zweit fühlt man sich doch sicherer, Dank dem jungen Kollegen, dass er mein etwas ruhigeres Tempo mitging.
Schlimmste Stelle war natürlich wieder die kleine Eispassage. Wir stellten schließlich fest, dass sie unten rum über eine kurze steile Felstufe auch zu "bezwingen" gewesen wäre.
Danach entließ ich den Kameraden dankend - er sauste dann zu Tale - und genoß am Beginn des Aufstieges ca. 1h vom Gipfel, auf einem kleinen Rasenplatzl noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor sie hinter dem Gipfel der Gliegerkarspitze verschwand und es sofort doch recht frostig wurde.
Zum Kaufbeurer Haus stieg ich dann das steile Schotterfeld direkt zum Karboden ab. Da das Geröll doch recht fest liegt, war dass im Abstieg nicht so ideal, man konnte kaum richtig Abfahren. Die Spur kann man daher auch für einen direkten Aufstieg von der Hütte zum Einstieg benutzten.
Der Rückweg dann wieder über das KaufbeurerHaus und in die Nebelsuppe eintauchend über den bequemen Weg hinunter nach Hinterhornbach (vom Gipfel gesamt knapp 3h).
Fazit:
Landschaftlich grandiose Tou, mit durchaus ernstem Charakter..
Aufstieg steil, aber relativ fester Fels in allen Kletterpassagen (ich bin sonst eher Karwendelbrösel gewöhnt) und sehr gut markiert. Ohne diese Markierungen wäre der Aufstieg im oberen Teil auch weitaus schwerer zu finden. Ich wäre wohl wie H.v.Barth zum Grat hochgestiegen und dann über Ihn zum Gipfel - soll laut AV-Führer auch nicht so schwer sein. So ist es aber viel schöner.
Trotz der guten Markierungen ist der Gipfel doch recht einsam für diese Gegend.
Den II.Schwierigkeitsgrad sollte man auf jedenfall beherrschen, wie natürlich auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, aber das ist ja eigentlich selbstverständlich bei so einem Gipfel.
*****Sterne-Tour.
Von Hinterhornbach (1100m), Parkplatz Gufelbrücke, gings im morgendlichen Nebel durch den Steilwald hoch Richtung Kaufbeurer Hütte. Der Weg ist zwar manchmal etwas steiler, aber insgesamt sehr gut und bequem zu gehen. Auf fast 1600m durchstieß ich endlich die Nebeldecke und genoß den genialen Blick auf den Hochvogel im Morgenlicht. Bald war dann auch die Hütte erreicht und tatsächlich kamen trotz der N-seitigen Lage hier die ersten Sonnenstrahlen an. Eine kurze Rast nach 2h mit Blick auf das wilde Urbeleskar mit seinen Gipfel war wohlverdient.
Hier konnte ich schonmal die Anstiegslinie studieren: links der NW-Wand zieht eine steile Rinne hinab, daneben führt ein steiler unten grasiger Rücken die Flanke hinauf, über den der erste Teil des Anstiegs verläuft. Über die steilen Schotterhalden des oberen Kares vom Bretterspitzweg querend erreicht man diesen Punkt. Oben gehts dann über Bänder in die NW-Flanke und zum Gipfel.
Also nichts wie los. Ich folgte erst einmal dem Weg zur Bretterspitze, bis dann auf ca. 2200m, deutlich mit einem roten U und Pfeil gekennzeichnet, der Steig zur Urbeleskarspitze begann. Der Weg ist nicht zu verfehlen, deutliche Steigspuren queren das Schuttfeld, dazu am Einstieg auf dem begrünten Schroffenrücken ein großes metallenes Kreuz mit Gedenktafel, das einen gleichmal an die Endlichkeit alles Irdischen gemahnt.
Der Anstieg ist auf dem Schrofenrücken mit Steinmandl und vielen kleinen roten Kreuzen und einigen roten Punkten markiert, sodaß man den Weg nichtmal bei dichtestem Nebel verpassen könnte. Zunächst gings über steile Schroffen, schließlich einige Felsen den Rücken steil hinauf, bis er in der linken Rinne auslief, nirgends schwerer als I, alles gut gangbar.
An diesem Punkt weisen ein großer roter Pfeil und dicke rote Punkte nun nach rechts auf ein Band das um eine Kante in der NW-Flanke des Gipfels führt. Und das war dann auch geleich die heikelste Stelle, nicht wegen der Kraxelstelle, sondern da genau am Übertrittspunkt alles mit einem a....-glatten Eispanzer überzogen war. Die Stelle mußte ich daher nun etwas schwieriger zunächst aufsteigend über steiles rutschiges Geröll und dann querend über eine kleine Hangelstelle oberhalb umgehen.
Auf dem Band wars dann wieder ein Genuss.Ab hier ist der Steig mit dicken roten Punkten durchgängig markiert. Der Steig ging über Bändern fast wie in den Dolomiten über die NW-Flanke langsam aufwärts, immer wieder über kleinere Steilstufen hinweg, die etwas mehr Kletterfertigkeit erforderten (eine Rinne II, eine plattige Stelle II). Schließlich erreichte ich die sogenannte Schlüsselstelle, einen Plattenaufschwung mit 2 Rissen (der linke ist der leichtere), der aber mit guten Griffen und Tritten versehen, gar nicht so schwer dann war (II). Oberhalb dann nur noch Schutt und nach 2 Stunden, nachdem mich noch ein junger Bergkamerad im flotten Tempo überholte, war ich am Gipfel.
Was für eine Aussicht, noch schöner als vom Hochvogel vor ein paar Tagen. Vom Großglockner über Großvenediger, Wetterstein, Mieminger, Stubaier, Lechtaler, Allgäuer bis hin zu den Bergen der Schweiz, Tödi und ganz in der Ferne sogar ein paar Zipfel des Berner Oberlandes - Bergsteigerherz, was willst Du mehr. Wir blieben gut 1,5h auf dem Gipfel und genoßen die grandiose Aussicht in der warmen Oktobersonne. Fantastisch der Höfats über dem Nebelmeer im Norden.
Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Wege, wir gingen ihn gemeinsam, denn das Gelände ist trotz allem ungemein steil, auch wenn die vielen Bänder die Ausgesetztheit etwas verschleiern, aber zu Zweit fühlt man sich doch sicherer, Dank dem jungen Kollegen, dass er mein etwas ruhigeres Tempo mitging.
Schlimmste Stelle war natürlich wieder die kleine Eispassage. Wir stellten schließlich fest, dass sie unten rum über eine kurze steile Felstufe auch zu "bezwingen" gewesen wäre.
Danach entließ ich den Kameraden dankend - er sauste dann zu Tale - und genoß am Beginn des Aufstieges ca. 1h vom Gipfel, auf einem kleinen Rasenplatzl noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor sie hinter dem Gipfel der Gliegerkarspitze verschwand und es sofort doch recht frostig wurde.
Zum Kaufbeurer Haus stieg ich dann das steile Schotterfeld direkt zum Karboden ab. Da das Geröll doch recht fest liegt, war dass im Abstieg nicht so ideal, man konnte kaum richtig Abfahren. Die Spur kann man daher auch für einen direkten Aufstieg von der Hütte zum Einstieg benutzten.
Der Rückweg dann wieder über das KaufbeurerHaus und in die Nebelsuppe eintauchend über den bequemen Weg hinunter nach Hinterhornbach (vom Gipfel gesamt knapp 3h).
Fazit:
Landschaftlich grandiose Tou, mit durchaus ernstem Charakter..
Aufstieg steil, aber relativ fester Fels in allen Kletterpassagen (ich bin sonst eher Karwendelbrösel gewöhnt) und sehr gut markiert. Ohne diese Markierungen wäre der Aufstieg im oberen Teil auch weitaus schwerer zu finden. Ich wäre wohl wie H.v.Barth zum Grat hochgestiegen und dann über Ihn zum Gipfel - soll laut AV-Führer auch nicht so schwer sein. So ist es aber viel schöner.
Trotz der guten Markierungen ist der Gipfel doch recht einsam für diese Gegend.
Den II.Schwierigkeitsgrad sollte man auf jedenfall beherrschen, wie natürlich auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, aber das ist ja eigentlich selbstverständlich bei so einem Gipfel.
*****Sterne-Tour.
Tourengänger:
kardirk

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (9)