Baader Gipfelrunde - Teil II


Publiziert von frmat , 17. Juni 2014 um 19:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:10km

Unsere *Bärenkopf Tour ließ uns zwar in Sachen Orientierung zweifeln, dafür wuchs das Selbstbewusstsein in Sachen Steilgras. So fiel die Entscheidung nicht schwer, auch die südlichen Baader Gipfel zu besuchen: Wannenberg und Hintere Üntschenspitze. Dieser Tag versprach Steilgras und luftige Grate.

35Min strammer Fußmarsch (ab Campingplatz, 25Min ab Baad) führte uns den bekannten Weg hinauf zur Bärgunthütte. 200m hinter der Hütte wird ein Fluss überquert und ein Materialift erreicht. Hier zweigt der Weg nach rechts ab in Richtung Üntschenpass. In alten Karten ist hier noch ein Wanderweg eingezeichnet, der jedoch nicht mehr unterhalten wird und weiter oben zuwuchert. Ganz soweit gings für uns jedoch an diesem Tag nicht. Kurz hinter der Stierlochalpe überquerten wir wiederum den besagten Fluss und machten uns an den Aufstieg zum Wannenberg. Weglos zeigt sich dessen Südflanke im unteren Bereich recht harmlos, steilt aber ab 1680m deutlich auf. Auch hier machten Stellen um 50° ein kräftiges Zupacken nötig. Zudem waren wir diesmal recht früh gestartet, sodass das Gras noch nass war. Es ist aber überall gut gestuft und wenig heikel zu begehen (T5). Kein Vergleich zum Bärenkopf. So benötigten wir auch keine 2h bis wir den unbedeutenden Gipfel des Wannenbergs erreichten, der allerdings mit einer hübschen Hochmoorlandschaft aufwartet.

Sogleich wendeten wir uns dem schönsten Teil des Tages zu: Der Überschreitung der Hinteren Üntschenspitze. Zunächst auf breitem Rücken schnürt sich dieser bald zu und wird zum schmalen Grasgrat, der aber wegen der Trittspuren noch gut zu begehen ist (T5). Nach oben deutlich aufsteilend ist bald ein Kreuz auf einem Vorgipfel erreicht. Weiter am nun sehr schmalen Grat über den Hauptgipfel an die Güntlespitze heran, deren schöne Gipfelpyramide eigentlich ein stattliches Kreuz verdient hätte (2h mit Pausen ab Wannenberg, 25Min ab H.Üntschenspitze).

Von der Güntlespitze wird es nun leichter (T4) und bald ist das bekannte Derrenjoch und die Alpe erreicht. Diesmal war auch genug Zeit das unbedeutende Derrenköpfle noch zu besuchen. Kurz am Zaun entlang, durch Gebüsch und einen Aufschwung im Grat hinauf, und die 30Hm sind überwunden (10Min ab Alpe).
Über den bekannten Weg entlang der Spitalalpen gings schließlich zurück nach Baad.
 
Fazit: Herrliche, wenig begangene Bergtour, viel schöner als der Hochstarzelgrat, aber auch deutlich anspruchsvoller, keine Sicherungen, steiles Gras, ausgesetzt.

Nachtrag August 2015: Normalerweise hätten wir die nahe Unspitze problemlos in unsere Tour integrieren können. Da wir sie damals ausließen hier ein kleiner Nachtrag.
Ich konnte den Gipfel am 30.8.15 im Rahmen einer kleinen Wanderung besuchen. Die Runde durchs Derrental und über die Spitalalpen wieder hinab ist eine gemütliche Wanderung für fast jedermann, und mit nicht ganz 3h an einem Vormittag gemütlich zu schaffen (T3). Wer die Unspitze mitnehmen möchte, den erwartet ein schmaler Gipfelgrasgrat, heikel ausgesetzt und wirklich nicht ohne (T5). Für Freunde des Allgäuer Steilgras ein echter Leckerbissen! Zeitbedarf ab Weg bei der Oberen Spitalalpe: 30Min für Auf-und Abstieg.

Tourengänger: frmat, Benniben


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Kommentare (1)


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F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2022 um 10:43
Witzig, wenn man die Route vom Wanneberg zur Güntlespitze in Komoot planen möchte, dann sagt er mir bis zur Hinteren Üntschenspitze T4 und dann T5. Würde das eher anders herum bewerten, aber das ist ja meist eh nur subjektiv.


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