Bärenkopf


Publiziert von frmat , 17. Juni 2014 um 19:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:8km

Nach der *gestrigen Sonnenschlacht am Hochstarzelgrat entschieden wir uns heute für eine etwas kürzere Tour. Zudem waren für den Nachmittag diesmal Gewitter angesagt. Zügig gings via Baad ins Bärgunttal und über den Panoramaweg an den Widdersteinalpen vorbei.

Kurz hinter der Inneren Widdersteinalpen zweigt nach einer Kurve links eine Art Fahrweg ab, der sich einen Wiesenhang emporzieht, welcher schon bald in einen Pfad übergeht. Nach überqueren des Weidezauns führt dieser in den Wald, kurz durch diesen hindurch, bis schon bald eine Alphütte erreicht wird. Aufgrund des allgegenwärtigen Kuhdungs und den gefühlt 1 Million Fliegen bekam sie von uns den Namen "Kuhschissalpe". Rechts neben der Hütte führen die Spuren mit vielen Viehtritten aufwärts, ehe sich nach rechts wieder ein deutlicher Pfad auftut. Diesem sind wir gefolgt, was für den Anstieg zum Bärenkopf jedoch falsch ist. Der richtige "Weg" führt hinter der Hütte geradeaus den Hang hinauf, bald wieder auf Pfadspuren, die sich mit einigen Unterbrechungen bis in den Gipfelbereich des Bärenkopfs fortsetzen (dann T4+).

Leider übersahen wir dies im Aufstieg und folgten dem rechten Pfad, der die Westflanke quert und schließlich in Richtung Bachbett leitet (vorbei an einem markanten ca. 5m hohen Stein), welches aus der Scharte zwischen Bärenkopf und Kleinem Widderstein herabzieht. Überquert man das Bachbett lässt sich über große Schutthalden das Karlstor erreichen (auch Skiroute). Da ich im Internet einen Bericht gelesen hatte, bei dem Berggänger von o.g. Scharte abgestiegen sind, wollten wir nun dies im Aufstieg probieren. Von unten sah die ganze Sache dann aber doch recht heikel aus, sodass wir entschieden, wieder nach links zu deutlichen Pfadspuren zu queren. Noch immer im Glauben nun auf dem Normalweg zu sein folgten wir diesen Spuren, die aber bei einem Hochsitz enden.

Da wir weder Gemsen jagen, noch den ganzen Weg zurücklaufen wollten, gings nun stramm bergan. Über steiles Gras mühten wir uns höher und höher. Auch die Flanke steilte sich gewaltig auf (Stellen deutlich 50°+). Spätestens hier merkten wir, dass dies nicht die richtige Route sein kann. Zurück wäre auch recht heikel geworden. Also blieb nur die Flucht nach oben. Und das Gelände blieb steil und heikel. Eine genaue Beschreibung unserer Route ist mir nicht möglich, ich habe versucht sie und den Normalweg in etwa im Foto einzuzeichnen (ohne Gewähr). Grob geht es immer leicht linkshaltend nach oben. Dabei werden einige Latschenriegel durchquert, sowie ein paar unangenehme Runsen überschritten. Ich würde diese Route aufgrund der anhaltenden Steilheit und dem heiklen Absturzgelände durchaus im unteren T6-Bereich ansiedeln. Auf ca. 1900m erreichten wir schließlich eine wenig ausgeprägte Rippe, der wir direkt und steil nach oben folgten. Noch einmal war herzhaftes Zupacken gefragt, ehe wir auf etwa 2000m einen Pfad und damit den Normalweg vorfanden. Ab hier ist der Bärenkopf-Gipfel schnell erreicht (insgesamt knapp 4h ab Baad, normalerweise 2h). Für den Kleinen Widderstein war es nun schon spät. Deutliche Quellwolken verhießen nichts Gutes, und auch das angekündigte Gewitter ließ die Gipfelrast nicht zu lang werden. Die nächste und letzte Fehlentscheidung des Tages, das Gewitter kam nachts um elf... :(

Dafür gings nun aber problemlos dem Normalweg folgend talwärts. Auch wenn dies deutlich leichter ist (T4+), so sollte man doch aufmerksam den Wegverlauf studieren. Gelegentlich verlieren sich die Spuren nämlich komplett, besonders zwischen den auf der Karte eingezeichneten Jagdhütten führt der Pfad teils unangenehm versteckt durch Latschenbewuchs. Zurück an der Kuhschissalpe lüftete sich nun auch das Geheimnis, wo wir am Morgen falsch abgebogen waren (s. Foto). Nochmals knapp 20Min und die bewirtschaftete Innere Widdersteinalpe war erreicht. Von hier aus sind es noch 15 Min bis Baad.
 
Fazit: Schöne, oft einsame Bergtour, Orientierung wichtig, heikle Grasflanken beim Verlassen des Normalwegs

Tourengänger: frmat, Benniben


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