Monte Guil | Lago-Panorama-Tour*****

Der Aktionsradius in diesem Urlaub war bescheiden. Kommt bei den Tagesausflügen unterm Jahr doch einiges an Kilometern zusammen, schätzten wir die kurzen Anfahrtswege, gab es doch auch in der näheren Umgebung von Riva einiges zu erkunden. So haben wir bei dieser Tour über grandiose Aussichtspunkte auf den Lago di Garda nochmals das Bergdorf Pregasina (532 m) angesteuert, das wir ab unserer Unterkunft in weniger als 15 Fahrminuten erreichen konnten.

Schon nach 8 Uhr morgens zeigte das Thermometer in Riva 28 Grad. Wir konnten uns so auf einen heißen Tag einstellen, durften allerdings auch auf den normalerweise regelmäßig einsetzenden Wind hoffen, der die Hitze etwas mindern sollte. Der Wegweiser 422b gab mit der Bocca Larici (884 m) das erste Ziel vor, welche man zunächst über den Forstweg, später aber über einen Waldpfad erreicht, der erst parallel verläuft und zum Schluss steiler in Serpentinen durch den Wald aufwärts führt und dort wieder mit dem Forstweg zusammentrifft.

Hier gibt es einen ersten schönen Blick auf den Lago Richtung Süden. Nicht versäumen sollte man es aber, die beiden Pfade nach Osten raus zu gehen. Der nördliche Pfad führt zum Aussichtspunkt Punta da Larici (906 m) mit Blick auf Riva, der zweite zu einem AP mit Sicht nach Süden. Auch der Tiefblick auf den weit unten liegenden Gardasee ist beachtlich. Dabei konnten wir auch einen Pfad erblicken (wohl Nr. 122), der über 800 Hm direkt vom Lago steil hier hoch führt. Diese Tour wäre aber wohl eher was für kühlere Jahreszeiten oder sogar Winter.

Den Weg bis Malga Palaèr (946 m) teilten wir uns dann mit Mountainbikern, die sich zum Passo Tremalzo hinaufquälten. Bei der Hütte nahmen wir wieder den Wanderweg, der über eine Wiese links weg in den Wald zum Passo La Rocchetta (1159 m) führt. Hätten wir Tef‘s Bericht vor dem Urlaub gelesen, hätten wir unterwegs noch den Monte Palaèr (1073 m) mitnehmen können. Aber auch der Tiefblick von dem Aussichtspunkt, den wir nun erreichen konnten, war vom Feinsten. Diese kleinen Abstecher sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Am Passo La Rocchetta teilt sich der Weg. Wir nahmen den oberen Richtung Passo Guil. Der beschattete Pfad bietet auch Aussicht und führt durch die Flanke vom Monte Guil. Bei Prati di Guil (1240 m) bogen wir Richtung Cima Nara ab. Nach weiteren 80 Höhenmetern war der Gipfel des Monte Guil (1321 m) erreicht. Hier ließen wir uns zu einer Rast nieder und genossen bei einer erfrischenden Brise und absoluter Ruhe das herrliche Panorama, zu dem nun auch noch der Monte Caro Alto (3463 m) im Adamello-Gebiet hinzutrat.

Der Rückweg bis zum Passo La Rocchetta war mit dem Hinweg identisch. Unser weiterer Weg führte zu einer Rundtour, die wir aber nicht unbedingt empfehlen würden, ist der Weg 422 wohl um einiges weiter und von der Bodenbeschaffenheit teilweise nicht besonders gut zu begehen. Außerdem muss man ihn auf einer längeren Wegstrecke mit Bikern teilen, welche hier ihr Gefährt häufiger auf den Schultern tragen müssen.

Bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad sind wir schließlich nach Pregasina zurückgekehrt, wo der beträchtliche Flüssigkeitsverlust mit geeigneten Getränken ausgeglichen werden konnte. Als angenehm haben wir es empfunden, dass es nie schwül war, was wohl dem tagsüber stets aufkommenden Wind zu verdanken ist.

Fazit: Die Tour besticht nicht durch die Schwierigkeiten, sondern durch ihren landschaftlichen Reiz und die grandiosen Tiefblicke auf den Lago. Der Schwierigkeitsgrad T3 wird allenfalls auf wenigen Metern zum Aussichtspunkt Punta Larici-Nordgipfel erreicht. Auf den Aufsichtspunkten geht es allerdings schon gewaltig in die Tiefe.

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