Spitzflüeli - Hällchöpfli - Schatteberg; mit spannendem "Zusatz"


Publiziert von Felix , 3. Februar 2014 um 13:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberaargau
Tour Datum: 1 Februar 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-SO 
Aufstieg: 745 m
Abstieg: 745 m
Strecke:Rumisberg - Weissacker - P. 758 - Weid - P. 877 - "Wasserlauch" - Randflue - Ankehubel - Spitzflüeli - Hällchöpfli - Bäänli - P. 1077 - Schatteberg - Grathütte - Fuure - P. 1000 - Fuhrenhütte - Weidwald - Weid - Schore - P. 711 - Haltenacher - Rumisberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Linde, Thörigen, Herzogenbuchsee und Wiedlisbach nach Rumisberg
Kartennummer:1107

Sonnenschein nur für den Vormittag angesagt - so ist eine Tour in der Nähe gefragt: da bietet sich der Solothurner Jura immer wieder aufs Beste an … und wenn wir auch bereits vor 20 Tagen die Route - bis auf die heutige Neuerung - beinahe identisch abgelaufen sind: damals konnten wir ganztägig nichts von der weiteren Umgebung wahrnehmen, derart dicht und beständig war doch der Nebel.

So können wir auf die meisten Routendetails verzichten - und beschränken uns auf die veränderten Wegbedingungen und den „spannenden Zusatz“ …

 

Wiederum starten wir in Rumisberg, wobei wir uns heute an Abschnitte des Sagenweges halten und dabei schönsten Ausblick auf die von der Sonne bereits angestrahlten Felsabbrüche der  Randflue erhalten. Erst bei Weid gelangen wir auf unsere letztmalige Route, wobei wir hier einige Draht-Zäune übersteigen müssen, bevor wir auf der Strasse zum Einstieg in den „Wasserlauch“ hochmarschieren können. Dieser ist bereits bei der unscheinbaren Abzweigung in der Kurve diskret blau markiert; ebenso ist der felsige Teil oberhalb der Leiter mit zahlreichen kleinen, gleichfarbigen Wegmarkierungen versehen. Heute ist grössere Vorsicht geboten: sind doch viele Stellen nicht nur schneebedeckt, sondern eisig gefroren. Auch wenn über uns der Himmel schönstes Blau aufweist, sind die Temperaturen nach wie vor so geartet, dass auf diesem Abschnitt ein behutsames Aufsteigen nötig ist.

 

Selbstverständlich nehmen wir auch heute die Randflue mit, bevor wir bei bestem Wetter - und ebensolcher Hochsicht zum bewaldeten Grat des  Hällchöpflis zum Ankehubel empor schreiten. Auf dessen nördlichen kurzen Abhang liegt erstaunlich viel Schnee; doch der weitere Verlauf bis zur Ecke am Waldrand, wo der Durchlass zum Verbindungsweg Buechmatt -  Hällchöpfli besteht, ist gut begehbar.

 

Auf dem, heute nur eine einzige Spur aufweisenden, rechts abbiegenden, Fahrweg zur Spur auf das Spitzflüeli liegt wiederum etwas mehr Schnee. Ohne diese Fussstapfen wäre das Auffinden der Aufstiegsroute für Ortsunkundige wohl nur sehr schwer möglich - „versteckt“ sich der Felszahn lange im relativ dichten Wald.

 

Trotz der heute relativ guten Aussicht, zwar liegt über dem Mittelland Dunst, und sind die Alpen bereits wolkenverhangen, verweilen wir nicht lange - scheint doch die angekündigte Störung aus Süden und Westen allmählich heranzuziehen - und machen uns auf der im Schnee nicht mehr erkennbaren Spur, den Fussabtritten folgend, im Hang auf zu den letzten Metern des Bergwanderweges zum Hällchöpfli.

Die wärmende Kraft der Sonne nimmt zusehends ab, der Wind ist doch leicht kühl - so verbringen wir eine kürzere Verpflegungspause unterhalb der Gipfelfelsen in einer Einbuchtung, unweit des Gipfelbuches. 

Wie vor knapp drei Wochen setzen wir unsere Mehr-Gipfel-Tour im Wald zügig fort via Bäänli und der heute teilweise vereisten Steilstufe (wo wir dankbar um das montierte Seil sind) hinunter auf die Weideflächen bei  Hinderegg und zu P. 1077, beim Strassendurchstich.

 

Wenige Skispuren (?) leiten nun zum flachen Gratrücken des Schatteberges hinauf, auf welchem wir, im Schnee, bei stets stärkerer Bewölkung, im gemächlichen Auf und Ab, zum höchsten vermessenen Punkt und der mit prächtigen Steinmännern geschmückten Aussichtskanzel weiterziehen - heute nun sehen wir hier doch bis zu den Alpen.

Anlässlich der letzten Begehung hatten wir anschliessend knapp unterhalb des Grates eine Hütte und den von unten erfolgenden Zustieg entdeckt - den gilt es heute nun ausfindig zu machen …

Bei jeder Gratlücke blicken wir - manchmal beinahe in gähnende Leere - über die Felsabbrüche in die Tiefe; bald einmal werden wir jedoch „fündig“: wir hatten diesen Durchgang bereits vorgängig als machbar taxiert ; heute steigen wir im kurzen, recht gut begehbaren Couloir ab bis an den Fuss der Felswände des  Schatteberges. Hier folgen wir in östlicher Richtung den Felswänden nach - stellen uns dabei vor, dass dies wohl gute Kletterrouten darstellen könnten … Rasch erreichen wir, einer Spur folgend, den mit langen, mit steil montierten Eisenleitern ausgestatteten Zustieg zur Grathütte; oben angelangt, verbringen wir dort unsere Mittagsrast.

Und wie etwas vorher bereits angedacht, weisen, nach unserem Abstieg, alsdann, beim Fortgang unter den Wänden nach, sehr dekorative, liebe- und kunstvoll ausgearbeitet Routenschilder und unzählige Bohrhaken auf viele 6er-Touren hin; von etwas aussergewöhnlicher Art ist der fest montierte Hinweis auf eine ältere gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Besitzer des besagten Grathüttlis, welcher auf Sachbeschädigung klagte wegen der eingerichteten Kletterrouten - unter jenem mussten in der Folge sämtliche Einrichtungen entfernt werden …

 

Nach ungefähr 150 Metern entlang der meist senkrechten Felswände steigen wir weglos, auf rutschigem Untergrund (Nassschnee mit darunterliegendem Laub) ab zum Verbindungsweg von der Alpwirtschaft Farnern Stierenberg zur Strasse zur Hinderegg. Diese erreichen wir, nach ausgiebiger Beobachtung eines sich nicht aus der Ruhe bringen lassenden Quartetts Gämsen auf Fuure, bald; rasch erreichen wir auch die der Gemeinde gehörende Fuhrenhütte, wo wir eine letzte kurze Pause einlegen.

 

Auf dem von früher bekannten Weg steigen wir schliesslich durch den Weidwald und Weid ab nach Schore und Haltenacher nach Rumisberg; ein weiteres Mal hocherfreut ob der Nähe und Attraktivität dieses Abschnittes des Juras. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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