der Sonne entflohen - ab in den Nebel ;-) aufs Spitzflüeli und Höllchöpfli


Publiziert von Felix , 9. Dezember 2015 um 21:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberaargau
Tour Datum: 6 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-SO 
Aufstieg: 675 m
Abstieg: 675 m
Strecke:Rumisberg - Häili - Haltenacher - P. 711 - Schüracher - Schürbach - P. 778 - Schoren - P. 877 - (Wasser)-Lauch - Ankehubel - Spitzflüeli - Hellchöpfli - Bäänli - P. 1077 - Bergwirtschaft Hinteregg - P. 1077 - Voremberg - Weidwald - Schoren - Schürbach - Schüracher - Haltenacher - Häili - Rumisberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Linde, Thörigen, Herzogenbuchsee, Wangen an der Aare und Wiedlisbach nach Rumisberg
Kartennummer:1107 - Balsthal

Einige Male sind doch bereits im nahen Jura, am  Ankehubel,  Hällchöpfli und dem wenig später entdeckten  Spitzflüeli bereits unterwegs gewesen - heute allerdings erlebten wir dabei zwei Überraschungen:

Einmal waren die Wetterverhältnisse entgegen allen Prognosen meist schlecht (immerhin fanden wir - nebst dem vorherrschenden Nebel - ein Sonnenfenster im schönsten Teil der Tour vor); dann begegneten wir erfreulicherweise - wie am 21. Dezember 2013, also vor knapp zwei Jahren wieder dem Berggänger René; auch heute bestritt er einen Teil der Tour mit uns.

 

Wieder einmal in Rumisberg startend, wandern wir via Häili, Haltenacher, Schüracher, Schürbach, und Schoren - teilweise der Strasse entlang - hoch bis zum Eintritt in den Wald. Hier folgen wir dem WW im Wald bis zur Abzweigung des Sagenweges in den Weidwald; begehen ab hier die Strasse weiter bis zur Kurve und dem nur schlecht erkennbaren Einstieg Lauch bei P. 877.

 

Der Walduntergrund ist - „dank“ der sehr feuchten Verhältnisse - mit Vorsicht zu begehen: führt doch nachfolgende Anstieg (auf laubbedeckter Unterlage mit darunter liegenden losen Steinen) steiler hoch zu den Felsen und dem schmalen Durchgang mit der Leiter. Hier sind jedoch, wohl wegen des erst kürzlich heraufgezogenen Nebels, die Verhältnisse passabel, die teils abschüssigen und seilgesicherten Passagen doch problemlos zu begehen - auf jeden Fall geniessen wir ein weiteres Mal die attraktiven, nun folgenden, recht „wilden“ und urtümlichen Jura-Fels- und Waldpassagen! Hier konstatieren wir, dass uns ein einzelner Berggänger folgt; bei einem unserer Fotohalte schliesst er zu uns auf - und sogleich erkennen wir uns wieder: was für ein Zusammentreffen mit René, welchen wir bei unserer letzten Durchsteigung bereits angetroffen haben :-)

Wir setzen anschliessend den Anstieg bis ausgangs Wald, bis zu den Wiesen am Rande der Randfluh gemeinsam fort - hier erwartet uns abwechslungsweise Nebel (darin leicht verborgen eine grosse Gamsherde) und erstes, zartes Blau. Auch die Ankunft auf dem Ankehubel ist von gleichem Charakter; immerhin verzieht sich hier jener beinahe vollständig während unserer Querung zum Durchlass an der nördlichen Waldrandecke zwischen Hubel und Buechmatt.

 

Nach wenigen Metern erreichen wir den WW, und nach ebenso vielen Metern ihm aufwärts folgend, biegen wir zur Rechten auf den nicht markierten (in der LK eingezeichneten Forstweg) ab, und streben westwärts sanft aufwärts schreitend dem Einstieg zum Pfädli, welches zum so geschätzten Flüeli führt, zu. Beim grossen Wurzelwerk führt der nur undeutliche Pfad (viel Laub lässt ihn nicht deutlicher erscheinen) nun erst in entgegengesetzter Richtung, also erst nordwestlich, aufwärts. Auf ihm gewinnen wir erst an Höhe, queren später, unter ersten wenig bedeutenden Flühen hindurch, wieder in östlicher Richtung, und nähern uns rasch dem markanten Felszahn, in der Aufstiegsrichtung gesehen einem Schiffsbug ähnelnd, des Spitzflüelis.

Knapp noch können wir hier den Alpenkranz sowie den  Ankehubel erkennen - über dem Mittelland brandet das immense Nebelmeer bis beinahe an das liebenswerte Gipfelchen heran - so dass wir alle hier keine Rast einlegen und sogleich weiter aufsteigen.

 

Ein letztes Mal jedoch beliebt uns blauer Himmel über dem Grat mit den attraktiven Felsbarrieren über dem hier vorherrschenden Buchenwald - mit entsprechend rotgoldenem Blätterteppich - zauberhafte Impression zu generieren; fantastisch der Gang hoch zu den letzten Metern des WW und zum Grat, von welchem wir sogleich zum kleinen Gipfelplateau des Hellchöpflis empor steigen.

Nur ist hier die Sonne bereits im Rückzug, der Nebel nimmt auch hier Besitz - so ist auch hier, zusätzlich mit dem doch frostigen Wind, nicht an eine Rast zu denken. Diese, eine zwar nur kurze, halten wir unterhalb der Gipfelfelsen, beim Gipfelbuchbehälter, in einer Felsnische, ab.

 

Danach geht’s über den erst treppenartigen WW hinab zu einer lauschigen `Querung, bevor ein steiler, gesicherter Abstieg ins Bäänli uns wieder in moderatere Gefilde führt. Ein länger dauernder Querweg im nun sehr dicken Nebel bringt uns zu P. 1077, wo doch auf dem Parkplatz einige Autos stehen - und die doch verhältnismassig zahlreichen Wanderer „erklären“, welche wir nun zu Gesicht bekommen - wohl haben sie auch den Meteos vertraut, welche Rumisberg puren Sonnenschein versprochen haben …

Wir beschliessen, endlich einmal - das Wetter legt einen wärmenden Zwischenhalt nahe - die Bergwirtschaft Hinteregg aufzusuchen; hier bestätigen uns unsere Tischnachbarn den Eindruck der falschen Wetterprognosen: Schliesslich, und erfreulicherweise treffen auch Adi und Monika ein, mit welcher wir damals eine ähnliche, tolle, Runde haben unternehmen dürfen - länger tauschen wir uns angenehmst aus.

 

Nach dem Rückweg - weiterhin im wenig beglückenden Nebel - zu P. 1077 folgen wir hier ein kurzes Stück der Strasse, und biegen bei der neuen Rastbank in den uns bekannten, abkürzenden Steig ab. Nun scheint dieser, anno 2003 vom Zivilschutz Amt Wangen, errichtete Pfad nicht mehr unterhalten zu werden - schade. So müssen wir den zweiten Teil im weglosen, ruppigen Fels- und Waldgelände zurücklegen, bevor wir wieder auf die Strasse, und dort sofort auf den gut begehbaren Wanderweg durch den Weidwald stossen. Auf jenem, hier auch Sagenweg benannt, schreiten wir hinunter zur eingangs beschriebenen Abzweigung von der Strasse, queren diese und nehmen die letzten Meter im Wald unter die Füsse. Wieder auf der Strasse angelangt, setzen wir unseren Rückweg auf der Aufstiegsroute fort; bei Schürbach, beim hervorragend neu erstellten, alte Formen aufnehmenden, stattlichen Haus, zeigen sich erste blaue Lücken in der Nebeldecke … unter dieser beenden wir unsere Jurareise in Rumisberg. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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