Vom Mattertal ins Val d‘Annivier

22.09.2013.
Da die Bahn von Visp her erst um 06:37 in St. Niklaus ankommt, die Seilbahn nach Jungu schon um 06:30 abfährt, hatte ich am Vortag dort angerufen, so fährt die Gondel für mich noch einmal hoch.

Noch vor Sonnenaufgang bin ich auf Jungu, es ist aber schon hell genug, um ohne Stirnlampe Richtung Jungtalalp zu starten.

Der direkte Weg hinauf ist jetzt keine Baustelle mehr, ich nehme aber trotzdem den Umweg über P.2259, Undri Läger. Eine ganze Herde von Steinböcken erwartet mich da.

Eine Geissenherde ist „bergfreundlicher“ und klettert am Steintalgrat auf ca. 2900 m herum.

Über Jungtalalp, P.2387, weiter hinauf, bis dort , wo bei P.2704 der Pfad über die Wasulicke zur Topalihütte abzweigt. Ab hier zeigen ein paar Steinmänner die Richtung zum Rinderalpji, P.2758, die Pfützen davor sind spiegelglatt. Wie schon so oft: Rast am Seelein unter dem Pass.

Dann weiter zum Jungpass über Steinblöcke und Moränen. Ab ca. 2800 m liegt Neuschnee, der aber gut begehbar ist. Das letzte Stück zum Pass, P.2990, ist steiler, aber gut von Gämsen vorgespurt. Kurze Rast im Windschutz etwas nördlich vom Pass.

Der Abstieg ins Turtmanntal ist fast trocken, Wegspuren sind in den letzten Jahren Dank Steinmännern deutlicher geworden. Ab ca. 2750 m wird es wieder weniger steinig und flacher. Die Schafe sind unbehütet immer noch in „Sommerferien“. Schafpfade sind hier der einzige Weg über dem Hungerlitälli. Vorbei um P.2557 zu unserem Brändji Oberstafel,
sommerlich warm ist es dort.

Eringer Rinder waren so nett und haben uns Fladen rings um die Hütten abgelegt, die ich auf unseren Mini-Pflanzplatz als Dünger fürs nächste Jahr verteile.
Eine friedliche Nacht mit fast Vollmond konnte ich geniessen.

11 km, Aufstieg 1200 m, Abstieg 850 m, 7 Std

23.09.2013.
In der Nacht sind Jäger zur Nachbarhütte gekommen. Noch vor der Dämmerung ziehen sie los.
Auch ich laufe nun über Holustei zur Staumauer vom Turtmannsee. Ein Stück bis zum Sandfänger-Damm auf markiertem Hütten-Weg, dann weiter westlich vom See auf Wegspuren bis unter das Wängertälli.
Es wird steiler, Schafpfade nur quer zum Hang, Schafe auf ca. 2350 m , höher als die  Gletscherzunge, begrüssen mich.

Bei 2700 m hört das Gras auf, auf der Schattenseite liegt fester Neuschnee.
Bei 2850 komme ich auf den Grat, der das Wängertälli vom Inners Wängertälli trennt.
(2011 bin ich durchs Inners Wängertälli aufgestiegen). Dort sind die Südhänge trocken und mit etwas Gras bewachsen.

Ich quere hinüber zum bewachsenen Rücken, der zum Col des Arpettes, P.3008, führt.
Oben begegnen mir freundliche Gamsjäger, die vom Wängerhorn herkommen.

Eine wunderschöne Aussicht hat man hier vom Barrhorn zum Weisshorn und Diablon.
im Westen Berneuza und hinten das Rhonetal.

Ab Col des Arpettes ist es blauweiss gut markiert  nach Berneuza. (Richtung Turtmannhütte nur dieser eine Wegweiser).
Im oberenTeil vom Abstieg ist der Neuschnee hart gefroren, zu steile Stellen umgeht man besser auf der Sonnenseite.

Ab ca. 2800 m ist es fast trocken und wieder sommerlich warm, bei 2700 m gibt es endlich frisches Wasser, um die Trinkflasche nachzufüllen.
Bei P.2545 geht der markierte Weg auf dem Rücken nach Remointse. Hier verlasse ich die Markierung, quere den Bach, denn dort leuchten die Nordhänge jetzt in schönsten Herbstfarben. Bei P. 2195 treffe ich auf den Haupt-Wanderweg nach Zinal, mit Sondermarkierung „Z“ für den Berglauf Sierre -> Zinal.

Am Anfang bin ich wohl etwa zu schnell gelaufen, nun bremse ich, da es noch viel Zeit bis zur Abfahrt vom Bus über Vissoie nach Sierre hat.

14.8 km, Aufstieg: 1100 m. Abstieg: 1750 m, 9 Std