Toggenburger Girenspitz über den Ostgrat


Publiziert von pboehi , 31. August 2013 um 19:53.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1155 m
Abstieg: 1155 m
Strecke:Wildhaus - Flürentobel - Teselalp - Chreialp - Toggenburger Girenspitz - Zwinglipasshütte SAC - Chreialp - Teselalp - Bodenweidli - Wildhaus
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wildhaus
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Hütte Zwinglipass

Zitat aus dem SAC Führer Säntis-Churfirsten zum Girenspitz: Ganz auffälliger, glatter, scharf zugespitzter Felskegel auf der Chreialp, attraktiv für den Betrachter, um die Jahrhundertwende von Alpinisten belagert, in unserer Zeit jedoch einer der am seltensten bestiegenen Gipfel des Säntisgebiets. Der Girenspitz ist die "Geierspitze".

Der Toggenburger Girenspitz wurde auf hikr verschiedentlich beschrieben, gelegentlich etwas dramatisierend, sodass auch ich meine Eindrücke dieser Tour weitergeben möchte. Ich habe diesen Berg den letzten Sommer das erste Mal besucht, damals leider grösstenteils im Nebel, sodass ich dieses Jahr einen weiteren Anlauf bei schönem Wetter machen wollte.

 

An einem strahlend schönen Freitag parkierte ich morgens mein Auto auf dem grossen Parkplatz in Wildhaus und stieg via Flürentobel und Teselalp zur Chreialp auf. Nach der letzten Hütte etwa auf 1820m biegt man nach links ab und kann auf Kuhpfaden bequem zum Fusse des Girenspitz traversieren. Ich kam dort nach 1 3/4 h an, machte eine kleine Pause, schnürte meine Wanderschuhe fester und nahm den Pickel in die Hand. Dieses Gerät ist in diesem steilen Gelände sehr hilfreich und steigert den Komfort und die Sicherheit.

 

Eher rechts haltend ging ich ziemlich in der Falllinie über steiles gemischtes Gelände hoch, das Gras ist einigermassen gestuft und die Felsen sind ziemlich kompakt, sodass ich innert 30 Minuten bereits am Grat stand, wo ich in weiteren 15 Minuten zum Gipfel aufstieg, mich mehrheitlich an den Grat haltend. Der Grat weist teilweise gestuftes Grasgelände, teilweise felsige Abschnitte auf und ist nicht sehr schwierig. Links vom Grat geht es senkrecht runter, während es rechts steiles Grasgelände hat - je nach Nervenstärke kann man sich weiter links oder rechts halten. Auf dem Gipfel traf ich ein brandneues Gipfelbuch an, wo ich mich - den Eintrag der Spender mit berücksichtigt - als dritter eintrug. Ein kurzer Besuch des Nebengipfels, und schon zog etwas Nebel auf, sodass ich meine Gipfelrast nicht weiter ausdehnte.

 

Den Abstieg empfinde ich jeweils als grösste Herausforderung, konzentriert und vorsichtig stieg ich vorwärts gehend ab, hier ist Stolpern dringend zu vermeiden. Auch der Grat-Abstieg dauerte 15 Minuten, nun kam die Passage des Vorbaus, welchen ich vor einem Jahr als schwierigsten Abschnitt empfand. Damals geriet ich im Nebel etwas weit nach rechts und stieg im unteren Teil der Toblerone-Kletterroute ab, ich kam dauernd an Standplätzen der Kletterroute vorbei, sodass ich mich damals wahrscheinlich in unnötig steilem Gelände bewegte. Dieses Mal konnte ich das Gelände besser beurteilen und stieg im Zick-Zack auf Grasbändern zwischen Felsen ab, was überraschend gut ging, Kletterpassagen waren wenige. Nach weiteren 20 Minuten stand ich wieder am Wandfuss. Ausser einigen harmlosen Ausrutschern auf feuchtem Gras hatte ich alles immer unter Kontrolle.

 

Nun hatte ich mir ein Bier im der SAC Hütte Zwinglipass verdient, welche von der SAC Sektion Toggenburg liebevoll geführt wird. Danach Abstieg zur Teselalp, als Variante nahm ich den Weg via Bodenweidli nach Wildhaus.

 

Der Ausflug auf den Toggenburger Girenspitz ist eine schöne Tagestour für Liebhaber steilen T6-Geländes, Schwindelfreiheit ist Voraussetzung auf dem exponierten Grat, der Berg ist mit Hilfe eines Pickels sehr gut zu machen.

SAC Führer Säntis-Churfirsten: Route 283 (S. 149): BG, II


Tourengänger: pboehi


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Kommentare (1)


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TeamMoomin hat gesagt: Danke für
Gesendet am 3. September 2013 um 12:40
die sehr informativen Fotos, da kann man die Tour gleich noch besser planen.

Lg Oli und Moomin


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