Transpyrenäica 2013 - Teil 5: Boi - Isaba


Publiziert von kopfsalat , 18. August 2013 um 13:36. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Spanien » Navarra
Tour Datum: 6 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E   F 
Zeitbedarf: 14 Tage

Mehrere Gründe bewegen uns dazu, von hier einen grossen Bogen durchs Unterland zu nehmen:

a) kennen wir das Gebiet zwischen Benasque und dem Col de Somport schon von unseren Wanderungen in den Vorjahren (siehe entsprechende Berichte auf hikr)

b) ist dieser Teil der Pyrenäen just der mit den höchsten Bergen und Pässen und somit, aufgrund des vielen Schnees, wohl zur Zeit noch am wenigsten zugängliche

c) würde uns der Weg für das kurze Stück bis Benasque entweder über den 2939m hohen Coret de Molieres oder den 2732m hohen und Coll de Vallibierna zwingen.

Da aber die Temperaturen im Unterland von über 35° im Schatten, den es zudem nur spärlich bis gar nicht gibt, überhaupt nichts für uns sind, entschliessen wir uns, einen auf faul zu machen und dem spanischen ÖV den Vorzug zu geben.

Die, aufgrund der Provinzgrenzen etwas entgegen unseren Wünschen verlaufenden Busrouten, zwingen uns dazu die folgende Route zu nehmen:


Sa, 06.07. Boi - La Pobla de Segur (Bus)

So nehmen wir als erste Etappe den Parkbus von Boi nach Pont de Suert, via Tunnel de Vielha ins Val d' Aran und über den Port de Bonaigua nach Esterri d'Aneu, wo wir in einen Kleinbus nach La Pobla de Segur umsteigen. Alles in allem eine abwechslungsreiche Pässefahrt. In Pobla ist Flösserfest und wir finden mit Glück, gerade noch das letzte Zimmer in einer charmanten Pension in der Altstadt. Fränzi kauft sich ein Badkleid, da wir in Huesca ein **** Hotel mit Swimmingpool gebucht haben. Die Festalaune hallt bis in die frühen Morgenstunden durch die Gassen und wir tun fast kein Auge zu.

So, 07.07. La Pobla de Segur - Huesca (Bus/Zug)

Eigentlich sind wir u.a. deshalb nach Pobla gekommen, weil von hier ein Zug, der Tren dels Llacs, sehr aussichtsreich der Noguera Pallaresa entlang nach Lleida fährt. Nur ausgerechnet heute, wegen Bauarbeiten, nicht zu der Zeit, die im Fahrplan steht, wie uns der Zugführer am Bahnhof mitteilt. Wir müssen umdisponieren und finden einen Bus der in 2h nach Lleida fahren wird. Die Busfahrt ist dann aber nicht minder abwechslungsreich. Aaahs und Oooohs wechseln sich ab, als wir die Schlucht des Pas de Terradets durchfahren. Uns wird schlagartig klar, bei unserer nächsten Pyrenäentour werden wir definitv hierherkommen. Mit dem AVE gehts, wie im Fluge, von Lleida via Zaragossa nach Huesca.

Mo, 08.07. Huesca (Ruhetag)

Sehr heiss. Ausschlafen, Swimming Pool, Einkaufen, Mittagessen, Planen, Swimming Pool, Nachtessen.

Di, 09.07. Huesca - Jaca (Zug)

Mit dem sogenannten Tamagotchi-Tren, einem uralten Dieseltriebwagen, fahren wir ratternd und schüttelnd an den monumentalen Felsen von Riglos vorbei über Sabiñanigo nach Jaca. Den Rest des Tages verbringen wir mit Mittagessen, Einkaufen, Planen, Swimming Pool, Flanieren, Nachtessen.

Mi, 10.07. Jaca (Ruhetag)

Ausschlafen, Swimming Pool, Ciudadela besichtigen, Mittagessen, Swimming Pool, Flanieren, Planen, Nachtessen.

Do, 11.07. Jaca - Puerto de Somport (1631m) (Zug/Bus)

Heute macht der Tamagotchi-Tren seinem Namen alle Ehre. Wegen technischer Störung 2-1/2h Verspätung. So setzen wir uns eben am Bahnhof in den Schatten, trinken ein paar cafe con leche con hielo und ein paar cerveza sin mit kas limon, so vergeht die Zeit auch. Wir haben ja nichts zu pressieren. Sehr aussichtsreich gehts dann nach Canfranc-Estacion einem Bahnhofsmonster aus der Zeit, als hier noch pyrenäenquerende Züge verkehrten. Mit dem Bus auf den Somport, wo wir im Refugi zwei Betten gebucht haben. Zum Glück hats nicht so viele Leute, so sind wir alleine im Zimmer. Wir machen noch einen kleinen Abendspaziergang, bevor ein heftiges Gewitter losbricht. Nachtessen plats combinats.

Fr, 12.07. Col de Somport - Refuge d'Arlet (1986m), (T2)

Wecker um 05:30. Es ist dunkel. Wecker auf 06:00. Es ist immer noch dunkel. Wecker auf 06:30. Die Morgenröte spitzelt über die Berge, wir stehen auf. Wir müssen Spanien nun leider adieu sagen. Vielleicht in ein paar Jahren wieder. In angenehm kühlem Wald gehts zuerst bergab nach Peyrenère. Bei Sansanet überqueren wir die Aspe. Danach steigt der Weg steil bis zur Cabanne d'Escouret, wo wir ein wenig mit dem Älpler plaudern, der gerade dabei ist seine Schafe zu melken. Leider geht's nun ca. 100m runter und danach wieder rauf bis zur Brücke bei Espelunguère. Weiter, erst steil dann angenehmer bis zur Cabanne Grosse und im Zickzack über den Col de Lapachouaou. Die verkarstete Montagne de Banasse bietet leider null Schatten, was uns und vorallem Fränzi merklich zu schaffen macht. Aber schliesslich ereichen wir doch noch den Lac d'Arlet. Nach einem erfrischenden, wenn auch gar nicht so kalten Bad, sind wir wie neugeboren.

Das Refuge d'Arlet ist recht voll. Leider auch mit den üblichen Verdächtigen. So ziehen wir es vor, vor dem Nachtessen noch einen Abstecher auf den Col d'Arlet zu machen, von wo wir eine herrliche Aussicht auf das Hochtal von Aguas Tuertas haben. Nachtessen, ok. Bei uns sitzen zwei Amerikaner, welche in der ihnen eigenen Selbstsicherheit (-überschätzung?) und ohne zu reservieren, zur Hütte aufgestiegen sind und allerlei romantische aber komplett irrationale Vorstellungen vom Leben auf einer Hütte hegen. Naja. Viel schlimmer ist die Gruppe Franzosen, welche im Schlafsaal die strategischen Fensterplätze eingenommen hat und jegliches Ansinnen, in der Nacht ein wenig frische Luft in den feucht-stickig-stinkenden und völlig überhitzten Raum zu lassen, im wahrsten Sinne des Wortes im Keim ersticken. Fränzi will in den Winterraum umziehen, aber dort liegt auch schon eine "Dame" der Franzosengruppen und besteht darauf, Fenster und Türen komplett zu verrammeln. Schliesslich findet Fränzi auf dem dank unseren zwei Schlafmätteli einigermassen bequemen Boden des Essraums doch noch ein wenig Schlaf. Was für eine Nacht. Nie mehr!

Sa, 13.07. Refuge d'Arlet - Lhers (1000m), (T2)

Der Himmel ist stark bedeckt und der Wetterbericht kündigt gegen Mittag schwere Gewitter an, so entscheiden wir uns am Col de Saoubathou für den direkten Abstieg ins Tal. Uns entgegen kommt ein Alpaufzug mit allem Drum und Dran. Natürlich ohne Kühe, dafür mit Schafen, Ziegen, Pferden, Hunden, Eseln. Je weiter wir absteigen, desto mehr klart der Himmel auf. Als wir auf ca. 1650m sind, sind die Wolken wie weggeblasen. Blauer Himmel, Sonnenschein. So steigen wir zum Col de Sauperret hinauf und folgen dann einer Pfadspur durch die Westflanke des Pic de Labigouer zum gleichnamigen Col. Nach einem kurzen kraxeligen Gegenanstieg folgt der steile Abstieg zum Col de Pises. Vorerst fast flach dann aber immer steiler bis zum Col de Barrancq, wo wir auf den GR10 treffen. Auf dem gut markierten, wenn auch stellenweise sehr nassen, Weg zur Gîte d'étape in Lhers hinunter werden wir von Bremsen fast lebendig gefressen. Es ist mittlerweile schwülheiss und für die Stechviecher gibts kein Halten mehr. Als wir bei der Gîte ankommen, fallen die ersten Tropfen.

In der Gîte haben wir ein eigenes Zimmer mit Dusche! Es ist unsere Rettung. Als wir uns erfrischt und sauber aufs Bett legen, bricht der Gewittersturm los. Bis zum einfachen aber sehr feinen Nachtessen ist aber alles wieder vorrüber. Todmüde versinken wir bald in traumlosen Schlaf.

So, 14.07. Lhers - Refuge de Labérouat (1459m), (T2)

Heute gibts eine kurze Etappe. Das meinen wir jedenfalls. So schlafen wir aus und nehmen uns Zeit bevor wir loslaufen. Ein kleiner Fehler. Es ist schon merklich warm. Wir folgen dem sehr gut markierten GR10, so können wir unser Hauptaugenmerk der Abwehr der allgegenwärtigen Bremsen (kleine, grosse, dicke, dünne, graue, farbige) widmen. In Lescun verproviantieren wir uns und finden auch die, für die nächsten Etappen, so wichtigen Landkarten. Ein mässiger Kaffee rundet den Dorfbesuch ab. Wie schon geschrieben, es ist warm. Mittlerweile ist es heiss und es geht kein Lüftlein. Vor uns liegen 700 Höhenmeter durch oft brusthohen Farn fast ohne jeden Schatten. Es wird zur Tortur. Anhalten ist, aufgrund der Bremsen, meist auch keine gute Option. Schliesslich schaffen wirs doch noch. Das Refuge de Labérout sieht mehr aus wie eine ehemalige Höhenklinik, denn wie eine Berghütte. Aber wir haben wieder ein eigenes Zimmer, zwar nicht mit eigenem Bad aber das ist uns im Moment egal.

Den Rest des Nachmittages verbringen wir mit planen, denn wir sind uns noch überhaupt nicht schlüssig, wohin wir, nach dem morgigen Tag, weiterziehen möchten. Hier machen wir auch Bekanntschaft mit "Lili" la punaise de lits - oder Bettwanze (Cimex lectularius). Nein, nicht persönlich aber anscheinend scheint sie sich in französischen Refuges wohlzufühlen, denn ein mit schnuckligen Comixfigürchen-Wanzen bebildertes Faltblatt versucht (wohl eher erfolglos) auf die Gefahren, welche von diesen Tierchen ausgeht, hinzuweisen. Naja.

Eine Spanierin, mit welcher wir während des Nachtessen lange reden, berichtet, dass man in dem Refuge, in welchem wir morgen übernachten werden, deshalb den Rucksack im Gartenhaus deponieren und seine Kleider in Plastiktüten einknoten muss! Der dortige Hüttenwart meinte, in wohl typisch chauvinistischer Weise, dass die Wanzen aus Spanien kämen! Naja, wir haben bisher noch keine angetroffen in Spanien und werden, das kann ich jetzt schon verraten, auch keine antreffen.


Mo, 15.07. Refuge Labérouat - Refuge Jeandel (1650m), (T3)

Zu unserer Verwunderung führt der Weg zuerst stetig abwärts, um dann doch noch zur Cabane d'Ardinet anzusteigen, wo wir die Waldgrenze erreichen, welche den Blick auf eine grandiose Bergwelt freigibt. Auf einem angenehmen Saumpfad gehts über den Pas d'Azuns zur Hochebene Maih Carrassier. Der Aufstieg zum Pas de l'Osque verlangt ein wenig Trittsicherheit und just an der dümmsten Stelle konnte sich ein steiles Schneefeld halten. Dank unserer Microspikes finden wir jedoch einen Weg obenrum. Der nordseitige mit Kabeln gesicherte Abstieg ist schneefrei und bietet keinerlei nennenswerte Schwierigkeiten. Nun folgt der Höhepunkt der heutigen Etappe, die Traverse durch die zerklüftete Karrenlandschaft der Arre de Soum Couy. Die, mitten hindurch geschnittenen, Skilifte und -pisten verleihen dem ganzen einen, zwar komplett unnötigen, aber doch sehr skurilen Eindruck. Heute haben wir nicht so viel Glück, die ersten Regentropfen fallen, als wir noch einen knappen Kilometer vom Refuge entfernt sind und es giesst aus Kübeln, bevor wir beim Refuge Jeandel eintreffen. Unter dem Vordach können wir in trockene Kleider wechseln und im recht gemütlichen Essraum einen wärmenden Milchkaffee trinken.

Vor dem Nachtessen machen wir noch einen Ausflug in den grässlichen Retorten-Skiort Arette la Pierre St-Martin. In einer ausgestorbenen Ladenpassage finden wir ein ausgestorbenes Restaurant, in dem wir ein recht annehmbares, wenn auf exorbitant teueres, Omelette bestellen und verzehren können.

Nachtessen: Garbure gefolgt von einem sehr leckeren Fleischeintopf! Wetterbericht für den nächsten Tag: Regen und gegen Mittag Gewitter.

Di, 16.07. Refuge Jeandel - Camping Asolaze (930m), (T2)

Wir haben genug von Frankreich, wir wollen zurück nach Spanien!

Leicht schlaftrunken, denn der Hüttenwirt weigerte sich beharrlich, uns ein Frühstück bereitzustellen, nur weil wir - und sechs andere von den insgesamt 16 Gästen - früher als um 08:30 aufbrechen wollen, vergesse ich Fränzis Schirm im Refuge. GRRR!

Auf dem GR10 zum Col de la Pierre-Saint-Martin, dann alles auf der NA1370 einer breiten Asphaltstrasse. Einzig die bizarre Karstlandschaft des Macizo de Larra lenkt ein wenig vom öden Trott ab, aber es gibt leider keinen anderen gangbaren Weg. Es beginnt zu Regnen. Bei El Ferial frühstücken wir, bevor wir den zweiten Teil der der Schnellstrasse, welcher zum Glück praktisch ohne Verkehr ist, in Angriff nehmen. Beim ehemaligen Refugio de Belagua, wechseln wir auf den GR12 bis zum Port d'Urdaite, von wo wir einen guten Blick auf die Gorges de Kakoueta haben. Nun nach Südwesten zur Venta de Juan Pito einer gemütlichen kleinen Beiz, wo wir genüsslich einen cortado con hielo kredenzen. Eigentlich wollen wir nun auf dem eingezeichneten Weg steil zur Ermita de Arrako hinunter, aber irgendwie scheinen uns die sehr guten rot-blauen (!!!) Markierungen den Kopf verdreht zu haben, denn der Weg führt wenig steil in den Barranco de Arrakogoiti hinein und auf dessen Westseite zur Ermita de Arrako hinunter, wo wir den Rio Belagua auf der Hauptstrasse überqueren. Ab hier stimmt der auf der Editoral Alpina "Valle de Belagua y Roncal" eingezeichnete Wanderweg leider überhaupt nicht mehr mit der Wirklichkeit überein, sodass wir immer mehr daran zweifeln, am richtigen Ort zu sein. So navigieren wir mehr nach Gefühl und finden uns plötzlich, ganz unvermittelt, mitten auf dem Zeltplatz wieder!

Bevor wir das Zimmer beziehen, gehen wir Mittagessen. Dann duschen, faulenzen, planen, Kaffee trinken auf der gedeckten Terrasse, während es draussen regnet, Nachtessen (leider weder Pinxtos noch à la carte). In der Nacht dann ein riesiges Gewitter.

Mi, 17.07. Camping Asolaze - Isaba (850m), (T2)

Wir folgen dem gut markierten Camino Real talauswärts. Unterwegs besichtigen wir die Cueva del Ibon de Isaba eine riesige Karstquelle, welche heute leider komplett trocken ist. An einer sogenannt "römischen" Brücke vorbei führt der Weg weiter ein Stück auf der Asphaltstrasse, um zu guter letzte im steilen Wald ca. 100m auf- und kurz danach wieder abzusteigen.

In Isaba haben wir ein Hotelzimmer reserviert. Es ist heiss! Den Rest des Tages verbringen wir mit Duschen, Mittagessen, Dorfbesichtigung, einkaufen, faulenzen. Für Morgen und Übermorgen haben wir eine Rundtour nach Zuriza geplant, sodass wir den Grossteil unseres Gepäcks hier lassen wollen. Leider ist unser Hotel dann schon ausgebucht, aber wir finden in einer kleinen Pension ein Zimmer.

Do, 18.07. Isaba - Camping Zuriza (1200m), (T1)

Wir folgen dem GR11 unschwierig durch das Hochtal Llano de Belabarze zum Collado Arguibiela, der Grenze zwischen den Provinzen Navarra und Aragon, und nach Zuriza hinunter. Wir beziehen ein Zimmer und machen danach noch einen Ausflug in die Schlucht des Rio Veral, da wir im Rough Guide gelesen hatten, dass dort der Mönchsgeier zu sehen sei. Der Weg ist recht anspruchsvoll (T3) und stellenweise abgerutscht, so kehren wir bald wieder um. Wie wir später erfahren, ist der Mönchsgeier hier gar nicht heimisch. Die Info im Reiseführer ist, wie so vieles, schlicht falsch. Den Rest des Tages verbringen wir auf der Terrasse beim Kaffee trinken, Glacé essen und die Leute auf dem Zeltplatz beobachten. Zum Nachtessen bestelle ich als Vorspeise Migas, eine lokale Spezialität wie uns versichert wird, ohne aber zu wissen was es genau ist. Es stellt sich dann als geröstete Brotbrösel mit Zwiebeln heraus. Sehr fein, aber eigentlich eine Mahlzeit für sich!

Fr, 19.07. Zuriza (1250m) - Ezcaurri (2045m) - Isaba (850m), (T4)

Die Königsetappe! Oder so denken wir jedenfalls. Wir wissen, es wird ein langer Tag, so stehen wir zeitig um 06:00.h auf. Wir folgen der GR11.4 Variante. Zuerst zurück zum Collado Arguibiela, dann um die Ostflanke der Punta Abizondo durch sehr steilen Wald auf den Collado Abizondo. Weiter einer steilen, rutschigen Verschneidung entlang auf den Nordwestgrat des Ezcaurri. Leider ziehen immer mehr Wolken auf, sodass der Weiterweg über den verkarsteten Gipfelhang zunehmend im Nebel versinkt. Eigentlich unschwierig erreichen wir bald den Gipfel des Ezcaurri (oder Ezcaurre), wo die Aussicht leider null ist. Fränzi ist sehr angespannt, sodass wir uns an den Abstieg machen. Das Finden der Wegmarken braucht, trotz Kompass, einiges an Gespür. Auf ca. 1950m lichtet sich der Nebel und gibt den Einstieg in den oberen Teil des Abstiegscouloirs frei. Praktisch in der Falllinie gehts nun abwärts. Je weiter wir hinunter kommen, desto schwieriger gestaltet sich das Vorwärtskommen. Schliesslich müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen und uns stellenweise mit Gegendruck die übermannshohen Felsstufen hinabschieben. Zum Glück ist das Couloir nicht sehr ausgesetzt. Was uns hingegen mehr Sorgen bereitet, ist der unvermeidliche Steinschlag. Nach einer guten Stunde haben wir die rund 250 Höhenmeter geschafft. Puuh! Beim Ibon de Ezcaurri machen wir eine kurze Rast.

Von hier verläuft der Weg sehr angenehm immer leicht abwärts in einem grossen Bogen zum Mendikosanz, wo der Schlussabstieg auf uns wartet. Stellenweise ist der Weg sehr steil, sumpfig und von Gestrüpp und Dornen überwuchert. Es wird immer heisser und auch die Bremsen geben ihr äusserstes. Abgekämpft und erschöpft quälen wir uns im Talboden des Barranco de Berroeta der leider grosszügig ausgeholzten Pista entlang nach Ateas de Belabarze, wo wir wieder auf den GR11 Hauptweg treffen, der nach Isaba führt.

Ursprünglich wollten wir am nächsten Tag weiter nach Otsagabia aber nach den heutigen Strapazen, entscheiden wir uns für einen Ruhetag in Isaba.

Das von einer Spanierin und ihrem Englischen Ehemann geführte B&B Onki Xin ist schlicht der Hammer! Die beste Unterkunft, die wir auf unserer gesamten bisherigen Tour erleben durften. Sehr gutes Nachtessen im Hostal Lola. Früh zu Bett.

Transpyrenäica 2013 - Prolog: Basel - Banyuls s/Mer

Transpyrenäica 2013 - Teil 1: Banyuls bis Puigcerda

Transpyrenäica 2013 - Teil 2: Puigcerda bis La Pobla de Lillet

Transpyrenäica 2013 - Teil 3: La Pobla de Lillet bis La Seu d'Urgell

Transpyrenäica 2013 - Teil 4: La Seu d'Urgell bis Boi

Transpyrenäica 2013 - Teil 5: Boi bis Isaba

Transpyrenäica 2013 - Teil 6 & Epilog: Isaba - Basel



Tourengänger: kopfsalat, lemon


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