Neue Route am Firzstock per Bike & Hike


Publiziert von PStraub , 13. Juni 2013 um 12:16.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:12 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1800 m

Soeben zurück von einem spektakulären Flug mit meinem Tragschrauber über den Panixerpass und dann via Calanda - Flumserberge zurück. Alles bei bester Sicht und keinerlei Wind oder Böen. Piloten würden sagen: "Es war furzruhig".
Fast ebenso spektakulär war gestern meine Bike & Hike-Tour, auf welcher ich zwei neue Wege begangen habe. Zumindest die neue Route am Firzstock ist so schön, dass sie das Zeug zum Klassiker hätte.
 
Zeitig aufs Bike und via Kerenzerpass nach Obstalden. Dort nach Hüttenbergen und anschliessend nach Alt Stafel (P. 1222) hinauf. Bis P. 1035 ist die Strasse asphaltiert, dann folgt eine ausgezeichnet fahrbare Naturstrasse. An sich könnte man bis Meerenboden hochfahren, das obere Stück wird dann aber doch ruppiger.
 
Etwas oberhalb Alt Stafel habe ich das Bike versteckt und bin den ganz alten Weg, der auf der Karte nicht mehr eingetragen und auch praktisch nicht mehr auffindbar ist, hochgestiegen. Das bietet keinerlei Vorteile, auch vom Wanderweg sieht man weiter oben die blankgeschliffenen Kalkplatten im Bachbett.
 
Ab Meerenboden bin ich nicht dem Weg gefolgt, sondern dem linken Hang langsam ansteigend so, dass ich das Tugsteinhorn via das östliche der in der Karte eingezeichneten Gerinne besteigen konnte. Das Tugsteinhorn sieht vom Hüttenbergen-Gasthaus neckisch aus, tatsächlich ist es oben praktisch eben. Berüchtigt wurde es durch das Lawinenunglück, von dem Admin_Rise hier schreibt. Noch heute weiss keiner, was die Verunglückten dazu bewog, in diesem eigentlich sicheren Gelände ausgerechnet dort durchzugehen.
 
Die ganze Region dort oben besteht aus Rauwacke, einem triassischen Gestein, das bezüglich Löcher jeden Käse in den Schatten stellt. Entstanden sind diese durch Gipseinschlüsse im Kalk. Gips löst sich im Wasser schneller als Kalk, sodass das Kalkgerippe ohne den Gips übrig bleibt. Rauwacke war übrigens dank seinem geringen Gewicht und der leichten Verarbeitbarkeit früher ein beliebter Baustoff für Kirchen. Vor allem Tür- und Fensterstürze bestehen oft daraus.
 
Rauwacke scheint aber auch ein ausgezeichneter Pflanzen-Standort zu sein. Was und vor allem wieviel derzeit dort oben blüht, ist fast nicht zu glauben. Allein schon die Blumenpracht macht diese Tour lohnend.
 
Vom Tugsteinhorn gings einfach hinauf zum Alpbigligenstöckli, das eine schöne Aussicht über die Mürtschenalp bietet. Nun - bei mir wars nicht überwältigend: Der hartnäckig bedeckte Himmel überzog alles mit einem Grauschleier. 
 
Vom Alpbigligenstöckli folgte ich dem Grat zum Firzstock - so gut es eben ging. Immer wieder musste ich den Legföhren ausweichen. Anscheinend machen es die Gemsen ebenso. Gesehen habe ich allerdings nur ihre Hinterlassenschaften, die jedoch in rauen Mengen.
 
Schon früher hatte ich gedacht, es müsste doch möglich sein, vom Furggeli (P. 1817) linkshaltend zum Westgrat aufzusteigen, statt die doch eher heikle Route R. 1015 durch die Ostflanke.
Tatsächlich geht das nicht nur, es ist sogar Kraxelei von der schönsten Sorte. Steil, ja, aber Griffe und Tritte in bester Qualität. Die (m.W.) neue Route mündet knapp unter dem westlichen Haupt-Gipfel.
 
Der anschliessende Abstieg über die Nordflanke ist wenig attaktiv. Auffallend, was hier wächst: Ausser Gras und Simsen fast nichts. Was für ein Kontrast zu vorher!
 
Ab Alt Stafel per Bike hinunter. Normalerweise würde es in der Beiz einen Zwischenhalt geben, aber die hat heute zu, und Münz für das "Kässeli" habe ich auch keines. Also via Obstalden nach Filzbach und dort in das zum Sportzentrum gehörende Restaurant Kerenzerberg, wo ich bei einem "Kübel" Adlerbräu die endlich erscheinende Sonne geniesse. 

Tourengänger: PStraub
Communities: Bike & Hike


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