Schöne Aussichten am Engstligengrat – der lange Übergang zum Tällisee


Publiziert von alpensucht , 15. Mai 2013 um 22:57.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 1 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 250 m
Strecke:siehe Wegpunkte - insges. 19km

Eigentlich wollten wir heute etwas bei Elsigen sportklettern, doch leider sind die Bedingungen zu feucht. Schon ab 1600m ist alles dick eingehüllt. Also packen wir unsere Sachen und machen uns auf, einen schönen Biwakplatz unter dem Engstligengrat zu finden, den wir als Basislager für die nächsten fünf Tage verwenden wollen.

 

Schon gestern haben wir eine grandiose Gratüberschreitung als Aufwärmtour unternommen, so dass wir uns heute lediglich auf den Übergang konzentrieren. Wir packen so, dass wir beiden Männer das schwere Gepäck haben und die beiden Frauen das Leichtere. Sie wollen gern den Höhenweg am Lohner als Übergang nutzen. Wir beiden suchen einen geeigneten Platz für das Zelt. Start ist um 8:50 Uhr in Achseten, von wo wir zunächst über Elsigbach bis zu dem Punkt der Trennung gemeinsam gehen.

 

Dies geschieht am Hirzboden. Die Mädels gehen weiter Richtung Lohnerhütte, wir Richtung Adelboden. Der Weg zieht sich nun recht lange über asphaltierte Fahrstraßen. Um etwa 10:50 Uhr erreichen wir den Ortseingang Adelboden, wo wir etwas pausieren von der Schlepperei. Nun bleiben wir dennoch etwas oberhalb des Ortes, da unsere nächste Station Unter dem Birg heißt, wo sich die Talstation der Seilbahn zur Engstligenalp hinauf befindet. Hier betreten wir endlich einen normalen Wanderweg in dem Wald hinein (T2).

 

Um 12:45 Uhr machen wir auf etwa 1500müM eine ausgiebige Mittagsrast in der Nähe des Einstiegs zum Klettersteig Chälengang, L  am Engstligenfall. Das meinen jedenfalls einige Aspiranten. Dieser befindet sich jedoch auf der anderen Seite des Falls (westlich), wir befinden uns noch östlich. Die Gondeln schweben direkt über uns. Der weitere Anstieg ist nun besonders anstrengend, steiler und mühsam, obwohl der Weg stets gut ausgebaut ist (T2). Direkt am Fall sehen wir eine vermeintliche Abkürzung näher am Fall in steilerem, felsigen Gelände, in die wir kurzerhand einsteigen. Das stellt sich als ungünstige Variante mit dem schweren Gepäck heraus, weil auch der Fels von der Gischt sehr rutschig ist (T3+).

 

Oberhalb gelangen wir nun schnell zur Engstligenalp (15 Uhr), wo wir noch eben unsere aufgebrauchten Wasserbestände auffüllen und uns weiter in Richtung des wunderschönen Ärtelengrats bewegen, der hinauf bis zum Tschingellochtighore und dem Engstligengrat zieht (T2). Am Beginn des Grats erwarteten wir eigentlich die Mädels, die aber offensichtlich noch lange nicht hier sind. Um 17 Uhr sind wir auf etwa 2380müM am Ärtelengrat und beschließen länger auf die Mädels zu warten. Sie waren erst an der Lohnerhütte (SMS-Info), als wir am Beginn des Grats waren.

 

Gegen 18:45 Uhr erreichen wir den Engstligengrat, wo die langsam untergehende Sonne das Tschingellochtighorn in wunderschönem Abendlicht erleuchten lässt. Die Wolken tragen ihr übriges zur Stimmung bei. Wo der Pfad hinab ins Tällital abzweigt, entschließen wir, dass Jonas den Mädels entgegen geht, um einen Rucksack abzunehmen und ich im Tälli einen guten Biwakplatz finde und das Zelt aufbaue. Den Biwakplatz beschreibe ich nicht genau. Der Tällisee ist in der Nähe und es ist gerade dunkel geworden, als ich fertig mit aufbauen bin. 20 Uhr. So gehe ich nochmal hinauf auf den Grat bis zum höchsten Punkt vor dem „Tschingi“. Ich höre meine Freunde von weitem und erkenne den Schein der Stirnlampen auf dem Ärtelengrat.

 

Schnell gehe ich zurück und beginne das Abendessen zu kochen. Glücklich finden sie durch Lichtzeichen zu mir und wir freuen uns über den herrlichen Platz und der Ruhe hier. Die nächsten Tage können kommen!

 

Der Übergang war weit und anstrengend und die Variante der Mädels, hat sie offensichtlich etwas überfordert mit der Zeit. Die Abkürzung am Engstligenfall hätte auch leicht gewisse Folgen haben können – bitte nicht nachmachen mit so viel Gepäck! Besonders beeindruckend war die Abendstimmung am Engstligengrat (siehe Fotos). Die T3-Bewertung gilt nur für den Abschnitt ab Engstligengrat. Außer der Abkürzung ist es sonst T1-T2!
Morgen nehmen wir uns eine großartige, anspruchsvolle Überschreitung des Steghorns vor. Schon am Abend geht das Thermometer auf 0°C zurück. Ist etwa schon Herbst??


Tourengänger: alpensucht


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