Tierhöri - via West-Couloir


Publiziert von Felix , 19. August 2018 um 20:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 7 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1030 m
Abstieg: 1030 m
Strecke:Engstligenalp, Bergstation LSB - Engstligenalp - (P. 1963) Dossenseeli - Chindbettipass - Tierhöri - Chindbettipass - P. 2624 - P. 2659 - P. 2630 - P. 2430 - P. 2274 - Ärtelegrat - Abkürzung bis Engstligenalp, Bergstation LSB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Häusernmoos - Sumiswald - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Frutigen und Mühleport nach Unter dem Birg
Kartennummer:1267 - Gemmi

Aus dem schattigen Unter dem Birg fahren wir mit der LSB hoch zur bereits ins Sonnenlicht getauchten Bergstation Engstligenalp - noch während unseres Ganges über die Weite der Engstligenalp erfreuen wir uns des schönen Wetters.

 

Auf einer unmarkierten, oft sehr feuchten, Spur kürzen wir ab und gelangen so - in der Nähe von (P. 1963) zum nun beginnenden langen Aufstieg. Wir folgen hier nun dem BWW, welcher über stotzige Alpflächen am Goopestii vorbei höher führt, und uns - bei zunehmender Bewölkung - zum Dossenseeli leitet. Spätestens ab hier steigen wir nun unter einer meist geschlossenen Wolkendecke weiter an; durch Geröll- und Felspassagen und über einige Restschneefelder verläuft die Route nun weiter hoch.

 

Auf feinschuttiger bis gerölliger Unterlage streben wir schliesslich im umfassenden Grau dem Chindbettipass zu; während Jumbo hier verweilt, setzen wir unseren Marsch dem Grat entlang in südlicher Richtung fort - war dies bei der guten Schneeauflage im März 2013 ein Genuss, so ist der Marsch durch den längeren Geröll- und Blockhang heute doch mühsamer, anstrengender. Immerhin weisen öfters Steinmänner und Wegspuren auf den praktikabelsten Aufstieg hin …

 

Endlich, nach Umgehung einiger Felsaufbauten und Meisterung eines Felsbandes kommt im meist dichten Nebel der doppelgipflige Turm unseres Gipfelziels in Sicht; klar ersichtlich ist der Einstieg ins West-Couloir.

Nach einer ersten etwas hochtrittigen Felsstufe folgt leichtes Kraxelgelände, welches mit einem letzten Aufschwung zum Sattel zwischen den beiden Türmen überleitet; eine reizvolle, zwar nur kurze, Felskraxelei bringt uns zum Gipfelkreuz des Tierhöris - auch wenn eine Aussicht aktuell nicht vorhanden ist, freuen wir uns doch sehr, nach mehr als fünf Jahren doch den Gipfel nun erreicht zu haben!

 

Nach der eher wenig aussichtsreichen Rast, bei doch angenehmen Temperaturen, steigen wir wieder ab zum  Sattel zwischen den beiden Gipfeln, und machen uns auf, den während eines sonnigen Ausblicks Richtung Wildstrubel gut erkennbaren, nur wenig tieferen Nebengipfel zu erobern. Die Wetterfenster sind uns immerhin derart hold, dass wir sogar einen Blick zum Daubensee hinunter erhaschen …

Nach dem Wiederabstieg durchs „anregende“ West-Couloir“ begeben wir uns auf den wieder längeren Marsch durch und über den bekannten Fels-Geröll-„Waggel“ - hinunter zum Chindbettipass, wo wir wieder auf Jumbo treffen.

 

Eine überraschend alpine Szenerie bietet sich uns während des Abstiegs und der Traverse unter der eindrücklichen Westwand des Chindbettihorns hindurch; wir wähnen uns - dank der wolkenverhangenen Atmosphäre, grösserer Restschneefelder sowie der mächtigen, senkrecht aufragenden und sich lange hinziehenden Felswände, in sehr uriger Landschaft.

Vergleichsweise lieblich verläuft der nachfolgende Wiederaufstieg - nach wie vor im aparten Grau - über den Entschligegrat zur Erhebung auf P. 2569; geradezu mystisch erhebt sich wenig später auf P. 2630 der südliche, uneinnehmbar wirkende, Felszahn des Tschingellochtighores im Nebel vor uns.

 

Die nachfolgende Unterquerung des prägnanten Horns über der Engstligenalp ist auf dem BWW eigentlich eine unschwierige - etwas zusätzliche Vorsicht und Trittsicherheit erfordert jedoch die Überquerung eines erst kürzlich erfolgten Felssturzes.

Mit Erreichen des Abzweigs zum Schedelsgrat auf P. 2430 beginnt unser Schlussabschnitt über den Ärtelegrat; ein zunehmend sonnigeres Wandern über den keine Schwierigkeiten aufweisenden Grat eröffnet uns einerseits wieder feine Ausblicke über Läger, über die Engstligenalp, anderseits auch hinunter nach Adelboden.

 

Nach den letzten, leicht steileren, Metern hinunter zu P. 2022, mit einem vielsagenden Hinwies zum Alpinwanderweg zur Lonerhütte versehen, benutzen wir die nicht markierte Abkürzung hinunter zur Bergstation Engstligenalp.

 

Nach der Talfahrt mit der LSB nach Unter dem Birg gönnen wir uns im Restaurant Bergbach die verdienten Abschlussgetränke - vor der doch weiteren Rückfahrt …

 

▲ 3 ¼ h (inkl. ½ h Pausen)

 

▼ 2 ½ h (inkl. 20 min Pause)

 

unterwegs mit Jumbo (bis Chindbettipass)


Tourengänger: Ursula, Felix


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