Schlangenartig aufs Lochtighorn tschingeln


Publiziert von Alpin_Rise , 5. Oktober 2016 um 17:02. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:23 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Engstligenalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Kandersteg

Das Tschingellochtighorn ist zwar nicht ein grosser Brocken, aber wegen seiner freistehenden, turmartig-crêmeschnittenfelsigen Form nicht zu übersehen. Zudem lockt es mit einer spannenden Normalroute, die von den Routiniers Aendu und ma90in91 beschrieben ist.
Eigentlich wollten wir ja auf den Lohner und unterwegs noch hurti schnäu das Tschingellochtighorn einpacken. Aber man muss flexibel bleiben in der heutigen Zeit... zuviel Schnee und eloquente Ausreden hielten uns vom Lohner ab, dafür verlängerten wir die Tour via Schwarzgrätli bis ins Gasterental.


Einsame Frühsommertour voller Abwechslung zwischen Engstligen und Gasteren

Ausgehend von der Bergstation Engstligenalp fanden wir den Berg dank dem wegweisenden Ärtelengrat auf Anhieb. Nicht ganz auf Anhieb fanden wir den Einstieg. Man steigt durch eine sehr steile Schutthalde die Südwestflanke hoch. Da diverse Beschriebe P. 2632 als Ausgangspunkt nennen, gingen wir irrtümlicherweise davon aus, dass der kurze Grataufstieg von Süden her auf den Gipfel führt. In einer ersten Scharte angekommen sah man sehr schnell, dass das nicht die Wand des Normalweges und auch nicht der Hauptgipfel sein kann.
Einmal den Irrtum entdeckt war der Einstieg am Nordfuss schnell gefunden und der Gipfel auf der bereits gut dokumentierten und logischen Route übers Wändchen, in den Kamin schlangenartig aufs Band und durch die Rinne schnell erreicht. Seilsicherung ist sicher angebracht, falls der dritte Grad nicht absolut sicher geklettert wird. Haken und Stände (Abseilen möglich, 40m Seil) sind vorhanden, zusätzliches Material wird keines benötigt.

Vom Gipfel des Tschingellochtighorn aus hat man einen besten Einblick in den Normalaufstieg auf den Vorderen Lohner, den wir als nächstes Häppchen für diesen Tag angedacht hatten.
Dieser Aufstieg schien uns aber furchtbar steil und lang. Und überhaupt steinig und steinschlägig. Und noch mit noch recht viel Schnee am Einstieg und in den Rinnen. Und es war schon ziemlich heiss. Und wir wollten Abends im Gasterental sein - da muss man schon noch etwas spatzig haben. Und es ist ja auch nicht mehr so früh am Tag, und Hunger haben wir beide auch... Kurzum, die Motivation für den Vorderen Lohner war mässig und die Ausreden so zahlreich, dass wir uns spontan erlaubten, direkt vom Tschingellochtighorn abzuseilen, über den Chindbettipass zum Schwarzgrätli und via Schwarenbach weiter ins Gasterental zu wandern. Dies war dann abgesehen von der perfekt posierenden Steinbockgruppe, den idyllischen badetauglichen Arvenseelein und dem wundervollen Abstieg ins Gasteren erholsam ereignislos.

Tourengänger: Alpin_Rise, petitNic


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