Routen-Versuch am Schijen (2258.9 m) - eigentlich - gescheitert


Publiziert von PStraub , 17. September 2012 um 19:26.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:17 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Um 13.30 Uhr hatte ich eine Sitzung, das setzte meinem Unternehmen enge zeitliche Grenzen.
Die Idee war, von P. 1438 via Nassberg - Stich - Schijenlöcher konsequent über die Nordwestflanke zum Schijen aufzusteigen.
 
Ab dem Parkplatz im Sulzboden bis P. 1438, wo ich den Wanderweg verlasse. Schon dort treffe ich auf genau die Hindernisse, die mich die nächsten fast zwei Stunden fast verzweifeln lassen: Tros in Form von Erlen, Weiden und Zwergsträuchern wie Alpenrosen, Wachholder oder Heidelbeeren. Offensichtlich wurde der Weidebetrieb hier schon lange aufgegeben. Es ist fast unmöglich, sich dort hindurch einen Weg zu bahnen.
Ich werde nach rechts abgedrängt und suche mir deshalb eine Passage quer durch die Rosslöchercharen. Hier kommen zu der wenig gehfreundlichen Vegetation noch endlose, gut getarnte Karrenfelder dazu; der Name ist also wohlverdient. Immer wieder muss man etwas rauf oder runter klettern, und immer wieder droht der Fuss in einem von Stauden versteckten Loch stecken zu bleiben.
Immerhin bietet dieses unbegehbare Gelände Auerwild optimale Bedingungen. Ich habe unfreiwillig zwei davon aufgescheucht.
 
Ab etwa 1800 m macht die Zwergstrauch-Vegetation vermehrt schönem Grasland Platz. Aber da bin ich schon meilenweit von der geplanten Route abgewichen ..
 
Von den Hütten bei P. 1870 erst in der Kuhle weiter, dann auf der Wegspur Richtung Chli Schijen. Das ist ein völlig unbedeutender Gratausläufer. Interessanter wird der Schijen-Nordwestgrat erst bei den Platten bei P. 2147. Der Tiefblick Richtung Rautialp ist allerdings auf dem ganzen Grat eindrücklich, hier gehts gut 400 m praktisch vertikal hinab.
Der Grat ist ab ca. 1900 m einfach begehbar, an den engsten Stellen ein knappes T4. 
 
Der Gipfel selber bietet eine erstaunliche Rundsicht.
Die konnte ich allerdings nicht richtig geniessen, denn mittlerweile war er schon über 11:30 Uhr. Und der Abstieg ist weit ..
 
Abgestiegen bin ich zuerst Richtung Breitchamm, was wegen des hohen Grases eher unangenehm war. Sobald sinnvoll, bin ich so quer hinunter, dass ich den Melkplatz auf Ober Lachenalp so direkt wie möglich erreichte. Und dann im Halbgalopp zurück zum Auto.
Dessen vorderer Kotflügel zwischenzeitlich von den dortigen Rindern völlig eingedrückt worden war :-(
 
Immerhin hats - zwar ohne Essen und ohne Dusche - doch auf die Minute zur Sitzung gereicht!
 
Ich meine, vom Gelände her müsste der geplante Direktaufstieg zu machen sein. Aber die erste Hälfte wäre eine sehr "naturverbundene" Sache.

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2012 um 12:59
Üble Sache mit dem Kotflügel... Ich hatte mich bisher mehr vor wütenden Älplern gefürchtet, aber das muss ich wohl überdenken.

Der Schijen zählt zweifellos zu den schönsten Gipfeln der Oberseegruppe: gutes Panorama durch seine zentrale, leicht isolierte Lage und vor allem nicht überlaufen. Schon lange möchte ich da mal biwakieren, kann mich aber nicht mehr an alle Details des Gipfelplateaus erinnern. Ist das breit genug für ein Zelt? Ein Abrutschen wäre eher ungemütlich.

PStraub hat gesagt: RE: Das mit dem ..
Gesendet am 18. September 2012 um 18:39
.. Kotflügel ist halb so wild.
Die Karre ist über 20 jährig und der rechte seit unerdenklicher Zeit ebenfalls eingedrückt.
Das Rindvieh hat vermutlich aus ästhetischen Gründen ein Gleichgewicht schaffen wollen ;-)

Platz - auch für ein sehr stattliches Zelt - hats dort oben genügend.
Viel Spass dabei!


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