kaum überbietbares Ambiente auf dem Klettersteig - zum Rotstock


Publiziert von Felix , 9. August 2012 um 19:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 1 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 655 m
Strecke:Alpiglen - P. 1758 - P. 1822 - P. 1992 - P. 2052 - Eigertrail - Klettersteig - Rotstock - Station Eigergletscher - Fallbodenhubel - Kleine Scheidegg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Stechelberg - Grindelwald, cff logo Grindelwald Grund - cff logo Alpiglen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Kleine Scheidegg - cff logo Grindelwald Grund, PW via Zweilütschinen, Autobahn Wilderswil - Kiesen, Konolfingen nach Wyssachen
Kartennummer:1229

Ein weiterer strahlender Sommertag beschert uns der frühe Morgen in Stechelberg, von wo aus wir nach dem Frühstück losfahren nach Grindelwald. In Grindelwald Grund nehmen wir die Zahnradbahn, welche uns ins Alpiglen auf unsere grandiose Tour entlässt.

 

Bereits hier entsteigen zahlreiche Wanderer der Bahn und machen sich auf den Eigertrail; an überaus schönen, kleinen Stadeln vorbei geht es erst sanft, dann etwas steiler über Wiesen aufwärts – manchmal ist sogar eine felsige Stufe zu überwinden. Dies alles vor der mächtig aufragenden Nordwand des Eigers – beinahe unheimlich wirkend. Doch umso erbaulicher und gefreuter ist der Blick zum Wetterhorn und über Grindelwald zu bekannten Gipfeln wie Faulhorn, Esel, Simeli, Reeti und Uf Spitzen sowie Schwarzhorn.

Abwechslungsweise auf schuttigerem Untergrund, dann wieder an schönster Alpenflora vorbei, gelangen wir zum Platz mit den vielen kleinen Steinmännern, wo wir uns eine kurze Rast gönnen. Ab hier treten wir in den Schatten der immensen Eiger-Nordwand - fröstelnd setzen wir unseren Weg fort, bis wir bei P. 2285 vom Wanderweg abzweigen und den Zustieg zum heute sehr gut besuchten KS nehmen; hier kurz wieder ins Sonnenlicht getaucht.

 

Vor uns legen einige die Ausrüstung an, mehrere Bergbegeisterte sehen wir bereits im Aufstieg – der Klettersteig Rotstock ist heute gut besucht; der Nationalfeiertag wird, nebst Sommerferien, zum hohen Aufkommen beigetragen haben. Doch alle, die mit uns unterwegs sind, nehmen Rücksicht aufeinander – ist doch bei diesem wundervollen Sommertag Drängeln überhaupt nicht angesagt … und zwischen den gut eingerichteten Leitern (nebst älteren auch neuere aus Alu) wartet doch einiges an losem Gestein, welches hinuntergetreten werden könnte. Auch wenn es auf dieser Passage wieder schattig ist: der Genuss ist gross – denn auch für mich ist die Tiefe, die Luft unter den Füssen, erträglich.

Der Fortgang des Steiges überrascht: erst eine kurze Strecke Gehgelände bis zur nächsten fixseilgesicherten Passage entlang des Ausläufers einer unteren Eiger-Seite; gut gestuft und ohne jegliche Exponiertheit.

Bald danach weitet sich die Felsrinne – und gewährt einen superben Einblick in das weitere „Felstal“, welches uns beinahe kathedralenähnlich erscheint: hohe Felsbastionen zur Linken und zur Rechten – und ein gut gestufter, meist gesicherter Steig, von der linken Seite übers mittlere Ende der Felsriffe nach rechts stets ansteigend bis zum Ausstieg. Einfach genial, dieses Ambiente, das Erlebnis, quasi mittendrin im Berg hochzusteigen!

 

Nur zu kurz dauert es, bis wir über eine letzte Leiter den Sattel gewinnen, wo sich ein weiterer phänomenaler Blick auftut: gleich über uns die Fels- und Gletscher-Bastion des Mönchs, unmittelbar daneben die Jungfrau und Silberhorn – unmittelbar umgeben von der wohl schönsten Berggruppe in der Schweiz; unsere Lebensgeister jubeln!

Der Schlussanstieg zum Rotstock ist freudige Zugabe; einige kurze Stellen seilgesichert, und schon stehen wir auf dem grossen Gipfelplateau – mit einigen andern zusammen – und erfreuen uns nun auch der Tiefsicht auf Kleine Scheidegg und Grindelwald, nebst dem Panorama gegen Norden hin.

 

Nach unserer Mittagspause auf dem aussichtsreichen Gipfel (auch zu Gspaltenhorn und der gestern bestiegenen Bütlasse blicken wir) machen wir uns auf den wbw markierten Abstieg.

Immer Jungfrau mit Silberhorn vor uns, Mönch „obendran“ und Eiger hinter uns, stellt der Abstieg über, vom einstigen Gletscher abgeschliffenen, Platten und Felsbänder eine weitere genussvolle Bereicherung unserer heutigen Tour dar; einige fix angebrachte Taue helfen gerade beim Abstieg sehr, die teils steilen und höheren Felsstufen abzukraxeln. Danebst erfreuen uns auch hier, im Fels- und Schuttbereich, wunderschöne Alpenblumen; beinahe zu kurz ist auch dieser Weg – bald einmal erreichen wir die Station Eigergletscher, wo wir auf der Terrasse des Restaurants unsere wohlverdienten Getränke einnehmen.

 

Danach geht’s weiter runter, erst weglos, dann auf dem Bergwanderweg zum neu geschaffenen Speichersee beim Fallbodenhubel, welchen wir selbstverständlich „mitnehmen“ und rasch auf der Kleinen Scheidegg eintreffen – hier gönnen wir uns die Fahrt mit der Bahn nach Grindelwald Grund hinunter.

 

Eine Traumkulisse haben wir erlebt – mit Berggenüssen zu Hauf; so darf es stets wieder sein … 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (5)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2012 um 20:09
Herzliche Gratulation zum Rotstock. Sicher ein tolles Erlebnis, gut gesichert, in solch grandioser Umgebung herumzukraxeln.

Beste Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. August 2012 um 22:51
das würde euch SEHR gefallen - im BO hat's unzählige tolle "Reviere" ...

Liebe Grüsse, Felix

Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. August 2012 um 22:53
Danke Mark!
Es war wirklich hammermässig ...
lg Felix

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2012 um 21:56
Uï, ist das eine schöne Route. Und dabei konntest du noch so viele Prachtsbilder machen. Wunderbar.

LG, Anne-Catherine


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