Gamsberg


Publiziert von heluka , 30. Juni 2012 um 20:29.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Via Voralpsee, Unterlänggli, Oberlänggli über die Ostwandrinne auf den Gipfel

Der Gamsberg ist der höchste Berg der Alviergruppe und alpinistisch auch der anspruchsvollste. Für heute hatte ich mir die markante Doppelrinne auf der Ostseite vorgenommen, die häufig auch Eisenbahngeleise genant wird.
 
Ich bin heute früh unterwegs und wandere um 6.00 Uhr beim Voralpsee los. Leider habe ich den richtigen Start auf den Wanderweg verpasst. Als ich am See stehe und die Karte studiere sehe ich, dass er etwa hundert Meter oberhalb des Voralpsees sein muss. Also steige ich über die Wiese und einen lichten Wald gerade auf und bin in ein paar Minuten auf der Fahrstrasse. Diese endet allerdings bereits ein paar Meter weiter oben und geht in den gesuchten Wanderweg über. Im kühlen Schatten geht es im Wald zuerst sanft, später ordentlich steil aufwärts und ich erreiche bald die Alp Unterlänggli. An der Hütte vorbei geht es dann eher linkerhand etwas "retour" durch Unterholz ehe man zur Alp Oberlänggli kommt.

Hier ist der Gamsberg schon gut zu sehen und laufe über Geröll- und Schneefelder aufwärts. Es hat Wegspuren, das Ziel ist aber sowieso nicht zu verfehlen. Als ich vor dem Eisenbahngeleise stehe verschaffe ich mir zuerst einen Ueberblick über die zwei Rinnen. Es war beschrieben, in der ersten Rinne zu beginnen und etwa auf halber Höhe in die linke zu queren. Also werde ich das mal versuchen.

Die ersten Meter gehen noch fast ohne die Hände, weiter oben wird's steiler. Ich gebe mir Mühe, möglichst keine Steine loszutreten. Es ist allerdings weit und breit niehmand zu sehen. Auch auf der linken Seite geht es problemlos aufwärts und bald steige ich oben aus und geniesse den Blick auf den Walensee und die umliegenden Berge. Leider ist es etwas dunstig. Es wird also nichts mit gestochen scharfen Bildern der Tour. Es ist trotzdem ein herrlicher Tag und auch auf über 2'000m  recht warm. Ich möchte gar nicht wissen, wie warm es im Tal jetzt ist.

Einer Spur folgend gehe ich auf dem Grat zu früh auf die Nordseite. Dort verliert sie sich plötzlich. Die Flanken sind hier  recht steil und ich gehe sehr konzentriert und vorsichtig. Schliesslich komme ich von Westen her auf den Grat wo der Gipfel majestätisch in den Morgenhimmel ragt.  

Auf der Südseite steigen 4 Tourengeher über die Goldlochroute auf. Sie sind voll in der Sonne und kommen nur langsam vorwärts. Nach einer ausgiebigen Rast trage ich mich ins Gipfelbuch ein und beginne den Abstieg. Diesmal den richtigen Wegspuren folgend, mal nördlich, mal südlich des Grates. Hier geht es bedeutend besser als auf der Nordseite wo ich aufstieg und bin schnell wieder bei den "Geleisen". Das ging ganz einfach und ich kann nicht verstehen, warum ich diese Wegspuren im Aufstieg nicht gesehen habe.

Als ich einsteige, ist niemand unterwegs. Doch als ich nach ein paar Metern nach unten schaue, sind jetzt  plötzlich doch zwei Personen im Aufstieg. Das heisst also, noch besser auf die Steine achten. Nach einem kurzen Schwatz in der Hälfte der Rinne verabschieden wir uns. Ich bin froh, dass ich jetzt im Abstieg bin. Es wird je länger je wärmer.

Der Abstieg runter bis zum Voralpsee zieht schliesslich noch recht in die Länge und geht in die Knochen. Das kühle Bier beim Kiosk am See schmeckt darum doppelt gut! Zu meinem Erstaunen habe nicht einmal eine Busse unter dem Scheibenwischer. Leider war ich am Morgen so beschäfftigt, den Weg zu finden, dass ich schliesslich vergass, den Parkometer zu füttern. Das passt alles zu diesem unvergesslichen  Tag.

Tour im Alleingang.


Tourengänger: heluka


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