Gamsberg 2384m (via "Doppelgleis")
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Doppelgleisig am Gamsberg 2384m
Die Fotos im Netz, wie man scheinbar "problemlos" durch das "Doppelgleis" in direkter Linie den Ostgrat des Gamsberg erreicht, brachten diese Tour bald einmal auf die Projektliste und dank der Initiative von
Schlumpf konnten wir heute diese Pendenz bei perfekten Bedingungen abhaken - oder besser gesagt geniessen.
Wir starten wenig oberhalb vom Kurhaus Voralp 1218m beim offiziellen Parkplatz Nr. 6 und folgen dem markierten Wanderweg zuerst hinunter zum Voralpsee und anschliessend hoch via Unter Länggli 1648m und Ober Länggli 1770m bis zum Einstieg des gut sichtbaren "Doppelgleises". Dieses führt tatsächlich in direkter Linie hoch zum Ostgrat - man kann entweder links oder rechts einsteigen, wobei wohl im Aufstieg öfters die rechte Variante gewählt wird. Ca. in der Mitte gäbe es eine gute Gelegenheit, das Gleis nach links zu wechseln, wer diese verpasst, dem bleibt eigentlich nichts übrig, im rechten Gleis weiter hochzusteigen und dieses dann kurz vor Erreichen des Grates nach links zu verlassen (wie wir es gemacht haben). Es gäbe dort auch die Möglichkeit, in einer weiteren Rinne das Gelände nach rechts zu verlassen - diese Variante erscheint mir aber doch ziemlich wild und alles andere als fehlerverzeihend, weshalb wir erste Variante wählen.
Über den ausgesetzten, jedoch gut begehbaren Ostgrat erreichen wir bald schon den Hauptgipfel des Gamsberg 2385m und geniessen das fantastische Panorama in die umliegenden Expositionen. Zum Glück ist für
Schlumpf klar, dass er auch der Gamsberg Westgipfel 2365m von uns einen Besuch erhalten sollte - alleine hätte ich es mir evtl. nicht zugetraut. Wir erreichen diesen über den sehr ausgesetzten Grat, erstaunlicherweise ist dieser aber ebenso gut begehbar wie der Hauptgipfe - einfach bedeutend schmäler und hin und wieder auch brüchiger.
Hier geniessen wir nun zum zweiten Mal die Gipfelpause, sprechen über künftige Projekte - davon gibt's genug - und blicken hinüber zum Sichelchamm, wo gerade 2 Personen auf dem Gipfel stehen. Wo wir dann aufbrechen und zurück zum Hauptgipfel steigen wollen, fliegt plötzlich die Rega zum Sichelchamm und in diesem Moment sehen wir, dass keine Personen mehr auf dem Gipfel sind, dafür aber 1 Person unterhalb des Gipfels auf dem Südgrat steht. Schnell wird klar, dass hier ein Unfall passiert sein muss - die Rega sucht im Tiefflug im unwegsamen Gelände der Sichelkamm-Ostflanke nach dem verunfallten Tourenpartner. Nach einem Schwebeflug fliegt sie zu der Person auf dem Grat, nimmt diese in den Helikopter mit und fliegt zu Tale. Uns wird klar, was wir da gerade gesehen haben, bleiben sprachlos und mit den Gedanken beim Unfallopfer auf dem Westgipfel und sind uns wieder einmal klar darüber, wie schnell das Leben eine andere Richtung einnehmen kann.
Zurück beim Hauptgipfel fliegt die Rega erneut zur Stelle, wo sie vorher im Schwebeflug verharrte, und wir entscheiden uns diesem Drama den Rücken zu kehren und stattdessen über das Gleis abzusteigen. HInter uns hören wir erneut das Schwebeflug-Geräusch - wir können es uns ausmalen, was soeben gerade passiert und sind froh, diese Bilder nicht mitansehen zu müssen. Später erfahren wir, dass die beiden Berggänger Vater und Sohn waren und der Vater direkt vor den Augen des Sohnes zu Tode gestürzt ist. Mein Beilied an dieser Stelle, unfassbar.
Über das rechte Gleis - in Abstiegsrichtung - steigen wir problemlos und zügig hinunter zum Einstieg und folgen auf dem selben Weg zurück zum Voralpsee, wo wir nicht nur ein genussvolles Sonnenbad, sondern auch ein (sehr) erfrischendes Seebad geniessen. Das dortige Seerestaurant lädt ebenso zum Verweilen ein - ein Ausflug zum Voralpsee können wir also nur bestens empfehlen.
Fazit:
Die Tour lebt ganz klar vom "Doppelgleis" und der Grattraverse richtung Haupt- und Westgipfel. Der Rest ist in diesem Sinne "Beigemüse" - da gibt es sicherlich schönere Wanderungen, wo man weniger durch die Botanik und später dann die Geröllhalde steigt. Wer aber den "Gamsler" noch nie besucht hat, dem sei unsere Variante sehr empfohlen - ambitionierte T6-Spezialisten (und hier wirklich nur die Experten) erfreuen sich bestimmt auch an der "Goldloch-Route" oder dem vermutlich sehr brüchigen und ausgesetzten Westgrat. Möglichkeiten gibt es zu Hauf - Hauptsache man hat Freude und ist sich stets den Gefahren bewusst, welchen man sich aussetzt.
Tour mit
Schlumpf - besten Dank einmal mehr für Deine Freundschaft und die wie immer fantastischen Bilder, von welchen ich hier ein paar wenige publiziere.
Die Fotos im Netz, wie man scheinbar "problemlos" durch das "Doppelgleis" in direkter Linie den Ostgrat des Gamsberg erreicht, brachten diese Tour bald einmal auf die Projektliste und dank der Initiative von

Wir starten wenig oberhalb vom Kurhaus Voralp 1218m beim offiziellen Parkplatz Nr. 6 und folgen dem markierten Wanderweg zuerst hinunter zum Voralpsee und anschliessend hoch via Unter Länggli 1648m und Ober Länggli 1770m bis zum Einstieg des gut sichtbaren "Doppelgleises". Dieses führt tatsächlich in direkter Linie hoch zum Ostgrat - man kann entweder links oder rechts einsteigen, wobei wohl im Aufstieg öfters die rechte Variante gewählt wird. Ca. in der Mitte gäbe es eine gute Gelegenheit, das Gleis nach links zu wechseln, wer diese verpasst, dem bleibt eigentlich nichts übrig, im rechten Gleis weiter hochzusteigen und dieses dann kurz vor Erreichen des Grates nach links zu verlassen (wie wir es gemacht haben). Es gäbe dort auch die Möglichkeit, in einer weiteren Rinne das Gelände nach rechts zu verlassen - diese Variante erscheint mir aber doch ziemlich wild und alles andere als fehlerverzeihend, weshalb wir erste Variante wählen.
Über den ausgesetzten, jedoch gut begehbaren Ostgrat erreichen wir bald schon den Hauptgipfel des Gamsberg 2385m und geniessen das fantastische Panorama in die umliegenden Expositionen. Zum Glück ist für

Hier geniessen wir nun zum zweiten Mal die Gipfelpause, sprechen über künftige Projekte - davon gibt's genug - und blicken hinüber zum Sichelchamm, wo gerade 2 Personen auf dem Gipfel stehen. Wo wir dann aufbrechen und zurück zum Hauptgipfel steigen wollen, fliegt plötzlich die Rega zum Sichelchamm und in diesem Moment sehen wir, dass keine Personen mehr auf dem Gipfel sind, dafür aber 1 Person unterhalb des Gipfels auf dem Südgrat steht. Schnell wird klar, dass hier ein Unfall passiert sein muss - die Rega sucht im Tiefflug im unwegsamen Gelände der Sichelkamm-Ostflanke nach dem verunfallten Tourenpartner. Nach einem Schwebeflug fliegt sie zu der Person auf dem Grat, nimmt diese in den Helikopter mit und fliegt zu Tale. Uns wird klar, was wir da gerade gesehen haben, bleiben sprachlos und mit den Gedanken beim Unfallopfer auf dem Westgipfel und sind uns wieder einmal klar darüber, wie schnell das Leben eine andere Richtung einnehmen kann.
Zurück beim Hauptgipfel fliegt die Rega erneut zur Stelle, wo sie vorher im Schwebeflug verharrte, und wir entscheiden uns diesem Drama den Rücken zu kehren und stattdessen über das Gleis abzusteigen. HInter uns hören wir erneut das Schwebeflug-Geräusch - wir können es uns ausmalen, was soeben gerade passiert und sind froh, diese Bilder nicht mitansehen zu müssen. Später erfahren wir, dass die beiden Berggänger Vater und Sohn waren und der Vater direkt vor den Augen des Sohnes zu Tode gestürzt ist. Mein Beilied an dieser Stelle, unfassbar.
Über das rechte Gleis - in Abstiegsrichtung - steigen wir problemlos und zügig hinunter zum Einstieg und folgen auf dem selben Weg zurück zum Voralpsee, wo wir nicht nur ein genussvolles Sonnenbad, sondern auch ein (sehr) erfrischendes Seebad geniessen. Das dortige Seerestaurant lädt ebenso zum Verweilen ein - ein Ausflug zum Voralpsee können wir also nur bestens empfehlen.
Fazit:
Die Tour lebt ganz klar vom "Doppelgleis" und der Grattraverse richtung Haupt- und Westgipfel. Der Rest ist in diesem Sinne "Beigemüse" - da gibt es sicherlich schönere Wanderungen, wo man weniger durch die Botanik und später dann die Geröllhalde steigt. Wer aber den "Gamsler" noch nie besucht hat, dem sei unsere Variante sehr empfohlen - ambitionierte T6-Spezialisten (und hier wirklich nur die Experten) erfreuen sich bestimmt auch an der "Goldloch-Route" oder dem vermutlich sehr brüchigen und ausgesetzten Westgrat. Möglichkeiten gibt es zu Hauf - Hauptsache man hat Freude und ist sich stets den Gefahren bewusst, welchen man sich aussetzt.
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