Sonne, Sulz und auch ein Schneehuhnpaar


Publiziert von Winterbaer , 31. März 2012 um 03:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:28 März 2012
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Aufstieg: 1102 m
Abstieg: 1102 m
Strecke:12,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ammerwaldhotel von Linderhof oder Reutte aus, kostenlose Parkplätze in der Parkbucht an der Straße
Unterkunftmöglichkeiten:Ammerwaldhotel
Kartennummer:BY 6 Ammergebirge West Hochplatte, Kreuzspitze 1:25000 Landesamt f. Vermessung und Geoinformation Bayern /DAV

Auf unserem Lieblingsberg sind wir ganz oft, weil es uns da so gut gefällt. Diesen Winter waren wir allerdings erst einmal oben, es wurde Zeit! Lawinenwarnstufe 1 mit Tendenz zu 2, oben noch genügend Schnee, Sonne, Ende März, das könnte ja schön werden.
Im Ammerwald hat es noch jede Menge Schnee. Wir starten wieder über den Parkplatz des Ammerwaldhotels zum Schützensteig, der an einer privaten Jägerhütte im Wald hinter dem Hotel beginnt.

Der untere Teil des Schützensteiges ist heute schon aper. Das heißt, Skier tragen, über die hart gefrorenen Lawinenkegel klettern, am Rand des Weges entlang balancieren, mit den Skiern hinten drauf die Serpentinen hoch zum Tal der Jägerhütte an der Pöllat. Viel anstrengender ist das heute, als das schöne "Eingehen" auf dem gemäßigt ansteigenden Schützensteig im Sommer.
Ungefähr ab dem Marterl (gut auf der halben Höhe des Schützensteiges) konnte man die Skier wieder benutzen, aber der Schnee war knallhart gefroren. Ohne Harscheisen wäre es fast unmöglich gewesen.
Im oberen Teil der Schützensteiges hat es noch ganz viel Schnee. Von dem schönen Wasserfall am oberen Ende des Steiges ist immer noch fast gar nichts zu sehen. Über die Brücke am Ende des Schützensteigs am Taleingang der Jägerhütte geht man immer noch ca. 4m höher als im Sommer. Für Ende März schon noch viel Schnee.

Und heute die ganz große Überraschung: als wir auf den Gipfel kamen, stolzierte auch bei uns in aller Seelenruhe ein Pärchen durch die Sonne. Danke Ivo66, dass Du sie uns "ausgeliehen" hast:-). Das haben wir auch noch nicht erlebt, und wir sind ja auch schon ein "paar Jahre" in diesen Bergen unterwegs!

Normalerweise fährt man mit den Skiern bei sicheren Verhältnissen vom Gipfel ein Stück nach Norden ab in den steilen Nordwesthang, der ins schöne Köllebachtal mündet. Heut haben wir aber schon beim Aufstieg die Schneerutsche in diesem Hang gesehen, ohne dass die pralle Sonne schon hinein schien. Außerdem war im oberen, mit Felsbrocken durchsetzten Hang nur noch sehr wenig Schnee, der Einstieg schon fast aper. Deshalb entschieden wir uns heute, den Aufstiegsweg über den Rücken wieder ab zu fahren. Die Latschen waren noch ausreichend mit Schnee bedeckt, so dass man mit den Skiern keinen Schaden anrichten konnte.
An der Jägerhütte wieder angekommen, war immer noch schönste Sonne und das Thermometer zeigte 24 °C. Da muss man ja nochmal eine Pause machen!
Zum Schützensteig zurück muss man von der Jägerhütte ein Stück aufwärts stapfen. Der obere Teil bis zum Marterl war noch fahrbar, aber natürlich sehr abenteuerlich, immer darauf bedacht, nicht abzurutschen und in der Schlucht zu landen. Den unteren Teil mussten wir dann die Skier wieder tragen.
Schön war`s, sehr einsam wieder, einfach immer eine wunderschöne Tour!

Tourengänger: Winterbaer


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Kommentare (7)


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CarpeDiem hat gesagt: Danke...
Gesendet am 2. April 2012 um 16:39
...für diese wunderbaren Bilder!!


Winterbaer hat gesagt: RE:Danke...
Gesendet am 2. April 2012 um 19:26
Danke, dass Du es durchgehalten hast, sie anzuschauen.
Das war wieder so ein Tag da oben, da kann man sich nur beim Universum bedanken, dass man ihn erleben durfte, jedenfalls seh ich das doch immer so:-)

Viele schöne Frühjahrstouren!
Uschi

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 2. April 2012 um 20:30
Nix von durchhalten, liebe Uschi. Man kann sich ja nicht sattsehen an diesen Bilder....
Das mit dem Universum hast Du treffend ausgedrückt!!

Auch Dir viele schöne Frühjahrstouren
Anne-Catherine

WernerG hat gesagt:
Gesendet am 20. Dezember 2013 um 13:08
Da müssen wir wohl auch mal hin. Sah vom Weitalpspitz schon einladend aus, aber dass es da so schön ist......................
Erinnert mich irgendwie an Schellkopf oder Lichtbrenntjoch.
Klein, aber fein!

Und wie ruhig man filmen kann, wenn man ein paar Weißbier getrunken hat, ist schon auch beachtlich :-)

Gruß
Werner

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2013 um 14:03
Hi Werner!
Die Hochblasse ist für uns etwas ganz besonderes, sozusagen unser "Heiliger Berg", wie ihn die Indianer oder Eingeborenen oft haben (Ayers Rock z.B. in Australien). Ob es anderen da auch so gut gefällt, ist nicht gesagt. Aber die Aussicht ist einfach super für die geringe Höhe. Von den weingsten anderen, höheren Ammergauern hat man so eine tolle, freie Sicht (Ausnahme Hoher Straußberg, Krähe), weil immer ein anderer Berg davor steht. Eigentlich sollte ich sie genauso "geheim halten", wie Du Deine Löstertaltour! Aber.... sie steht ja schon in allen Skitourenführern und im Sommer auch im Garnweidner (Kompass-Führer Ammergauer Alpen). Die einzige Bremse, die den "schönsten Berg der Welt" bisher vor den massenhaften Schreihälsen, wie sie immer vom Grat auf die Hochplatte herunter plärren, bewahrt, ist der komplett fehlende Wegweiser und der etwas abweisend und gefährlich aussehende Aufstieg vom Roggentalsattel. Wenn da mal ein Wegweiser stehen sollte, werde ich ihn eigenhändig abbauen oder überstreichen.

> Und wie ruhig man filmen kann, wenn man ein paar Weißbier getrunken hat, ist schon auch beachtlich :-)
Ein paar Weißbier? Am Gipfel hab ich höchstens eine Dose dabei, davon wird man noch nicht komplett besoffen, oder?! Wenn die Hütte offen, hat, gibt es vor dem Abstieg noch ein zweites Weißbier, das ist wunderbar für die ramponierten Knie. Aber ich glaube, auch 2 Weißbier im Abstand von ein paar Stunden, fallen noch lange nicht unter "Besäufnis", oder?

Ja die Hochblasse ist ein ganz besonderer Berg. Schon den Aufstieg über den Schützensteig genieße ich immer sehr. Dort blühen zuerst die schönsten Orchideen, dann die Enziane usw. Die Hochblasse hat eine ganz, ganz große Bergseele, wenn Du das verstehen kannst. Die Menschen, die nur raufrennen und die Höhenmeter und Rekordzeiten sammeln, haben dafür kein Empfinden. Wir kennen inzwischen da fast jeden Stein und da sind wir immer zu Hause und können uns super entspannnen. Wie gesagt, das empfindet aber sicher nicht jeder so und es ist auch gut so, denn wenn viele Leute oben sind, ist bestimmt wieder ein selbstdarstellerischer Schreihals dabei, der uns den Aufenthalt mit seinen blöden Geschichten versaut, die wir doch gar nicht hören wollen... wie so oft bei lauten Menschen, egal wo man ihnen begegnet. Am Berg ein echter Graus, wenn sie sich schon unter dem Gehen so laut unterhalten müssen, dass es jeder km weit hören kann. Sie verscheuchen außerdem alle Tiere und zeigen immer wieder, dass sie gar kein Gefühl für die Natur haben, nur sie selbst sind wichtig. Einfach immer wieder nur ekelhaft!

VG Uschi


WernerG hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2013 um 14:16
Na dann doch lieber im Winter mit Skiern

Gruß
Werner

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Dezember 2013 um 14:48
Im Winter ist da oft mehr los, als im Sommer:-(


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