Lackenkarkopf (2416 m) - Gratwanderung über den Kuhkopf


Publiziert von 83_Stefan , 23. November 2011 um 21:27.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:19 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Vorder- und Hinterriss ins Risstal. Parken am letzten Parkplatz vor der Mautstation (P3, an der Neunerbrücke).
Unterkunftmöglichkeiten:Abseits des Wegs: Karwendelhaus (1771 m, AV-Sektion Männer Turnverein München).
Kartennummer:AV-Karte 5/2 Karwendelgebirge Mittleres Blatt.

Im Osten der Nördlichen Karwendelkette gelegen, haben Lackenkarkopf und Kuhkopf keine klangvollen Namen. Zu weit im Inneren des großen Karwendelgebirges erheben sie ihre Häupter und damit zu schwierig erreichbar sind sie für die meisten. Im Sommer ist am nahen Karwendelhaus einiges an Betrieb - vor allem Mountainbiker nützen die langen, gut befahrbaren Täler für ihren Sport aus. Wenn die Tage aber wieder kürzer werden und das Schutzhaus geschlossen hat, wird es wieder ruhig in diesem ursprünglichen Stück Gebirge. Also nichts wie los auf diese schöne Bike&Hike-Tour!
Mit dem Radl geht's vom Parkplatz an der Neunerbrücke (P3) das Risstal aufwärts bis man am Parkplatz P4 (mit dem Auto nur mautpflichtig zu erreichen) nach rechts abzweigt. Auf einer Brücke geht's über den Rissbach und jenseits rechts weiter. Der Weg ist offiziell für Radfahrer gesperrt. Hoch über dem Johannesbach geht's aufwärts und der Weg bietet schöne Blicke hinunter in die Klamm. An einer Stelle ist der Weg abgerutscht - eine Lawine hat sogar die Betonbegrenzungen hinfort gerissen. Zumindest dort muss man sein Rad unbedingt schieben, es gab bereits einen tödlichen Unfall. Bald darauf mündet der Weg in die offizielle Mountainbikeroute (falls man alternativ diese nutzen möchte, muss man sich auf einen satten Gegenanstieg einstellen). Auf der breiten Schotterstraße geht's hinunter zum Johannesbach, der auf einer Brücke überquert wird. Auf der anderen Seite führt er - zunächst mäßig ansteigend - aufwärts. Nach einer kleinen Jagdhütte trennt sich die Spreu vom Weizen: In konstanter Steigung geht's ganz schön knackig in vielen Kehren nach oben zum Kleinen Ahornboden. Dort erinnert ein Denkmal an Hermann von Barth, den Erschließer des Karwendels, der auf tragische Weise in Afrika zu Tode kam.
Die mit Ahornbäumen bestandene Wiese wird gequert und schon zieht die Steigung wieder an. Nach vielen Kehren und noch viel mehr vergossenen Schweißtropfen erreicht man letztendlich kurz vor dem Hochalmsattel den Punkt, an dem der Steig zum Kleinen Ahornboden und ein kleiner Fahrweg abzweigen. Hier ist endlich das Radldepot erreicht.
Dem schmalen Fahrweg folgt man in den Südhängen von Lackenkar- und Kuhkopf in östlicher Richtung bergauf. Wo er endet, steigt man weglos durch breite Latschengassen in die freien Wiesenhänge des Kuhkopfs hinauf. In nordwestlicher Richtung - auf ein markantes Felsgebilde am Grat zuhaltend - erreicht man über den steilen Grashang den Südostgrat des Kuhkopfs, der nach Norden hin steil abfällt. Ein paar mal geht's noch auf und ab (bis I), bis der Kuhkopf erreicht wird (großer Steinmann). Alternativ kann man unter Vermeidung des Grats direkt über den Grashang zum Gipfel ansteigen - geht schneller, aber man bringt sich um den aussichtsreichen Grat.
Auf der anderen Seite geht's in Gratnähe hinunter in den Sattel zwischen Lackenkar- und Kuhkopf. Die folgende Felsstufe wird links (südseitig) umgangen (bis I+) und man landet bald darauf am Vorgipfel des Lackenkarkopfs. Nun wieder weiter in Gratnähe durch steiles Grasgelände zum höchsten Punkt (großer Steinmann).
Vom Gipfel geht's noch ein Stück am Grat abwärts, bis gut gangbare Grashänge hinunter ins Lackenkar leiten. Man hält auf eine kleine, unscheinbare Lacke zu (sie gab dem Kar und dem Gipfel den Namen), wo man auf einen alten Schäfersteig trifft, der mittels ausgeschnittener Trasse durch die Latschenzone führt. In unmittelbarer Nähe des Hochalmsattels trifft man auf die Schotterstraße, der man nach links zurück zu den Fahrrädern folgt.

Schwierigkeiten:
Auffahrt mit dem Bike bis kurz vor den Hochalmsattel: WS (etwas grober Belag, durchgehend relativ steil).
Anstieg über die Südostseite zum Kuhkopf: T4, I.
Übergang zum Lackenkarkopf: T4+, I+.
Lackenkarkopf über die hier beschriebene Abstiegsroute: T3+.

Fazit:
Schöne Bike&Hike-Tour mit ziemlich großem Radlanteil. Die Gipfel sind sehr aussichtsreich mit interessantem Blick auf die steilen Nordwände der Hauptkette und im Norden ins zahme Vorkarwendel. Die Gipfel sind ruhig - das ist auch während der Hauptsaison nicht anders. Man kann die Tour guten Gewissens also auch mit Stützpunkt Karwendelhaus auf zwei Tage aufteilen.
Insgesamt eine mehr als lohnende 4*-Tour.

Mit auf Tour: Bäda, Hermann und Uwe.

Kategorien: Karwendel, bike and hike, 4*-Tour, 2400er, T4.


Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2011 um 14:27
eine echte Top-Tour!
schad', daß ich nicht dabei war....

LG! ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2011 um 14:35
Danke!
So wie ich dich kenne, wirst du dir den Lackenkarkopf auch bald vorknöpfen ;-) .

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. November 2011 um 17:19
das kannst sicher sein!!


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