5*-Höhenwanderung im Toggenburg + ZH-Oberland


Publiziert von alpstein , 19. November 2011 um 20:17.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:19 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn bis Wil - Richtung Toggenburg bis Bütschwil - Libingen. Parkplatz vor dem Dorf oder hinter der Kirche beim Mehrzweckgebäude (öffentl. WC)
Unterkunftmöglichkeiten:z.B. Chrüzegg
Kartennummer:Zentrales Toggenburg&Goldinger Tal und geo.map.admin.ch

Müssen es immer höhere Berge oder mindestens T4-Touren sein ?
 
„Es ist eine der großen Sinnwidrigkeiten unter vielen sogenannten Alpinisten, die Berge nach ihrer Höhe zu messen. Der Gipfel, der eine  bestimmte, willkürliche vorausgesetzte Grenze nicht überschreitet, ist von vornherein indiskutabel, sozusagen unter der Würde mancher dieser Alpinisten. Wo diese Grenze auch immer angesetzt wird – ob bei 4000, 3000, 2000 m – sie ist ein Denkfehler. Denn niemals vermag eine bestimmte Höhe den Wert eines Gipfels festzulegen. Weil dieser Wert aus unzähligen Faktoren besteht, die von der absoluten Höhe nicht – oder kaum – beeinflusst werden“
 
Diese These stammt zugegebenermaßen nicht von mir persönlich. Ich habe sie in einer alten Bergzeitschrift aus dem Jahre 1974 aus dem Rother Verlag gelesen, die mir neulich in die Hände fiel. Sie hat mir auf Anhieb gefallen. Sie steht im Zusammenhang mit einem Bericht über die Berge zwischen dem Bodensee und Walensee, in dem es um den Alpstein, die Churfirsten und die Alviergruppe geht, die ein ausdrucksvoller Beweis für solche Gedanken seien.
 
Unsere heutige Wanderung lag nicht ganz in dem beschriebenen Gebiet, die Gipfel oder Höhenrücken sind auch noch niedriger, und doch haben wir heute einen tollen Tag in einer herrlichen Umgebung erleben dürfen, der, wenn auch keine Passagen mit Nervenkitzel zu bewältigen waren, höchsten Wandergenuss bescherte.
 
Entweder richtig oder gar nicht bekam ich diese Woche noch von meiner besseren Hälfte zu hören, als ich den Vorschlag für die heutige Wanderung unterbreitete. Schließlich waren wir uns doch einig und machten uns auf den Weg Richtung Toggenburg, was, angesichts der dichten Nebelsuppe, die seit Wochen wie ein Deckel auf der Pfanne über dem Bodensee liegt, auch nicht schwer fiel.

Libingen (769 m), das am Ende eines nur nach Norden offenen Talkessels liegt, war auch schnell erreicht, wo uns schon der schönste Sonnenschein empfing.  Er sollte uns auch, wenn wir nicht gerade mal eine kurze Waldpassage durchschreiten mussten, den ganzen Tag begleiten.
 
Von Libingen aus strebten wir, ab Steinweid Ost ein Stück weglos, dem Höhenrücken im Westen des Tales zu. Ist man oben angekommen, hat man schon fast 400 Hm bewältigt. Die nächsten 4 Stunden waren wir dann in einigem Auf und Ab über das Schnebelhorn (1292 m) bis zum Chrüzegg (1265 m) ausschließlich auf den umgebenden Höhenrücken  unterwegs, die herrliche Ausblicke in alle Richtungen bieten.

Das Panorama war fantastisch. Vom Napf über das Schreckhorn, denTödi bis zum Säntis im Osten und noch weiter reichte die Sicht. Und dann das gigantische Nebelmeer über dem Mitteland, das wir letzte Woche beim Hikr-Treffen auf der Choli-Hütte schon bewundern konnten. Dazu relativ mild bei Sonnenschein, in Schattenlagen war es jedoch kühl und der Raureif hielt sich den ganzen Tag über.
 
Die Wege bis zum Chrüzegg sind alle bestens ausgeschildert. Für den Abstieg nach Libingen stehen mehrere Varianten zur Verfügung. Der Weg über die bewirtete Alp Schwämmli und von dort in nördlicher Richtung zum (Libinger) Schwarzenberg bietet um diese Jahreszeit noch ein längeres Stück Sonnenschein. Zwar verloren wir auf einer Alpweide den Weg mal aus den Augen, aber mit Hilfe der Karte sind wir ohne Probleme in den Talort zurückgekehrt. Sechs Stunden waren wir incl. Einkehr auf der Chrüzegg unterwegs.

Fazit: Auch wenn es keine Alpinwanderung mit Kletterpassagen war, hat der Tag großen Spass gemacht. Einfach nur dahinlaufen, schauen, mal rasten und die warme Herbstsonne genießen, während in den Tälern der Nebel sich schon wochenlang breit macht. Die Rundwanderung ist es Wert, immer mal wieder wiederholt zu werden. Die Gegend scheint auch für Schneeschuhtouren interessant zu sein.
 
Routenbeschreibung siehe hier

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:Dankjeschön...
Gesendet am 20. November 2011 um 18:31
Vielen Dank! Ich denke es geht, jedenfalls in unserem Alter, am Sinn des Hobbys Bergwandern vorbei, jede Tour vom Schwierigkeitsgrad noch zu steigern oder noch mehr Höhen- oder Streckenkilometer zu machen. Einfach mal ohne große Anstrengung über die Wanderwege zu "schlendern" kann auch großen Spass machen.

>P.S. Mit dem GPS-Trackfile stimmt was nicht, oder?

Der Track ist keine Routenbeschreibung. Klickst Du, am besten bei Fullscreen, auf der Karte auf die i-Punkte bekommst Du aber Informationen zu einzelnen Stellen.der Tour.

In diesem Sinne einen schönen Abend

Hanspeter


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