Gemütliche Rundtour: Tweralpspitz 1332m

Da wir mit den Kids unterwegs sind, solls nicht allzu weit weg gehen.
Ins Hochgebierge wollen wir auch wegen des Schnees nicht mehr.
Was liegt näher als das Tösstal, beziehungsweise als zweite und abschliessende Idee der Atzmännig?

Ohne Kinder würde ich wohl nicht gerade den Atzmännig wählen am letzten Wochenende dieser Saison, an welchem die Bahn noch fährt.
Obwohl wir alles andere als beizeiten unterwegs sind: der Besucheransturm hält sich in Grenzen.
Noch schnell Pipi machen und dann ab auf die Sesseli.
Kurz noch eine Unsicherheit, wie wir uns organisieren: 2 5jährige, 2 Erwachsene und 1 Chrabbeli plus 1 Tragrucksack und ein normaler Rucksack. Der muss alleine fahren, der Tragerucksack kommt hinten ans Sesseli und bambelt in luftiger Höhe, und dann werden die Kinder aufgeteilt. 
Die Rodelbahn ist wegen Nässe noch nicht in Betrieb, wir steigen zuoberst aus, bzw. wegen Nicht-wissen-wie-Kind-ab-dem-Sessel-kommt, wird das erste etwas unsanft vom Polster gezerrt - das Sesseli ist zwar auf der Strecke langsam aber beim Ein-und Aussteigen relativ schnell (alt halt), beim zweiten klappts dann schon besser.
Chrabbeli festgezurrt, Jacken angezogen und wir steigen die ersten Höhenmeter gegen die Schwammegg hoch.
Die ersten Meter mit dem Chrugel-Chrabbeli in der Trage sind wie immer etwas harzig, dafür entschädigt die Aussicht, die dementsprechend langsam an mir vorbei zieht.
Das erste Drehkreuz wird sogleich erobert und als Karussell benutzt, Chrabbeli schläft.
Der Weg führt der Kante entlang mit einem wunderbaren Blick zum Säntis und den Churfirsten.
Er ist abwechslungsreich und wartet immer mal wieder mit besonders schönen Abschnitten auf. Besonders schön ist für mich, wenn die Nagelfluh sichtbar ist, das Terrain schroff und obendrauf Laubbäume, vor allem Buchen, stehen.
Diese sind schon herbstlich verfärbt und leuchten in der Sonne.
Über den Rotstein erreichen wir den Tweralpspitz und machen etwas unterhalt Mittagspause. Chrabbeli chrabbelt auf und ab, degustiert eine vertrocknete escargot und erkundet die Welt mit einem Stecken, während der Rest sich mit Rüebli und Sandwich zufrieden geben muss. Als Dessert gibts dann noch Gemüselasagne aus dem Glas. Naja...
Etwas später dann ein Jäger ohne Hund, er fragt nach ihm, anscheinend hat dieser besseres zu tun...

Auf dem Tweralpspitz ist eine wunderbare Feuerstelle eingerichtet, mit Holz und Luxus-Grillrost, muss ich mir mal merken für den Sommer, da lässt sich bestimmt der Sonnenaufgang wunderbar mitverfolgen.
Der Weg hinunter dann ist etwas rutschig da mal wieder gefroren, ich ziehe es vor, auf dem Gras zu gehen.
Wir erreichen die Obere Tweralp und nehmen einen kurzen Anstieg Richtung Chrüzegg unter die Füsse, nun auf einem Feldweg
Alleine sind wir heute eigentlich nie wirklich gewesen, nun aber setzt ein ziemlicher Ansturm ein.
Familie um Familie kommt uns entgegen, wenigstens sollten wir dann nach der Beiz die Natur für uns haben.
Die Chrüzegg ist gut besucht, ich decke mich noch mit einheimischen Citro ein und weiter gehts in den Chabis, durch herbstlichen Wald. Die Kinder machen einen Laubblätter-Strauss und posieren damit für die Kamera.
Chrabbeli schläft wieder und wir geniessen noch die Wärme der untergehenden Sonne.
Der Weg ist teilweise doch etwas gäch, aber nie wirklich gefährlich, die Kinder lassen wir rumhüpfen.
Kurz oberhalb Enkrinnen tauchen wir ab in den dunklen Schlund des Waldes, es ist feucht und ziemlich rutschig.
Über den Bach erreichen wir wieder die Talstation Atzmännig und die Kinder dürfen sich noch auf den zahlreichen Geräten austoben.
Chrabbeli putzt den Kies bei der Rutschbahn - Nassreinigung -  und versucht sich im Treppenchrabbeln, was ganz gut gelingt, da der Schoppen oben steht, welchen man sich natürlich nicht entgehen lassen kann...;)
Die Sonne ist schon fascht verschwunden, nun wirds plötzlich empfindlich kalt.
Wir packen die Kinder warm im Auto ein und statten noch der hiesigen Chäserei einen Besuch ab - sie hat bis halb acht geöffnet, auch samstags!

Zum Tagesabschluss genehmigen wir uns ein feines Raclette!
Schön wars!