Großer Rettenstein (2366 m) - über den langen Spießnägelkamm


Publiziert von 83_Stefan , 31. August 2011 um 22:36.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:28 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durch das Spertental nach Aschau. Vor der Mautstation parken, kostenfreier Parkplatz.
Kartennummer:AV-Karte 34/1 Kitzbüheler Alpen West.

Der Große Rettenstein ist DER Berg schlechthin in den Kitzbüheler Alpen. Er ist zwar nicht der höchste Kitzbüheler Berg, dafür aber sicher der markanteste. Dafür sorgt sein Gipfelaufbau aus Kalk, der die umliegenden sanften Grasberge schroff überragt. Seine Silhouette ist aus allen Himmelsrichtungen von weither sichtbar. Da liegt es nahe, dass der Berg gut besucht ist. Wenn man die Tour aber etwas ausdehnt und den langen Kamm über die Spießnägel mit ins Programm einbezieht, dann hat man seine Ruhe und außerdem genießt man großartige Blicke auf das Ziel und in die Hohen Tauern.
Los geht's am Parkplatz vor der Mautstelle südlich von Aschau im Spertental. Man folgt nach links der Oberen Grundache, bis der breite Steig zu den Spießnägeln nach rechts abzweigt (beschildert). Im dichten Wald geht es - nur wenig ansteigend, dafür aber in vielen Kehren - hinauf zur Hirzeggalm, wo endlich freies Gelände erreicht wird. Ein Stück auf einem Fahrweg, später wieder auf gutem Bergsteig, geht es mit schönen Ausblicken ohne jede Schwierigkeit hinauf zu den Spießnägeln (Kreuz und Buch).
Von dort lässt sich der weitere Routenverlauf gut einsehen. Er ist schnell erklärt: Auf dem langen, breiten Kamm geht es bogenförmig an den Gipfelkörper des Großen Rettensteins heran, um diesen dann durch das Geröllfeld auf der rechten Seite zu gewinnen. Der Weg verläuft stets auf dem Kamm, jede Erhebung wird mitgenommen. Was einerseits tolle Ausblicke vor allem in die Hohen Tauern garantiert, fordert andererseits natürlich eine gute Kondition. Besondere Highligts sind die zahlreichen kleinen Seeaugen, die durch ihr dunkles Wasser einen fantastischen Kontrast zum saftigen Grün der Wiesen und zum hellen Weiß der Gletscherriesen abgeben. Schließlich gelangt man an das Schöntaljoch, das den Kamm vom Gipfelaufbau des Großen Rettensteins abtrennt. Dort treffen mehrere Wege zusammen. Immer der Beschilderung zum Großen Rettenstein folgend, erreicht man, ein Geröllfeld querend, den Hauptweg. Dieser führt recht steil bergauf durch die Geröllflanke und zuletzt über einfaches Felsterrain (I) zum Kreuz (mit Gipfelbuch).
Doch halt, so einfach ist es nun auch wieder nicht! Wer ganz gründlich sein will, dem steht nämlich noch ein kleines Abenteuer bevor, denn das Kreuz steht nicht am höchsten Punkt. Will man diesen erreichen, folgt man dem Grat ein Stückchen nach Südosten, um dann ein paar Meter in der Südwestflanke in eine kleine Scharte zu queren. Dort leitet eine griffarme Platte (II) direkt am Grat ausgesetzt hinauf - großer Steinmann und Gipfelbuch aus 2007.
Zurück am Kreuz folgt man dem Aufstiegsweg bergab, zweigt jedoch nicht in Richtung Schöntaljoch ab. Der Steig erreicht einen Fahrweg und an der Schöntalalm vorbei, erreicht man - zuletzt wieder auf einem Steig - das Tal der Unteren Grundache auf Höhe der Hintenbachalm. In einem lästigen Talmarsch entlang der Mautstraße erreicht man letztendlich wieder den Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Aufstieg zu den Spießnägeln: T1.
Kammwanderung zum Schöntaljoch und Abstieg über die Schöntalalm: T1.
Gipfelanstieg zum Rettenstein: T3, I.
Optionaler Abstecher vom Kreuz- zum Hauptgipfel: T4+, II (nur wenige Meter).

Fazit:
Wunderschöner, ruhiger Anstieg auf einen erstklassigen Aussichtsberg. Die Tour ist nicht schwierig, lediglich der optionale Abstecher zum höchsten Punkt erfordert mehr Engagement. Der Abstiegsweg verläuft über den stark frequentierten Normalweg und kann mit dem Anstiegsweg landschaftlich bei Weitem nicht mithalten. Auch der lästige Rückweg im Talgrund muss bei der Tourenplanung berücksichtigt werden. Insgesamt eine eindrucksvolle 4*-Tour.

Mit auf Tour: Evelyn.

Kategorien: Kitzbüheler Alpen, 4*-Tour, 2300er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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