Spießnägel - auf und um den Großen Rettenstein


Publiziert von Bahoe , 22. Januar 2023 um 10:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:14 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:45
Aufstieg: 1575 m
Strecke:26,5 km

Ausgangspunkt: Parkplatz vor der Mautstraße, nach Aschau im Spertental
Route: Zur Hirzeggalm, weiter zu den Spießnägeln (Gipfelkreuz am Nordgipfel) – Rettensteinjoch – Schöntaljoch - Großer Rettenstein 2366 m – Schöntaljoch – Herrensteigscharte – Direktabstieg – Karalm – Kasplatzl – Parkplatz.

Circa 2:45 zum Spießnägel-Gipfelkreuz (3 Std lt Wegweiser) – nach ca einer halben Stunde Wegzeitangabe zum Rettensteinjoch 50 min. Das war großzügig bemessen, wir brauchten unter 40, ev 38. Erwähnenswert sind die vielen kleinen braunen Tümpel links und rechts des Kammweges. In unserer Marschrichtung von Nord nach Süd waren wir allein unterwegs, Gegenverkehr gab es mehrmals. Vom Schöntaljoch ist dann 1:15 zum Gipfel angeschrieben, auf dem Weg hinauf weist zweimal ein Schild auf die zweifellos vorhandene Steinschlaggefahr hin (davon einmal mit Buchstabenfehler - Gafahr). Die Zeit wurde ziemlich benötigt.

Oben gönnten wir uns eine lange Pause, circa. 53 min. Der Gipfel war an diesem schönen Sonntag wieder beliebt, es kamen uns etliche Leute auf ihrem Abstieg entgegen und nach uns trafen auch noch weitere am Gipfel ein. Unser Abstieg und das Stück wieder zum Schöntaljoch hinauf erfolgte in einer Stunde, dann 5 min Rast angesichts der warmen Temperatur. Vom Joch sind 1:45 zur Herrensteigscharte veranschlagt, die Strecke wurde in 1:30 gemacht und eine Viertelstunde Pause dort.

Dann nahmen wir den langen Rückweg in Angriff. Beim Abstieg von der Herrensteigscharte stand uns die eine oder andere Kuh im Weg, aber letztendlich kamen wir aneinander vorbei. Ein wenig Geduld gehört dazu. Der Löwenanteil der Strecke war natürlich Forststraße. Circa 2 Stunden 20 dauerte es bis zum Kasplatzl und das Schild, dass man sich dort auf den Besuch der Wanderer freut, war noch aufgestellt. Also probierten wir unser Glück. Eigentlich hätten sie schon Feierabend, ließ man uns wissen, aber wir bekamen noch Getränke. Nach längerer Pause dort auf die Tube gedrückt und knapp eine halbe Stunde zum Parkplatz.
Gesamtzeit 12:45

Es gab eine Wasserauffüllmöglichkeit an einem Brunnen bei der Karalm. Am Wasserlauf beim Abstieg von der Herrensteigscharte wäre es auch schon erstmalig gegangen – aber nicht unbedingt erstrebenswert, weil Verunreinigung durch Kühe vorstellbar. Später beim Überqueren des Bachs. Die wurde von uns auch nicht genutzt, aber in der Not fräße der Teufel wohl Fliegen…
Außer den Kühen waren auch Pferde zu sehen, für mich gab es ein Deja Vu mit Noriker-Hengsten und dem bereits vom Hengst-Almauftrieb bekannten Gelände (Koppel für die Festlegung der Rangordnung etc.)

Mit auf Tour: Monika und Andreas
 
Die Leiden des Berichtschreibers:
Höhenmeter: 1500 – 1650, anhand von Karte und dem wiederholten Auf und Ab nicht genau bestimmbar – GPS oder App oder Sport-Uhr (SUUNTO etc) sind eine Option. Alpenvereinskarten im Maßstab 1:25.000 würden wohl mehr hergeben in Bezug auf Höhenschichtlinien, eventuell auch mehr fixe Höhenangaben als die KOMPASS. Aber die AV-Karten Kitzbüheler Alpen sind ja leider auch nur im 1:50.000er Maßstab.

Das Ausmessen der Strecke mit einem Faden macht mit solchen Karten weniger Spaß, die MAYR XL-Edition Brixental wurde daher herangezogen. Messungenauigkeiten wird es sowohl mit dieser manuellen Methode als auch mit Apps geben, meiner Meinung nach. Gefühlt hatten wir mindestens 30 Kilometer zurückgelegt und eine App zeigte fast 35 – aber die händische Ermittlung ergibt höchstens 26,5

Auf den Wegweisern ist der Große Rettenstein schwarz klassifiziert, im Buch wird eine rote TOP-Tour angezeigt Unterschätzen darf man den Berg nicht, das Gelände beim finalen Gipfelanstieg und dem Abstieg von dort (UIAA I) will mit Respekt behandelt werden. Der Einsatz der Hände war nicht nur für das Gleichgewicht nötig, sondern für das Vorwärts- und beim Abstieg das Hinunterkommen. Das Kreuz am höchsten Punkt wurde sich für eine andere Gelegenheit vorgemerkt.    

Die größere Schwierigkeit als den Berg zu besteigen war für mich die Bewertung – ob ich mich für T3 oder T3+ entscheide. Ich schrieb mal in einem anderen Bericht, dass ich grundsätzlich bei im Gelände schwarz ausgewiesenen Routen mindestens T3+ vergebe – dass im Buch (ROTHER WANDERFÜHRER Kitzbüheler Alpen) rot kategorisiert wurde, hat mich irritiert. Bei den Anforderungen steht allerdings: Gipfelaufbau steil, Trittsicherheit und gute Kondition erforderlich, bei günstigen Verhältnissen „rot“. Nicht bei Nässe, Schnee oder Vereisung!

Daraus leite ich ab, dass bei ungünstigen Verhältnissen die Tour eigentlich tabu ist und auf jeden Fall „schwarz“. Wir hatten zwar Trockenheit und sonstige passende Voraussetzungen, aber meiner bisherigen Linie treu bleibend, wird mit Pluszeichen bewertet. 

Tourengänger: Bahoe


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