Fest im Sattel: Altmannsattel


Publiziert von countryboy , 15. August 2011 um 21:54.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:14 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:18km: Wildhaus - Gamplüt - Schafboden - Rotsteinpass - Altmannsattel - Zwinglipass - Chreialpfirst - Mutschen - Grueb - Gamplüt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto nach Wildhaus
Kartennummer:Appenzellerland/Toggenburg 1:25'000

Howdy!

Nachdem ich bisher praktisch alle Alpsteinwanderungen von Nord-Osten ("oben") her, also Wasserauen oder Brülisau, gestartet habe, war es Zeit, einmal "unten", im Süd-Westen, zu starten. Von Wildhaus aus bin ich um 06:20 losmarschiert. Friedliche Morgenstimmung mit Vogelgezwitscher und Kuhglockengebimmel im linken Ohr, Country Musik im rechten Ohr. Mit dieser Mischung und im schattigen Gelände war die Fleissarbeit des Aufstiegs erträglich. Zwischenhalt im Gasthaus Schafboden, wo ich als erste Stärkung des Tages meine traditionelle heisse Schoggi bestellte. Weiter ging es auf den Rotsteinpass. Erst kurz vor meinem dortigen Eintreffen (ca. 09:50) bewegte sich die Sonne endlich hinter der östlichen Bergkette (Nädliger und Fliswand) hervor. Bis hierher T1 und T2. Eine Grosse Apfelschorle im Gasthaus Rotsteinpass, in ein frisches T-shirt geschlüpft und ab auf den...

Altmannsattel: Von unten beobachtet ist der Aufstieg gelinde ausgedrückt Respekt einflössend und der Eindruck bestätigt sich gleich nach den ersten paar Höhenmetern. Im Aufstieg zum Altmannsattel wechseln sich Bergwandern und Klettern im Minutentakt ab und es ist volle Konzentration gefragt. ABER: die Klassierung Bergwanderweg (weiss-rot-weiss) ist trotzdem passend.  Von Anfang bis Ende ist der Aufstieg mit Stahlseilen und Klettersteigen gesichert und wer seine Tritte und Griffe mit der gebotenen Disziplin platziert, wird sicher oben ankommen. Schwindelfreiheit ist dort eine Selbstverständlichkeit und die Aussicht ist so beeindruckend, dass ein Weiterwandern ohne Pause einem Sakrileg gleichkäme. Ich gönne mir dort also mein Picknick und halte fest: für mich persönlich einer der schönsten Orte im Alpstein. Rotsteinpass - Altmannsattel T3+, ca. 45min.

Meine heutige Route führt mich nun abwärts zum Zwinglipass, doch zahlreiche Steinböcke etwas unterhalb des Sattels laden zu weiteren Pausen ein. Ich könnte sie ewig beobachten, aber laut Wetterbericht wird die Wetterlage in der zweiten Nachmittagshälfte instabil und ich habe noch Einiges vor mir. Abstieg zur Zwinglihütte (T3-) und Zwinglipass, wo ich ca. 13:00 eintreffe

Meine Vorräte an Essen und Getränken sind noch komfortabel und die zahlreichen (Foto-)pausen haben Zeit gekostet, sodass ich die Zwinglihütte leider auslassen muss. Jedenfalls kann sich die Hütte über Gästemangel nicht beklagen. Mein Weg führt via Zwinglipass über die Chreialp zum Mutschensattel. Auch auf dieser Route (T2) bieten sich wunderschöne Bergkulissen, die meine Phantasie für weitere Wanderungen anregen. Steht man am Mutschensattel, sollte man unbedingt den zusätzlichen Aufwand zum Gipfel auf sich nehmen (T3). Die Weitsicht war an diesem Tag jedenfalls phänomenal. Ins Gipfelbuch habe ich mich nicht eingetragen; das ganze Gipfelkreuz war von schwärmenden Ameisen belagert.

Die restliche Wanderung ist schnell erzählt... Vom Mutschen wieder zum Sattel abgestiegen (14:00), dann das Tal in ca. 1 1/2 stündigen strammen Schrittes via Alp Grueb und Alp Tesel heruntermarschiert. Zu Beginn habe ich mir noch einen Apfel gegönnt, was mir leicht klebrige Hände beschert hat. Um meine Knie etwas zu entlasten, wollte ich anschliessend meine Wanderstöcke zu Hilfe nehmen. Klebrige Hände und Wanderstöcke? Genau, yuck! Äpfel von nun an nur noch mit Erfrischungtüchlein.

Der Abstieg zieht sich hin und geht in die Knie. Dabei half auch nicht, dass ich etwas an Tempo zulegte, als Wolken aufzogen und sich zu verdichten begannen. Ich habe es aber ohne Regenguss zur Bergstation Gamplüt (15:45) geschafft und mir dort die letzten paar hundert Höhenmeter Abstieg erkauft. ;-) Da ich bis zur nächsten Gondelfahrt warten musste, gönnte ich mir hier nochmals eine Apfelschorle. Um 16:30 war ich zurück beim Auto.

Fazit: yeehaw!

Tourengänger: countryboy


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»