Kreditgässli


Publiziert von Henrik , 16. Juli 2011 um 23:49.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:15 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:Waltalingen - Ossingen - Kleinandelfingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland und tools

 .... die Gespräche drehten sich heute nicht um Leifheit(en) oder andere Massstäbe, sondern um Füsse, die gepflegt werden müssen ... dazu kontrastiert dieses persönliche Programm, dem sich Edith unterzog zu meinen Web-Erfahrungen mit Cody Lundin oder seinem Dual-Survival-Kompangnon, der nichts hält von „Barfuss-Gehen“! Da Edith ihre Füsse im deutschen Jestetten behandeln liess und ich nicht danach fragte wie lange das ggf. andauern würde, davon aber ausging, dass wir uns um 13.15 in Winti treffen könnten, dort mit Flugzug und S-Bahn eintraf und sie nicht auf dem Gleis vorfand, sich herausstellte, dass sie noch gar nicht wieder zu Hause sei...ich nutzte die Stunde für den obligaten Besuch bei Fielmann, um meiner Brille ein Tiefseeerlebnis zukommen zu lassen und setzte mich diesmal, da die Witterung doch etwas zu kühl war, ins Innere des „National“ – gerne hätte ich jetzt Ossi getroffen, der, soweit ich wusste, sich auf dem Heimweg nach Winterthur befand. Ich klaubte eine Weltwoche aus meinem Rucksack hervor, es ging um Schlepper und andere Zuginstrumente...der Féchy mundete hervorragend!
 
 .... als sich s’Edith auf dem Handy meldete, erhellte ich ihr, dass wir uns gleich in der S-Bahn treffen könnten, die uns nach Andelfingen bringen würde – allerdings hätten wir dort eine halbe Stunde Übergangszeit. In der Hektik ging die Wasserversorgung unter – im VOLG suchten wir eine Literflasche und stellten einmal mehr fest, dass die Detaillisten diese nur noch sehr eingeschränkt anbieten ... Beim Spaziergang zurück zum Bahnhof erinnerte sich Edith an den vorletzten Besuch hier..
 
 .... das vollbesetzte Poschti brachte uns nach Waltalingen – ab Ossingen waren wir allein im Bus! Das Dorf im ZU, das nur zwei Kilometer von der Kantonsgrenze zum Thurgau liegt, wird überragt von Schloss Schwandegg, das im Besitze des Kantons seit 1974 – hier kann in historischen Räumlichkeiten wie auch auf der Terrasse gediegen getafelt werden: wir sahen von einem Besuch ab, da ein privater Grossanlass auf der HP angekündigt war.  

.... die Siedlungsgeschichte des Ortes im Stammerland geht auf die Bronzezeit zurück – das Kloster St. Gallen hatte ab dem 9. Jhd. auch schon die Hände im Spiel. Die vielen Fachwerkhäuser prägen den Flecken,  rundherum wird Landwirtschaft betrieben. Wir folgten zuerst die ersten Kilometer dem einspurigen Trasse, wo flugs auch schon ein THURBO heransauste... später nahm uns der etwas urwaldähnliche Wald auf, mit viel Totholz – der Weg führt in die Nähe des  Barchetsees, der auch zum Bade einlädt (immerhin sahen wir vier Köpfe aus dem Wasser ragen und Kielwasser nach sich ziehend) und in den Kanton Thurgau, der hier einer Hand gleich einen Zipfel in den Kt. Zürich macht. Vor Ossingen ist die Bahn zu unterqueren, später an ihr entlang bis zum Bahnhof, in dessen Schalterhalle auch Eis zu kaufen ist!
 
 .... obwohl gerade beim Eintreffen auf dem Bahnhofsareal das Poschti auch hält, wir spazieren weiter. Beim Heidi vorbei (so der Name des Hofes, wir sahen weder Spyri’s Kind noch sonst irgendwelche Artefakte), ist die Kantonsstrasse zu queren, danach fällt die Strasse hinab nach Hausen. Gegenüber liegt das Schloss Widen (in Privatbesitz), an dessen Fuss der Weg seine Fortsetzung findet und dem Bächli entlangführt, das in die Thur mündet.  Daselbst eine kolossale Holzbank, auf der wir kurz rasten – hier begegnen uns die einzigsten Fuss- und Pferdegänger: das in ganzen drei Stunden  Wanderzeit – sage mal einer, die CH hätte nur  Rummelplätze!  Die Thur führte vom Vortag braune Massen, die die Grosse Au überschwemmt haben müssen: es liegt viel Unrat auf dem WW und auch das wahrscheinlich sonst eher hoch gewachsene Ufergras wirkt plattgedrückt. Die Szene wirkt auf mich wie das Filmwerk von Robert Redford: aus der Mitte entspringt ein Fluss – Strudel hat die Thur heute und entfesselt wird sie vor 24 Stunden auch gewesen sein....Unter der Eisenbahn- und daneben die Autobahnbrücke unten durch gelangen wir am Campingplatz vorbei nach Kleinandelfingen – eine Holzbrücke für Seeger und der historische Kern des Ortes vermitteln kurz das Gefühl von Mittelalter. Hinauf durch Altstadtgassen, wo doch noch Pferdeäpfel vom Boden gewischt werden, führt der WW zurück zum Bahnhof – Ironie des Tages: während der Euro fällt und fällt, hat Andelfinden eine Gasse, die sich Kreditgässli nennt.
 
 .... gerade wollen wir uns die paar Minuten bis zur Abfahrt der S-Bahn zurück nach Winti nochmals hinsetzen, rauscht diese heran. Wir verbleiben zusammen bis zum Flughafen, wo ich den IR als ICN nehmen kann und Edith den Bus nach Nöschikon.
 
 .... Barfussgehen wie Cody Lundin ... heute haben wir unterwegs die Füsse gespürt: Edith, an deren Füsse gearbeitet wurde und meine, die mir ausnahmsweise schmerzten, da ich irgendwo Falten an den Strümpfen hatte! 

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (2)


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bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 18. Juli 2011 um 08:44
Ein so schönen Bericht bekomme ich vermutlich nie auf das Papier. Umsomehr geniesse ich deine.

Lg Markus

bulbiferum hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juli 2011 um 21:36
Umso mehr geniesse ich deine Berichte sollte es heissen. ;-)

Liebe Grüsse, MArkus



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