Umtauschaktionen und Leifheit im Brocki


Publiziert von Henrik , 29. April 2011 um 23:31.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:29 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 230 m
Abstieg: 230 m
Strecke:Sennhof - Kyburg - Brünggen - Dettenried - Rikon
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland

 ....in der vergangenen Nacht hatte der Regen in den Strassengossen Pollenseen hinterlassen und die vormals oft schmierig gelben „Bezüge“ auf den Autos waren weggewaschen. Der erdige Boden, den ich am Aeschenplatz vorfand, gab nach, die vielen Kippen schwammen in kleinen Tümpeln, die sich bilden, wenn die Menschen vom Asphalt in die Blumenbeete trampeln – im Wort trampeln versteckt sich der Begriff TRAM , was etymologisch nichts mit einander zu tun hat, aber das Tram rollte eben heran und so kam ich, wie in letzter Zeit immer häufiger damit zum Bahnhof – es ist erstaunlicherweise drei Wochen her, dass ich ein Taxi zum SBB bestellt habe. Der Geldbeutel dankt und es gibt so vieles zu beobachten um mich herum... 
 
 ....  z. Z. muss eine Messe in Basel stattfinden, elegante Menschen, Nonchalance, Business-Casual und schwarz stehen diese am Gleis des Tram Nr. 2, das zum „Exhibition Square“ fährt – uff Baseldytsch isch das d’Muschtermäss, hösch! Ich halte kurz inne und schaue mich um – in der rechten Hand baumelt eine Claro-Tasche mit Zeitungen, die ich nicht ganz so kunstvoll hinter meinen Rücken zu schieben versuche...
 
 .... im COOP verpflege ich mich mit Knabberspässen und Bananen, fürs Edith bei Sprüngli das obligate Brioche mit Truffes erstanden, sozusagen das letzte, das dort im Körbli lag und einige Minuten später sitze ich im Flugzug nach Oerlike...diesmal im Doppelstock – noch ist mir nicht klar, wann die SBB z. B. diesen Zug mit Einheitswagen ausstattet und wann als Doppelstock – vielleicht weiss es ABoehlen? In der Ruhezone im DS ist gähnende Leere  - ausser Rascheln und Hüsteln meinerseits kein Ton – das muss die Stille sein, die sich die KollegInnen am Arbeitsplatz in Laufen mit mir wahrscheinlich ab und zu wünschen (...)! 

 .... kurz nach 11 bin ich in Winterthur, kläre zuerst mal ab, was es im Restaurant National zu essen gibt, reserviere dann einen Tisch for-one-person im Wintergarten; danach suche ich die Post auf, später schlendernd durch die Fussgängercity von Winterthur: Fielmann für das obligate Tiefseetauchen meiner Brille, dann bei Müller Drogerie die Preise verglichen für Badeartikel, ich suche auch noch einen neuen Ledergurt für meine Fjällräven-Hose. Es summt in der Fleece-Jacken-Tasche: s’Edith fragt per SMS, ob sie über Bülach oder Flughafen nach Winti fahren muss – ich rufe sie an, und bitte sie die Route via Airport zu nehmen – wir verabreden uns auf Gleis 2 um 13.20. 

 ....im National ist schon Umtriebigkeit zu spüren, allein der Umstand, dass nach oben hin viel Raum zur Verfügung steht und eine Fülle von Pflanzen in grossen Terracottas stehen, vermittelt Weite und Leichtigkeit. Es wird mir ein Hummersüppchen mit Schaum gereicht, dazu trinke ich einen Schlossberg weiss und bin fast wie aus den Socken, über dessen Mundigkeit! Später kommt der asiatische Teller mit Crevetten auf den Tisch – ihm mangelte etwas Schärfe. Zum Abschluss ein Espresso. Draussen zogen graue Wolken auf, ein paar Tropfen fielen herab – ich stand auf, zog den Rucksack über die Schultern und fand Edith an Gleis 2 – in Schwarz und Weiss! Mit Stil und neuer Frisur. Wow. 

 .... die S 26 bringt uns nach Sennhof – Kyburg. Die Wanderung folgt den Spuren des Herrn Ossi – seine Beschreibung habe ich in der Kartentasche stecken. Die Töss finden wir als Rinnsal vor – immerhin gibt es Anlass für Spiegelbilder. Und ein paar Stromschnellen. Während wir ihr entlang spazieren, eröffnet mir Edith Geschichten aus dem Alltag: von ihren Umtauschaktionen von Haut – und Gesichtcrèmes, von Gutscheinen und von ihrer Suche nach einer kleine Hausstiege, damit sie dort hinkommt, wo ihre Beine zu kurz sind – in Bülach-Süd bei Obi und Coop findet sie das Passende, aber der alte muss ja auch noch entsorgt werden, so landet ein Leifheit nicht in der Brocki, sondern mit einem Zettel ausgestattet, draussen auf der Strasse und schwupp ist er am nächsten Tage weg... s’Edith isch am uffrumme! 


 .... wir folgen den Waldlehrpfad hinauf zur Kyburg, entgegen dem Verhalten von Ossi’s Sprössling ziehen wir einfach an den Lehrtafeln vorbei, und kommen sogar ein klein wenig ins Schwitzen. Wir besuchen die Kyburg nicht – stattdessen lade ich ein für einen kleinen Umtrunk im Hirschen, der gänzlich verlassen wirkt.  Von hier folgen wir getreu dem WW, der durch offene Landschaft verläuft, an Rapsfeldern vorbei, in Tobel hinab, über glitschige Pfade und vielen Treppenstufen. Reiner Buchenwald und wieder Mischwald – auch wird geforstet, so dass wir einen kleinen Umweg aufgefordert sind zu tun – kurz Brünggen.  Der WW verläuft an einem Waldrand, der hinab leitet zum Wisental, wo wir eine stark befahrene Strasse queren. Am Ausgang des Seckitobels führt ein Stufenweg hinauf zum Flecken Büel von Dettenried, das Busanschluss hat. Nicht sonderlich einladend der Ort, den wir  kurz nach dem Pt. 627 in den Wald verlassen, der hinab führt in die Senke der Töss bei Rikon. Es finden sich sogar Geländer und Holztreppen (Lochtobel). Der Fabrikladen von KuhnRikon hat offen – wir brauchen nichts und spazieren die wenigen Meter bis zum Bahnhof, wo uns ein Zug nach Bauma entgegenkommt – um 17 Uhr fährt die S 26 nach Winti zurück: es ist Rushhour und der Thurbo ist nach Kollbrunn gut belegt. In Winti steht noch Zeit zur Verfügung: bei Fielmann kann ich als Stilberater  fungieren – Edith braucht eine neue Brille. Wir setzen uns zum Schluss des heutigen kleinen Spazis nochmals ins National, und sippen am Schlossberg(er). Um 19 Uhr fährt mein ICN nach Zürich und Edith fährt via Airport nach Nöschikon – mit den Gedanken an eine neue Brille, die sie in den kommenden Tagen dann abholen kann. Vielleicht liegen zusätzliche Porträts erst recht drin! 








Tourengänger: Henrik


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Kommentare (4)


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muscat hat gesagt: Fragen über Fragen...
Gesendet am 30. April 2011 um 09:15
Gibts noch Basler, die heute noch Hösch sagen? Das finde ich fantastisch! Und was ist ein Leifheit? In meiner Kindheit hatten wir ein lustiges Gerät, das Flusen und Staub aufnahm ohne zu saugen, nur mit Muskelkraft und mit sich gegeneinander bewegenden Rollen, dieses Gerät hiess Leifheit.

Weitere Porträts der attraktiven Edith sind willkommen!

Herzliche Grüsse
Andreas

Henrik hat gesagt: ..ein paar Antworten.....
Gesendet am 30. April 2011 um 10:17
...natürlich ist das "Hösch" nicht mehr oft umgangsprachlich zu hören....an dr Fasnacht aber schon ..noch ein Link: www.quazzle.ch/kurioses7.htm.

Leifheit ist wie du richtig in Erinnerung hast, ein Gegenstand des täglichen Reinigungsprozess', der auch Trittleitern im Angebot hat ..(googlen bringt dich dorthin)

Danke für deine Aufmerksamkeit.

Ohne Hösch aber e guete Daag

Henrik

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 30. April 2011 um 21:45
Diesen wunderbaren Bericht kann nichts mehr überbieten. Heute ist Schluss mit Hikr ;-)

Lg Markus

ABoehlen hat gesagt: Flugzug
Gesendet am 1. Mai 2011 um 10:30
> noch ist mir nicht klar, wann die SBB z. B. diesen Zug mit Einheitswagen ausstattet und wann als Doppelstock – vielleicht weiss es ABoehlen?

Nein, der weiss das leider auch nicht. Aber evtl. hilft Dir http://www.reisezuege.ch/reisezuege/index.php weiter. Dort gibst Du einfach die Zugsnummer ein (findest Du im Fahrplan) und Du siehst, welche Fahrzeuge an welchen Wochentagen zum Einsatz kommen.

Weiterhin gute Fahrt!
Gruess
Adrian


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