Bisse de Sion


Publiziert von laponia41 , 10. Juli 2011 um 16:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 9 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 300 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Rawil, barrage
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Anzère


Die Bisse de Sion hat in mehrfacher Hinsicht einen besonderen Status. Erbaut wurde sie in den Jahren 1901/03. Sie ist demnach relativ jung. Vom Bau existieren fotografische Dokumente (siehe Fotos im Bericht). Auf der beachtlichen  Länge von 13.5 km gibt sie nirgends Wässerwasser ab. Wozu wurde sie denn eigentlich gebaut?

Durch die westlich von Arbaz und Grimisuat gelegene Geländekammer fliesst der Fluss Sionne. Wenn in seinem Einzugsgebiet die letzten Schneefelder geschmolzen sind, reicht das Wasser nicht mehr für das Speisen der Bissen (u.a. Bisse de Lentine und Bisse Mont d'Or). Die Bisse de Sion wird in die Sionne geleitet und sorgt für den notwendigen Wässerwasser-Nachschub.

Irgendwie entwickelte sich in meinem Kopf die Vorstellung, die Bisse de Sion sei so eine Art Industriekanal aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ohne Romantik, der Besuch für mich eine Pflichtübung. Denken ist gut, hingehen und erleben besser. Allein schon die Fahrt mit dem Postauto hinauf zur Barrage de Tseuzier ist spektakular. Schmale Strasse, enge Kurven, atemberaubende Tiefblicke, niedrige Tunnel. "Wo führst du mich da hin", fragte mich meine weltbeste Begleiterin.

Oben angekommen hielten wir uns an die Routenbeschreibung von gerberj und spazierten dem See entlang bis zur Schöpfe bei Pt. 1811. Für den Hin- und Rückweg muss man etwa eine Stunde einplanen. Unglaublich die Flora: der Gelbe Enzian ist mir ja vom Hohgant und den Juraweiden gut bekannt. Hier hat er offenbar sein Paradies gefunden. Und bald war mir auch klar, dass die Bisse de Sion kein Industriekanal ist. Eindrücklich sind die vielen Natursteinmauern. Respekt vor den Arbeitern, die dieses Werk geschaffen haben, und sich nur im Sonntagsgewand mit Kravatte, Uhrenkette und Hut fotografieren liessen.

Von der Barrage aus folgten wir dann der Strasse talabwärts. Vor dem zweiten Strassentunnel erblickten wir die kühne Leiter, die auf den alten Bissenweg hinaufführt. Diapensia hatte nicht Lust, da hinaufzuklettern. Bei der nächsten Tunnelöffnung folgte ich dann dem Felsenweg ein Stück aufwärts. Durchaus eindrücklich, diese Passage.

Nach Les Rousses führt die Bisse dann ca. zwei Kilometer durch den Wald. Weiter geht es auf einem Strässchen, durch eine weitere Symphonie in Gelb. Diesmal ist es eine seltene Ginsterart, der Kugel-Ginster (Genista radiata). Bis zu den Häusern von Grillesses haben wir noch wenig Höhe verloren. Eine steile Abkürzung bringt uns auf einen Weg - und wir sind fast ein bisschen erstaunt, dass wir uns wieder auf der offen plätschernden Bisse befinden.

Anzère ist nicht ganz unser Fall. Die Bisse de Sion fliesst aber fast gar ins Postauto hinein. Ein langer Gang durch diesen mondänen Ort blieb uns erspart.

Link zum Inventar

..  . . Nach einer.. .




Tourengänger: laponia41


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Kommentare (2)


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bidi35 hat gesagt: gratuliere!!
Gesendet am 10. Juli 2011 um 16:46
wohl wieder eine "Erstbegehung"!!
Super Fotos und Bericht.

LG Heinz

laponia41 hat gesagt: RE: gratuliere!!
Gesendet am 10. Juli 2011 um 19:40
Bei Hikr ist es tatsächlich eine Erstbegehung, respektive ein Erstbericht. Aus all den touristischen Spuren rund um Anzère konnte ich aber schliessen, dass vor mir auch schon Leute da waren.

LG Peter


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