Dschungel, Botanik und Fromberghore


Publiziert von babu , 5. Juni 2011 um 12:58.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 4 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Egg - Oberniesen - Niesengrat - Fromberghore - Drunengalm - Chratzi - Bündiegg - Senggi - Egg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:taxpflichtige Strasse von Reichenbach nach Egg

Da stehen wir nun also, auf dem Niesengrat und richten unsere Blicke Richtung Fromberghore. Lange schon schlummerte diese Tour in meinem Kopf und jetzt endlich stehen wir vor der imposanten Kulisse der Niesenfortsetzung...

Wir haben den Anstieg von Reichenbach bis zum Niesengrat  fahrend abgekürzt um das Muskelkater-Risiko möglichst tief zu halten...;-). Deshalb haben wir das Auto in Egg abgestellt und haben via Hubelweid und Oberniesen den Sattel erreicht. Wir verlassen auf dem Grat die ausgetretenen Pfade und schreiten gespannt der vielerwähnten Schlüsselstelle entgegen. Der erste Blick auf den Steilaufschwung beeindruckt. Der Felsen sieht nicht vertrauenswürdig aus, kaum steht man jedoch in der Senkrechten lässt es sich erstaunlich gut emporsteigen. Ein Seil steht für Unsicherheiten stets zur Verfügung... hier sicherlich keine unnötige, fixe Installation. Die Fortsetzung des Grates verliert keineswegs an Attraktivität, immer wieder sind die Hände für die Fortbewegung gefragt. Einmal balancierend über schmale Gratabschnitte oder krabbelnd über Felspassagen - die Gefahr von aufkommender Langeweile besteht nicht (Schwierigkeit immer etwa zwischen T4-T5). Nicht zu vergessen die momentan explodierende Botanik. Es ist immer wieder ein Genuss diese farbenprächtige Blumenvielfalt während des Aufstieges zu inspizieren.

Die Aussicht auf dem Gipfel wäre ein Traum wenn nicht dieses dynamische Wetter die Sicht verdecken würde. Nebelschwaden hier und Regentropfen dort. Wir lassen uns jedoch nicht beirren und setzen die Gratübreschreitung fort. Beim Abstieg zum Sattel ist nochmals Vorsicht geboten. Links und rechts gehts ziemlich steil abwärts. Die folgenden Felshöcker zwischen Sattel und Drunengalm können bei Bedarf westlich umgangen werden. Ansonsten bleibt man am Besten immer konsequent auf dem Grat. Bald stehen wir auch auf der Drunengalm. Langes Rasten liegt nicht drin, denn wieder kreisen regenbeladene Wolken um unsere Köpfe. Also stechen wir ziemlich direkt vom Grat runter Richtung Chratzi. Der Weg ist mehr oder weniger verschwunden, nur noch "Fragmente" sind auszuspähen.

Die unerwartete Herausforderung beginnt jedoch ab Punkt 1'484 nach der Bündiegg. Der Weg durch den Senggigraben ist zwar auf der Karte eingetragen, wir finden ihn aber partout nicht. Wir zweifeln an unserer Orientierung und unserem Kartenverständnis und steigen ein paar zusätzliche Höhenmeter rauf und runter, mit der Hoffnung den verschwundenen Pfad doch noch zu erblicken. Dank einer zufälligen Begegnung mit heimischen Älpler wird uns schliesslich die Fortsetzung des Weges verraten... Einfach 50 - 100 m durch's Dickicht bis zu einer Grasmatte absteigen und dort den Wanderweg wiederfinden...

Gesagt getan. Nur wollte das Dickicht nicht enden und die versprochene Grasmatte machte sich offenbar aus dem  Staub. Kriechend und kletternd suchen wir einen Weg aus diesem nichtendenwollenden Dschungel bis wir endlich auf einen gut ausgebauten Pfad stossen. Das war wohl nicht der Originalverlauf des Weges... Verkratzt, müde aber zufrieden erreichen wir schliesslich wieder Egg.  


Tourengänger: BaumannEdu, babu, hebu


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Kommentare (1)


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BaumannEdu hat gesagt: Chratzi und Schafgunggli.
Gesendet am 6. Juni 2011 um 09:43
"Chratzi" war nicht der Ort, der unser am meisten kratzte. Wir kamen auch am "Schafgunggli" vorbei, ein schöner Name. Schafglunggli würde mir auch gefallen, aber da war kein Wasser (Glungga). Glünggi ist eine Schafsglocke, aber auch ein unseriöser Mensch.


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