Niwärch von Milachra bis Choruderri


Publiziert von laponia41 , 29. April 2011 um 08:53.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:26 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ausserberg Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Ausserberg

Das Niwärch ist ja unbestritten eine der spektkulärsten Suonen im Wallis. Zahlreiche Berichte bei Hikr.org zeugen davon. Die Sache hat aber einen kleinen Schönheitsfehler. Begangen und beschrieben wird in der Regel nur das Teilstück Ze Steinu - Choruderri. Der zweite Teil des Niwärchs wird völlig zu unrecht stiefmütterlich behandelt. Mehrmals schon sind meine Frau und ich über Milachra nach Leiggern aufgestiegen, haben oberhalb der Stadel das Niwärch gequert - heute wollen wir es erstmals begehen.

Kurz nach  Ausserberg queren wir in der Nähe eines Entsanders die Mittla Suon. Sie wird mit Wasser aus dem Niwärch-Stollen gespiesen. Wir werden ihr an anderer Stelle nochmals begegnen. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir die Mulde von Milachra. Vor Jahrzehnten weideten hier im Frühling und Herbst Rinder. Einige braungebrannte Stadel zeugen davon. An einem Brunnen lesen wir die Jahrzahl 1935. Leider sind die urtümlichen Gebäude am Zerfallen.

Die Wiesen von Milachra sind saftig und grün, dank dem Wässerwasser des Niwärchs. Moderne Sprenger beregnen fast flächendeckend. Bald stehen wir oben am Waldrand an der Suone. Das Abenteuer kann beginnen.

Als wild und abwechslungsreich bezeichnet Johannes Gerber den 2. Teil des Niwärchs. Dem können wir  zustimmen. Nach einer romantischen Waldpartie folgt felsiges Gelände. Wasserlauf und Weg mussten hier ausgesprengt werden. Bei Pt. 1236 wandern wir unterhalb des Maiensässes Sädol durch. Hier blühen die Kirschbäume. Im nun offenen Gelände hat man eine traumhafte Aussicht, hinunter ins Rhonetal, hinüber zu den Gipfeln der Walliseralpen. Wir queren das Strässchen nach Leiggern und biegen bald in den Lowigrabe ein. Die Suone fliesst hier durch Rohre, der Weg im steilen Graben ist komfortabel. Anschliessend folgt steiler Bergwald, ein kurzer steiler Aufstieg leitet dann zum Stolleneingang. Den lassen wir links liegen. Bei Choruderri beginnt der Abstieg, der beim zweiten Queren des Lowigrabe eine Überraschung bringt. Ab hier wurde nämlich die Mittla Suon restauriert, Toggulöcher wurden geschlagen, Toggu und Krapfen eingesetzt, aus Lärchenholz behauene Kännel daran gehängt. Eine Augenweide!

Ich habe vor, in diesem Sommer das Niwärch integral zu begehen, von Ze Steinu bis Milachra. Da folgt auf spektakuläre Dramatik stille Beschaulichkeit. Man muss beides geniessen können.

Ein Hinweis: die beiden Links in diesem Bericht führen zum Inventar und damit zur Geschichte und zu Daten der beiden Suonen.


Tourengänger: laponia41, Diapensia


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Kommentare (3)


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bidi35 hat gesagt: sehr informativer Bericht...
Gesendet am 29. April 2011 um 09:32
...mit wunderbaren Fotos. Danke Peter.

Dieser Weg ist mir seit Jahren bestens bekannt (Begehung oftmals nach getaner Arbeit und Raclettegenuss am Gmeinwärch am Niwärch im Mai).

Schön, dass deine Frau und du den zweiten Teil des Niwärchs begehen konntet. Wie du siehst, lohnt es sich.

LG Heinz

muscat hat gesagt: «Da folgt auf spektakuläre Dramatik stille Beschaulichkeit...»
Gesendet am 30. April 2011 um 09:00
«...Man muss beides geniessen können»: Das stimmt. Bei vielen Suonen sieht man diesen Gegensatz zwischen dem gefährlichen Teil in der Schlucht und dem sanften Teil in den Wiesen. Eigentlich müsste man dann zuerst den sanften Teil begehen und nachher den dramatischen Teil. Eine Mahlzeit beginnt ja auch nicht mit dem Dessert :-)

Ich habe letztes Jahr auch den sanften Teil des Niwärch begangen und bin mit Dir einverstanden, es lohnt sich. Die felsige Partie war für mich einigermassen knifflig, denn es hat dort nicht mal ein Seil, an dem man sich halten kann. Diese felsige Stelle sieht man übrigens vom Bahnhof Ausserberg.

Herzliche Grüsse
Andreas

Felix hat gesagt: wirklich:
Gesendet am 9. Juni 2011 um 07:59
es isch ... eifach schön

lg Felix


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