Goggeien-Umrundung mit Besteigung des Schär-Südgipfels


Publiziert von Ivo66 , 6. November 2010 um 20:39.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m
Strecke:Stein - Dürrenbachwald - Schärsboden - Schär (Südgipfel) - Rotberg - Schärsboden - Vorder Höhi - Gulmen - Südwestgrat - Hüttlisboden - Furgglen - Stock (Südwestgrat) - Stocklersiten - Hagegg - Stein
Kartennummer:1:25'000 Walensee

Die Goggeien, 4 Felszacken mitten im Toggenburg, sind uns inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Die wilde Gegend um die Felsformationen mit ihren Legföhrenbeständen bieten eine romantische Kulisse für herrliche Kraxeleien. Während der Schär-Nordgipfeln als T6-Berg für uns unerreichbar bleiben wird, sind die 3 anderen Gipfel für geübte Berggänger recht gut zu besteigen.

Nachdem mir vor 5 Tagen diese giftige Querung  einen Strich durch die Rechnung, sprich die Besteigung des Schär-Südgipfels gemacht hat, nahm ich heute den Gipfel von Süden her zusammen mit Lena nochmals in Angriff. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Zustieg ist von dieser Seite her unproblematisch, auch wenn zum Erreichen des Grats ein ziemlich steiler Rasenhang durchstiegen werden muss. Der Aufstieg auf den Gipfel machte dann richtig Spass - die Schlüsselstelle findet sich gleich bei Beginn in einer steilen Rinne, die sich jedoch durch tadellosen Fels auszeichnet. Herrlich das Ambiente mit den vielen Föhren, die man so mitten im Toggenburg nicht unbedingt erwartet.

Wir beschlossen, anschliessend die Goggeien vollumfänglich zu umrunden und bestiegen so nach dem Schär-Südgipfel noch den kleinen Rotberg - eine kleine hikr.-Premiere - den Gulmen und den Stock, ein dem Gulmen vorgelagerter Berg. So standen wir heute auf 4 Gipfeln, wobei wir 3 davon ganz für uns alleine hatten - der Gulmen wird als lohnender und einfach zu erreichender Aussichtsberg bei so einem schönen Herbsttag natürlich von zahlreichen Wanderern erreicht.

Der Abstieg nach Stein wollte dann nicht enden und zerrte - auch wegen den vorangegangenen zahlreichen Auf- und Abstiegen - sehr an den Kräften. Alles in allem eine gelungene Herbsttour, vermutlich als Saisonabschluss, da nun der erwartete Schnee wohl nicht mehr wegschmelzen wird.

Stein - Schärsboden (T2)

Von Stein, bzw. dem Parkplatz etwas oberhalb des Dorfes (Strässchen bei der Metzgerei im Dorf benutzen) stiegen wir dem Wanderweg Richtung "Vorder Höhi" folgend auf und liessen die Abzweigung nach Goggeien (Holzwegweiser) rechts liegen, immer weiter dem Wanderweg folgend. Kurz nach Austritt aus dem Wald auf ca. 1460 m. ü. M. führt ein breiter, sumpfiger Weg (ohne Markierungen und Wegweiser) nach rechts, quert etwas absteigend hinüber zum Schärsboden ins flache Gelände. Der Schärsboden selbst ist zwar sumpfig, aber dennoch gut zu begehen.

Schärsboden - Schär (Südgipfel) (T5, II)

Vom Schärsboden stiegen wir den steilen Grashang zum Grat südlich des Schärs auf. Ab und zu findet man so etwas wie Tritte - am besten hält man sich im Aufstieg links nahe den Felsen. Der Grat bis zum Fuss des Schärs weist als Hindernisse einige umgestürzte Bäume auf, ist aber sonst gut zu begehen.

Vor der Felswand des Schärs stehend, steigt man links zum Einstieg hoch und erkennt sofort die markante Rinne, die ziemlich gerade hinaufführt. Gute, wenn auch kleine, Tritte und Griffe sorgen für eine anregende Kletterei. Oben bei der Rinne quert man gleich nach links und umgeht so die senkrechten Felswände. Bald hält man sich wieder nach rechts und erkennt schon den weiteren Aufstieg zum Gipfel in gut gestuftem Schrofengelände zwischen Legföhren und Baumstämmen hindurch. Ganz zuoberst stiegen wir noch durch einen "Mini-Kamin" auf und erreichten ziemlich rasch den Gipfel.

Schär - Rotberg (T4)

Auf gleicher Route ging es zurück und wieder dem Grat entlang Richtung Schärsboden, wo wir zunächst an der gleichen Stelle über den Grashang abstiegen (eine Überschreitung des Grats zum Rotberg versuchten wir zunächst, dies ist aber nicht möglich, da der Grat plötzlich senkrecht abfällt).

Unterhalb der Felsen querten wir weiter nach Südwesten, bis wir bald durch einen mässig steilen Grashang zum Grat aufstiegen, über den wir den Gipfel des Rotbergs erreichten. Die Besteigung ist nicht lohnend - der höchste Punkt ist völlig überwachsen und fast nicht zugänglich. Auf dem schmalen Gipfelgrat habe ich mir innerhalb von 30 Sekunden genau 3 mal den Kopf an den im Wege stehenden Bäumen und Ästen angeschlagen - die Flüche nach dem ersten Anschlagen haben offensichtlich nichts genützt :-)

Rotberg - Schärsboden - Vorder Höhi (T2)

Auf dem sumpfigen Weg ging es vom Schärsboden wieder zurück zum Wanderweg zur Vorder Höhi, die man bald erreicht.

Vorder Höhi - Gulmen - Hüttlisboden (T2)

Von der Vorder Höhi folgten wir dem zunächst sehr breiten Wanderweg Richtung Gulmen, der dann gegen oben schmaler wird und wanderten bis zum höchsten Punkt.

Vom Gipfel des Gulmen stiegen wir entlang dem Südwestgrat ab, wobei man zunächst das grosse Kreuz ansteuert, dass sich unterhalb der Hütte befindet, die wenig unterhalb dem Gipfel liegt. Der Abstieg ist gut markiert.

Hüttlisboden - Furgglen - Stock (T3)

Vom Hüttlisboden folgten wir dem Wanderweg Richtung u. a. "Hinter Höhi" bis zur Alphütte Furgglen, wo wir den trichterartigen steilen Hang gegen Norden aufstiegen und auf etwa halber Höhe nach links den Südwestgrat des Stock erreichten. Der Zusteig zum Grat ist sehr steil, die Fortsetzung über den Grat an beliebiger Stelle ist dann problemlos.

Stock - Stein (T2)

Vom Gipfel stiegen wir etwas weiter nördlich des Südwestgrats durch die Flanke ab und erreichten auf 1600 m. ü. M. eine recht markante Rippe der wir am Randes des Waldes abwärts folgten und bald auf einen recht guten unmarkierten Pfad trafen. Dieser führt hinunter zum Wanderweg Richtung Hinter Höhi. Auf diesem Wanderweg blieben wir, bis ein Wegweiser Richtung "Stein" zeigte. Der weitere Abstieg verläuft meistens recht flach und zieht sich dementsprechend sehr in die Länge. Der Weg ist sehr gut markiert und nicht zu verfehlen.


Tourengänger: Ivo66, Lena


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