Blaue Luft und herrliche Aussicht: wie aus dem Horli-nicht wieder das Horlini (2452m) wurde...


Publiziert von Willem , 23. September 2010 um 23:52.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 7 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:
Parkplatz Obern/Oberu - Obern/Oberu - Horlini - Schnydi - Wysse See - Galm - Teugmatte - Obern/Oberu - Parkplatz Obern/Oberu

Zufahrt zum Ausgangspunkt:
Mit dem Auto von Leuk ein Stück weiter Richtung Leukerbad, bis man - kurz nach der Abzweigung Richtung Erschmatt - rechtshaltend dem Schild Richtung Guttet und Feschel folgt. Ab hier folgt man immer den Schildern Richtung Feschel. Die Strasse führt längs der Satellitenbodenstation und durch Grechmatte und Wiler. Etwa 200 Meter vorbei Feschel biegt man kurz vor der Brücke über dem Feschilju-Bach scharf nach links in eine schmale Strasse, der man Richtung Obern/Oberu folgt. Man fährt an Sämsu vorbei und etwa 50 Meter vorbei dem Fahrverbotsschild gibt's in der Haarnadelkurve nach links Parkraum (die Privatstrasse führt weiter nach Obern/Oberu und Galm, aber wahrscheinlich fahren auch viele Touristen bis Obern/Oberu weiter, denn es gab dort viele Autos!).
Bei Sämsu kann man eventuell auch die Wanderung starten, aber dann dauert die Wanderung eine knappe Stunde länger

Kartennummer:1267 Gemmi und 1287 Sierre (Landeskarte der Schweiz 1:25 000)

Das Horlini ist eigentlich ein unbedeutender Gipfel der Leuker Sonnenberge, der dem bekannten Torrenthorn vorgelagert ist. In 2002 war ich auf letzterem, aber die unschönen Gebäude der Rinderhütte und des Hotel Torrenthorn, die Ski-Anlagen und die karge Vegetation haben mir nicht besonders gefallen. Die Aussicht von oben ist aber wunderschön, wie man in diesem Bericht von passiun_ch sehen kann. Das Horlini ist etwa 550 Meter niedriger als das Torrenthorn. Die Fernblicke sind also etwas weniger umfangreich als vom Torrenthorn. Aber die vorgeschobene Lage über dem Rhônetal macht diesen Gipfel zu einer Aussichtswarte wo man sehr eindrucksvolle Tiefblicke geniessen kann! Dazu kommt noch dass der Aufstieg vom Parkplatz Obern/Oberu aus nicht lange dauert und dass dieses Gebiet weniger besucht und landschaftlich viel schöner ist als das Gebiet beim Torrenthorn!

Wir haben vor einigen Tagen schon versucht den Gipfel zu erreichen, aber Sie können hier lesen dass wir auf dem Gipfel verzichtet haben. Ein zweiter Versuch stand aber hoch auf meiner Wunschliste. Am vorletzten Ferientag waren wir sehr spät zurück von unserer Wanderung am Lac Blanc und am letzten Ferientag wollten wir ein wenig ausschlafen. Deswegen war eine längere Tour nicht möglich. Wolkenloses Wetter war aber vorhergesagt. Eine kurze, aussichtsreiche Wanderung war also gefragt. Dann gibt's nur eine Lösung: wir versuchen nochmals das Horlini zu erreichen!

Die Auffahrt zum Parkplatz ist schon ein Erlebnis an sich: von Leuk aus führt der Weg durch schöne Siedlungen und ab Feschel ist die Strasse schmal. Der Parkplatz unterhalb Obern/Oberu bietet bereits eine schöne Aussicht und mit jedem Schritt wird sie besser. Die wichtigsten Stellen hatten wir uns gut eingeprägt und diesmal erreichten wir völlig problemlos den Gipfel.


Der Gipfel des Horlini besteht aus drei Erhebungen: auf dem Südgipfel gibt's einen Windstation, der Mittelgipfel bricht nordseitig steil ab und der Nordgipfel ist nur sehr wenig ausgeprägt. Für den Abstieg haben wir den einfachen Wanderweg zum Wyssen See und nach Galm gewählt und von dort den Fahrweg nach Obern/Oberu. Es war eine wunderbare Tour mit prächtiger Aussicht, eine sehr gut gelungene letzte Wanderung im Sommer 2010!
 

Bei der Routenbeschreibung finden Sie einige Links zu den Bildern, auf denen man wichtige Stellen sehen kann. Die Bilder werden in diesem Fenster geöffnet. Wenn man die Bilder in einem neuen Fenster öffnen will, sollte man mit der rechten Maustaste auf den Link klicken (oder CTRL+linke Maustaste für einen neuen Tab).




Route: vom Parkplatz Obern/Oberu folgt man der Fahrstrasse nach Obern/Oberu bis zum Brunnen. Etwa 100 Meter weiter (am Waldrand) zweigt nach rechts der schöne Wanderweg nach Obern/Oberu ab. Man folgt hier den Wegweisern "Torrentalp" und "Chermignon" (Wanderwege nr. 16 und 22). Wenn die Steilheit nachlässt, geht man bei der Abzweigung nach rechts (man sieht an dieser Stelle noch genau den Ort Obern/Oberu) auf Wanderweg nr. 22 (hier keine Markierungen oder Wegweiser!). Wenn man geradeaus geht, gelangt man auf Wanderweg nr. 16 zu den verbrennten Bäumen, aber dann ist man zu tief! Durch die schönen Wiesen geht man auf den Mountainbikeweg zu. Wenn man gut ausschaut kann man eine gelbe Markierung auf einem grossen Stein entdecken. Normalerweise trifft man bei einem grossen Baum auf den Mountainbikeweg, dem man linkshaltend nur wenige Meter folgt. Rechtshaltend gibt's schwache Spuren, die wenige Meter parallel am Mountainbikeweg führen. Wenn man den Gipfel des Horlini fürs erste Mal sehen kann, biegt man scharf wenige Meter nach rechts und dann gerade auf den Gipfel zu. Wenn man gut ausschaut, kann man auf Trittspuren recht gut aufsteigen. Es gibt auch einige Steinmänner und manchmal sogar einen richtigen Pfad. Das Gelände ist hier herrlich und wir haben während unserer zwei Besuche niemand begegnet. Kurz unter dem Gipfel (auf fast 2300 m.ü.M.) sollte man den Pfad aber verlassen und auf den Gipfel zu gehen (der Pfad führt weiter durch die Ostflanke zum Sattel Schnydi). Spärliche Steinmänner und Trittspuren zeigen den Weg zum Gipfel. Das Gelände ist manchmal steil, aber bei richtiger Wegwahl nicht schwierig zu begehen. Dann erreicht man den Südgipfel (mit Windstation) des Horlini, wo man eine prächtige Talsicht hat!

Vom Südgipfel kann man mit wenigen Schritten zum Mittelgipfel gelangen, aber dieser bricht nordseitig steil ab. Am besten umgeht man den Mittelgipfel auf der rechten (östlichen) Seite auf einem ausgesetzten Pfad. Nach einer kurzen steilen Stelle führt der Pfad einfach weiter über den Nordgipfel zum Sattel Schnydi, wo ein Wegweiser den einfachen Wanderweg zum schön gelegenen Wyssen See zeigt. Die Kühe finden es hier auch herrlich! Auf einem einfachen Pfad gelangt man zur Fahrstrasse, der man bis zur Siedlung Galm folgt. Leider muss man ab hier der Fahrstrasse weiter nach Obern/Oberu folgen, aber hier kann man die Aussicht mal geniessen, ohne bei jedem Schritt auf den Boden zu schauen! An der Hütte bei Teugmatte vorbei gelangt man wieder in Obern/Oberu und von dort auf dem gleichen Pfad wie beim Aufstieg wieder zum Parkplatz. Wir sind am Rückweg via Erschmatt und Teufelsbrücke nach Leuk gefahren.


 

Facts: eine kurze, herrliche Rundwanderung mit prächtigen Aussichten durch eine schöne Landschaft! Die Auffahrt von Leuk zum Parkplatz ist schon ein Erlebnis. Der Wanderweg nach Obern/Oberu ist markiert, aber ab hier muss man selbst den Weg zum Horlini suchen. Mit einer guten Karte (und mit dieser Routenbeschreibung:P) kann man aber ohne Probleme den Gipfel erreichen. Die wandertechnisch etwas schwierigere Stellen befinden sich nur im Schlussaufstieg zum Südgipfel und in der Umgehung des Mittelgipfels. Orientierungssinn ist jedoch eine Voraussetzung und bei Nebel ist diese Tour nicht empfehlenswert. Bei schönem Wetter hat man vom Südgipfel nicht nur eine prächtige Aussicht aufs Rhônetal und auf den Illgraben, sondern auch auf die berühmten Walliser Gipfel, die von Monte Leone bis Grand Combin im Süden aufgereiht sind. Sogar die Mont-Blanc-Gruppe kann man erkennen! Gemäss Gipfel der Schweiz kann man bei maximaler Sichtweite 27 Viertausender sehen! Die Umgehung des Mittelgipfels erfordert Vorsicht, aber ab dieser Umgehung ist der Rückweg via Schnydi und Wysse See völlig unschwierig und markiert. Der Wysse See ist schön unter dem Torrenthorn gelegen.

 

Die Wanderung ist im Rother Wanderführer "Oberwallis" beschrieben worden, aber wir haben einer anderen Route gefolgt. Die Aufstiegsroute im Führer ist meiner Meinung nach schwieriger, länger und weniger empfehlenswert, denn gemäss Führer sollte man dem Mountainbikeweg über weite Strecken folgen (und es gibt hier tatsächlich viele Mountainbiker). Unser Aufstiegsweg ist jedoch wenig begangen und landschaftlich sehr schön! Auch im Abstieg haben wir einen anderen Weg begangen: im Führer wird der direkte Abstieg von Schnydi nach Galm empfohlen (nicht markiert aber durch unschwieriges Gelände). Wir haben jedoch den markierten Umweg zum Wyssen See begangen. Einen Kartenausschnitt mit beiden Routen findet man hier.


Reine Gehzeiten:
- Parkplatz Obern/Oberu - Obern/Oberu: 0h35 (T2)
- Obern/Oberu - Nordgipfel Horlini: 1h20 (T3)
- Nordgipfel Horlini - Schnydi - Wysse See: 0h45 (T1)
- Wysse See - Galm - Obern/Oberu: 1h (T1)
- Obern/Oberu - Parkplatz Obern/Oberu: 0h20 (T2)

Bei jeder Beschreibung etwas Musik: R.I.O. - One heart (extended mix)


Tourengänger: Willem


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