Allalinhorn 4027m & Alphubel 4206m - Doppelbesteigung als Abschluß einer perfekten Westalpenfahrt


Publiziert von mountainrescue , 7. August 2010 um 10:08. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 4 August 2010
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1472 m
Abstieg: 1096 m
Strecke:Mittelallalin - Allalinhorn - Feejoch - Feechopf - Alphubeljoch - Alphubel retour Mittelallalin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Saas Fee mit der Gondelbahn auf die Station Felskinn und weiter mit der Metro Alpin auf die Station Drehrestaurant Allalin 3500m


Beschreibung aus Wikipedia.de:
Das Allalinhorn (oder einfach Allalin) ist ein 4'027 m hoher Gipfel in den Walliser Alpen. Es zählt zu den leichtesten und meist bestiegenen Viertausendern der Alpen, nicht zuletzt, da die Metro Alpin bis auf etwa 570 Höhenmeter an den Gipfel heranführt und dieser von der Bergstation der Bahn in etwa zwei Stunden erreichbar ist. Der Gipfel erhebt sich im Mischabelkamm zwischen Saastal im Osten und Mattertal im Westen und gehört zu der nach ihm benannten Allalingruppe, der mit dem Alphubel, Strahl- und Rimpfischhorn drei weitere, allesamt höhere Viertausender angehören.

Als Abschluss unserer Westalpenfahrt und um eine runde Zahl zu bekommen ;-) (1 Dreitausender und 6 Viertausender) beschlossen wir das Allalinhorn und den Alphubel gemeinsam zu besteigen. Noch dazu wo genau für heute ein Zwischenhoch prophezeit worden war. (Am nächsten Tag, dem Tag der Heimreise, regnete es von in  der Früh weg bis nach Hause und zwar die gesamten 13 Stunden unserer Fahrt.)

Der Ehrlichkeit halber muss schon angemerkt werden, dass durch die Zuhilfenahme der Bergbahnen die Auffahrt bis auf 3500m Seehöhe möglich ist und daher die beiden Berge relativ leicht zu ersteigen sind. Auf der anderen Seite darf der Berg nie unterschätzt werden, wie ein Spaltensturz einer Dreierseilschaft am selben Tag bewies.

Wir starteten um 6.40 Uhr mit der ersten Bahn, die eigens für die Bergsteiger so früh auf den Berg fährt. Den Abschluß bildete dann die Auffahrt mit der Metro Alpin, die recht flott bis auf 3500m "zischt".

Nach dem Anlegen und Seil und Steigeisen starteten wir, gemeinsam mit zahlreichen anderen Bergsteigern, zur Besteigung des Allalinhorns. Auf halbem Weg war eine Spalte zu übersteigen, in die man zuerst ganz kurz runter und dann umso steiler raufsteigen muss. Nach knapp 1.40 standen wir am Gipfel des Allalinhorns.

Nach kurzer Rast stiegen wir zum Feejoch ab, um über den Blockgrat zum Feechopf (3888m) und weiter auf den Alphubel (4206m) zu gelangen. Hans hatte wieder einmal recht. Es schaut von der Ferne immer etwas "wilder" aus, als es letztendlich ist. Jedoch ist der Grat schon eine recht beeindruckende Sache, denn speziell auf die Seite zur Täschhütte geht es ganz schön in die Tiefe und ein ausrutschen ist nicht erlaubt.

Da der Grat leicht verschneit war, stiegen wir mit den Steigeisen bis zum Feechopf auf. Daran anschließende erfolgt ein Abstieg zum Alphubeljoch (3772m). Vom Alphubeljoch ist eine lange Querung unter dem Alphubel durchzuführen bis man in fast senkrechter Linie von 3998m bis auf 4206m Seehöhe aufsteigen muss.

Da wir um die Mittagszeit unterwegs waren, schien die Sonne mit voller Kraft in die Flanke und der Aufstieg war dementsprechend langsam, wegen der großen Hitze.

Letztendlich standen wir nach 2 Stunden am Alphubel.

Die Rundumsicht war einfach fantastisch. Matterhorn, Rimpfischhorn, Breithorn u.v.a. zum Greifen nah.

Schweizer ihr seid um eure Viertausender wirklich zu beneiden! ;-)

Nach kurzer Rast erfolgte der Abstieg zurück über Alphubeljoch, Feechopf, Feejoch zum Punkt 3826 m, wo sich die beiden Anstiege von Allalinhorn und Alphubel vereinigen.

Beim Abstieg vom Feechopf war uns schon der Hubschrauber der Air Zermatt aufgefallen, der über der großen Spalte, die zum Allalinhorn führt, zu durch- bzw. übersteigen ist. Zuerst landete er im Gletscherschigebiet, bevor er mit einem Flugretter am Seil, diesen anschließend in die Spalte flog. Nacheinander wurden dann Bergsteiger aus derselben geflogen. Vermutlich war die Seilschaft, möglicherweise durch das kurze Seil und das Stolpern eines Teammitgliedes anschließend in die Spalte gestürzt. (Dies sind allerdings reine Vermutungen, wie es sich abgespielt haben könnte, da wir es nicht direkt gesehen haben!)


Umso vorsichtiger stiegen Hans und ich an der Unglücksstelle vorbei und erreichten schließlich nach 2 Stunden Abstieg vom Alphubel, zufrieden und auch ein bisschen müde, die Bergstation der Metro Alpin.


Mit diesen beiden Viertausendern fand unsere Westalpenfahrt ihren würdigen Abschluß!


Mein besonderer Dank gilt natürlich Hans, der sich als kongenialer Bergkamerad erwies und der es ausgezeichnet verstand mich im richtigen Augenblick positiv zu motivieren!

Trackauswertung mit CompeGPS 7.0.8t und Twonav GPS Aventura 2.2

(Werte erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit)
Dauer: 7:21
Zeit in Bewegung: 5:10
Stillstand: 2:11
Maximale Höhe: 4203m
Kum.Steigen: 1472m
Ges.Abstieg: 1096m
Mittlere Geschwindigkeit: 1,5 km/h


Tourengänger: mountainrescue


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 3084.gpx Aufstieg Allinhorn und über Feejoch, Feechopf, Alphubeljoch zum Alphubel

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

WS+ II
WS
14 Jul 12
Alphubel · WoPo1961
T4 WS+ III
26 Sep 14
Hohlaubgrat - Feekopf - Eisnase · El Chasqui
WS+ II
WS II
13 Sep 09
Alphubel, 4206 m · Sibille
WS+ II
WS II
9 Aug 09
Alphubel 4206m · api

Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Herbert hat gesagt:
Gesendet am 12. August 2010 um 10:50
Servus Erich,
habe alles gelesen, so eine Woche hat nicht jeder, vor allem auch nicht wettermäßig, da kann man nur gratulieren!
Besondere Gratulation zum Dom, nicht jeder kommt gleich beim ersten Anlauf rauf.

LG, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. August 2010 um 09:30
Hallo Herbert!
Ja es hat wirklich alles gepasst in unseren Tourenwochen. Wetter und die Verhältnisse waren einfach perfekt und bis zum Dom waren wir schon sehr gut akklimatisiert. Der Dom war aber auch die anstrengendste Bergfahrt in dieser Zeit, vor allem der Gipfeltag mit anschließendem Abstieg ins Tal :-)
LG
Erich


Kommentar hinzufügen»