Piz Palü (Überschreitung W-O)


Publiziert von xaendi , 2. August 2010 um 13:04.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum: 1 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Palü-Gruppe   Bernina-Gruppe   I 
Zeitbedarf: 6:00
Strecke:Rif. Marco e Rosa - Fuorcla Bellavista - Spinasgrat - Piz Palü - Vadret Pers - Diavolezza
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Diavolezza
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Marco e Rosa CAI
Kartennummer:LK 1277 Piz Bernina

Traumtour über den schönsten Berg der Schweiz

Teil 1: Piz Bernina

Nach einer erholsamen Nacht im übervollen Rifugio Marco e Rosa geht es heute um 5.30 Uhr weiter. Ein weiterer Prachtstag kündigt sich an. Es weht ein zügiger Wind, der uns schnell losmarschieren lässt.

Unter den Bellavista-Gipfeln queren wir zur Fuorcla Bellavista. Nomen est omen - es präsentiert sich eine wunderschöne Aussicht gegen Süden nach Italien und gegen Norden in die Bündner Alpen.
Kurz oberhalb der Furcola Bellavista ziehen wir die Steigeisen aus. In leichter, aber schön luftiger Kletterei geht es über den Spinasgrat Richtung Piz Spinas (Palü Westgipfel). Der Fels ist leicht mit gefrorenem Tau überzogen, was uns zur Vorsicht mahnt - ein Fehltritt könnte hier schlimm enden.
Den Piz Spinas nehme ich gar nicht als eigentlichen Gipfel wahr - zu fest bin ich in die Kletterei vertieft.
Nach kurzem Abklettern geht es auf einem breiten Firnrücken - nun wieder mit Steigeisen - hoch zum Piz Palü Hauptgipfel. Wunderschön, diese Landschaft. Man fühlt sich hier eher wie auf einem Vier- oder Fünftausender als auf 3900m Höhe. Über einen schönen Grat geht es nun zum gut besuchten Rastplatz in der Einsattelung und von dort auf den Ostgipfel des Piz Palü. Hier geniessen wir nochmals die imposante Aussicht und rasten, bevor es zuerst luftig, nacher ziemlich steil zum 'Skidepot' runter geht. Unterdessen ist es kurz nach 9 Uhr, und die Steigeisen bieten guten Halt im Trittschnee.
Über den teilweise zerklüfteten Vadret Pers geht es nun runter bis zur Fuorcla Trovat. Die Sonne brennt unterdessen unbarmherzig und treibt den Schweiss aus den Poren. Nun ist es nicht mehr weit: Ein Wanderweg führt hinter dem Piz Trovat zur Diavolezza, welche wir um 11.30 Uhr erreichen.
Hier verabschieden wir uns von Bergführer Philipp. Nach ausgiebiger Foto-Session, erfrischendem Bier und feinem Coupe fahren auch wir mit der Bahn runter zur Diavolezza-Talstation. Von dort mit dem Auto nach Hause - wo schon alles für die 1.-August-Feier bereit steht.

Fazit: Ein unvergessliches Wochenende in einer der schönsten Regionen der Schweiz. Mit dem Wetter hatten wir ein Riesenglück - noch selten habe ich so schöne Sonnentage erlebt. Die Verhältnisse waren - einmal mehr - optimal. Hier war ich sicherlich nicht zum letzten Mal.

Tourengänger: xaendi


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Kommentare (3)


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Gelöschter Kommentar

xaendi hat gesagt: RE:Grosse Bewunderung!
Gesendet am 17. November 2010 um 19:06
Hallo Renaiolo,
danke für deinen Kommentar. Für mich war der Piz Palü auch immer einer dieser wunderschönen, aber unerreichbaren Berge - bis ich plötzlich oben stand! Wir sind ja von der Marco-e-Rosa-Hütte gestartet und über den Spinasgrat auf den Mittelgipfel gelangt; dort bewegen sich die Schwierigkeiten im II. Klettergrat. Viele starten aber bei der Diavolezza, wandern zum Persgletscher (T2) und steigen dann alles über den Gletscher auf den Piz Palü (Normalroute). Meist sind dort viele Spuren vorhanden. Die steilste Stelle befindet sich dann oberhalb des "Skidepots" auf ca. 3750m - dort ist Ausrutschen nicht mehr erlaubt! Die Schwierigkeiten dürften sich dort um WS bewegen. ZS fände ich hier zu hoch bewertet, denn es sind weder Standplatzsicherungen nötig, noch sind Kletterstellen vorhanden. Vom Ostgipfel (3882m) kann man über den teilweise schmalen Grat weiter zum Mittelgipfel (3900m) und dann auf derselben Route zurück zur Diavolezza.
Auf jeden Fall empfehle ich dir, einen Bergführer mitzunehmen. Dieser kann dir das nötige Sicherheitsgefühl geben und dir wertvolle Tipps geben. Fehlt dir noch die nötige Hochtourenerfahrung, eignen sich leichte Hochtouren (z.B. Sustenhorn) hervorragend, um Steigeisengehen etc. zu üben.

Beste Grüsse
xaendi

schnunzel hat gesagt: Piz Palü!!
Gesendet am 20. Juni 2011 um 10:49
Hallo Xaendi! Wie Dir mit dem Palü gings uns letztes Jahr mit dem Mt. Kazbek in Georgien, ein Traumberg, schon lange auf unserem "Programm". Letztes Jahr haben wirs dann einfach gemacht - mit Bergführer. Und diesen Sommer wollen wir eben auch den Piz Palü besteigen und Deine Fotos machen große große Lust drauf!!! Viele Grüße, schnunzel


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