Rundtour Wägital-Ost
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Interessante und abwechslungsreiche Gratwanderung über fünf Gipfel im östlichen Wägital
Was tun an diesem erstem richtigen Sommertag? Wir hatten schon lange geplant, wieder ins Wägital zu fahren. Zur Auswahl standen Fluebrig, Tierberg oder Zindlenspitz. Schließlich ließen wir uns von Tourenberichten von (hier) (hier) (und einigen anderen, siehe unten) inspirieren. Heraus kam eine Rundtour vom Schiberg bis zur Zindlenspitz. Hier unser Bericht.
Um kurz vor halb sieben starteten wir an der Straße zwischen P. 923 und Vorder Bruch. Ein paar Meter zurück zum Wegweiser P. 923, dann stiegen wir den steilen geschotterten Fahrweg zum Aberliboden (1107 m) hinauf. Hier wandten wir uns nach links und gingen - zunächst auf einem Fahrweg, dann auf schmalem Pfad durch nasse Wiesen - hinauf zur Hohfläschenhütte (1368 m). Ein paar Minuten weiter erreichten wir zwei weitere Hütte bei P. 1450. Nun stiegen wir über die Wiese nach Norden auf den zugewachsenen Fahrweg hinauf. Dieser folgten wir ein einige Meter bis zu den Bäumen und einem Holzgatter. Diesen Punkt wählten wir als Einstieg auf den Schiberg SW-Grat.
Schiberg Südwest-Grat (T4)
Vom Gatter aus folgten wir dem zunächst nur schwach ausgeprägten und teils mit Bäumen bewachsenen Grat. Zwischendurch waren immer Wegspuren zu erkennen. Bald wurde der Grat schmaler und ausgesetzter, das Gelände mit Karren und Schrofen anspruchsvoller. Etwa bei P. 1799 in einer kleinen Senke verließen wir den Grat und querten in die Flanke hinein, hielten uns aber dicht unterhalb der Felsabbrüche auf einem kleinen Weg, der in direkter Linie zu einem einzelnen Baum in einem schwach ausgeprägten Sattel oberhalb des "S" von Schiberg führte. Der weitere Weg auf den Grat über das anspruchsvolle Karren-Gelände ist aber bestimmt auch reizvoll. Von dem flachen Sattel waren es nur noch wenige Meter bis zum Schibergsattel (1948 m) oberhalb der Felsabbrüche der Chälen.
Überschreitung des Schibergs (T5)
Nachdem wir die wunderbare Aussicht ausgiebig bewundert hatten machten wir uns an die nächste Etappe der Tour, die Überschreitung des Schibergs. Zunächst gings recht steil über Gras uns Felsen in südöstlicher Richtung hinauf auf den Grat. Diesen folgten wir in angenehmer Gratwanderung, teils recht ausgesetzt (die Ostwand des Schibergs ist, mit Unterbrüchen, fast 500 m hoch!) zum Schiberg-Nordgipfel (2043.6 m). Bei Übergang zum Südgipfel folgte dann die Schlüsselstelle der Überschreitung: ein ca. 5-6 m hoher Einschnitt im Grat. Dieser wird in schöner Kletterei (II-III, je nach Routenwahl) überwunden. Der Fels ist griffig und hält gut (bis auf wenige lose Brocken). Ein Blick in den Abgrund im Osten erhöht noch das T5-Gefühl. Bei Nässe könnte diese Stelle ziemlich heikel werden. Der weitere Weg zum Südgipfel über Karren und Schrofen war dann etwas anspruchsvoller und zeitraubender. Schließlich standen wir am Südgipfel des Schiberg (2043 m) und freuten uns über die grandiose Aussicht und den gelungenen ersten Abschnitt der Tour.
Überschreitung von Plattenberg (T4) & Brünnelistock (Aufstieg T5, Abstieg T4)
Vom Gipfel des Schibergs gingen wir über den Wanderweg hinab zur Furgge. Deutlichen Wegspuren folgend, stiegen nun wir zu einem Schottenband unterhalb der Ostwand des Plattenberg hinauf; dieses überquerten wir und folgten dann am Fuße der Wand den Wegspuren steil hinauf bis zu einem kleinen Durchgang, der nach rechts durch die Wand hinauf auf die Südflanke führt. In wenigen Minuten standen wir dann am Gipfel des Plattenbergs (2082 m). Nun folgte wir dem Grat nach Osten. Eine Felsstufe wird nach rechts (Süden) ausweichend umgangen, dann weiter auf dem Grat zum Mürli. Auf P. 2075 zuhaltend stiegen wir über den steilen Grashang hinauf bis zu einem Schneefeld unterhalb des Grates. Leider konnten wir nun nicht wie geplant links oberhalb der Felsabrüche queren (das Schneefeld war ziemlich steil und sah nicht mehr sehr vertrauenserweckend aus) und traversierten daher nach rechts (wie die beiden Alpinwanderer, die wir vom Plattenberg aus genau hier sahen). Nach etwa 25-30 m konnten wir nach links durch ein kleines Couloir über Fels und Gras hinauf auf den Grat steigen. Hier trafen wir auf die erste verblaste rot-weiß-rote Markierung. Nun folgten wir den Markierungen und Wegspuren in teils ausgesetzer Kletterei zum Vorgipfel des Bünnelistocks. Nun gings steil und ausgesetzt einige Meter hinab und dann über auf den ausgesetzten Grat in interessanter Kletterei in gutem Fels hinüber zum Gipfel des Brünnelistocks (2133 m).
Überschreitung von Rossalpelispitz und Zindlenspitz (T3-T4)
Die nun folgende Übergang zur Rossalpelispitz (2075 m) und Zindlenspitz (2097 m) bedarf keiner detailierten Beschreibung mehr. Der Abstieg vom Brünnelistock ist ein wunderbarer, teils noch ausgesetzter T4-Weg. Beim Aufstieg zur Rossalpelispitz von Norden her liegen noch zwei große Schneefelder auf dem Wanderweg, die aber rechts umgangen werden können (steiler Grashang). Einige Wanderer kamen uns von der Zindlenspitz entgegen, sonst war aber nicht viel Verkehr. Um kurz vor eins erreichten wir den Gipfel der Zindlenspitz (2097 m) und machten in der warmen Juni-Sonne Mittagsrast. Anschließend stiegen wir den Normalweg (T3) über Ober Zindlen (ein tolles Schneefeld zum Abfahren unterhalb des Gipfelaufbaus wurde natürlich nicht ausgelassen) hinab nach Aberliboden und zurück zum Ausgangspunkt.
Eine wunderbare, abwechslungsreiche und spannende Gratwanderung! Hat alles drin was man von einer T5 so erwartet und bietet in schönem Fels einige großartige Kletterpassagen. Die Verhältnisse sind optimal (bis auf das Schneefeld bei P. 2075). Dazu kommt die beeindruckende Aussicht auf die Berg, besonders den das Glärnisch-Massiv.
Was tun an diesem erstem richtigen Sommertag? Wir hatten schon lange geplant, wieder ins Wägital zu fahren. Zur Auswahl standen Fluebrig, Tierberg oder Zindlenspitz. Schließlich ließen wir uns von Tourenberichten von (hier) (hier) (und einigen anderen, siehe unten) inspirieren. Heraus kam eine Rundtour vom Schiberg bis zur Zindlenspitz. Hier unser Bericht.
Um kurz vor halb sieben starteten wir an der Straße zwischen P. 923 und Vorder Bruch. Ein paar Meter zurück zum Wegweiser P. 923, dann stiegen wir den steilen geschotterten Fahrweg zum Aberliboden (1107 m) hinauf. Hier wandten wir uns nach links und gingen - zunächst auf einem Fahrweg, dann auf schmalem Pfad durch nasse Wiesen - hinauf zur Hohfläschenhütte (1368 m). Ein paar Minuten weiter erreichten wir zwei weitere Hütte bei P. 1450. Nun stiegen wir über die Wiese nach Norden auf den zugewachsenen Fahrweg hinauf. Dieser folgten wir ein einige Meter bis zu den Bäumen und einem Holzgatter. Diesen Punkt wählten wir als Einstieg auf den Schiberg SW-Grat.
Schiberg Südwest-Grat (T4)
Vom Gatter aus folgten wir dem zunächst nur schwach ausgeprägten und teils mit Bäumen bewachsenen Grat. Zwischendurch waren immer Wegspuren zu erkennen. Bald wurde der Grat schmaler und ausgesetzter, das Gelände mit Karren und Schrofen anspruchsvoller. Etwa bei P. 1799 in einer kleinen Senke verließen wir den Grat und querten in die Flanke hinein, hielten uns aber dicht unterhalb der Felsabbrüche auf einem kleinen Weg, der in direkter Linie zu einem einzelnen Baum in einem schwach ausgeprägten Sattel oberhalb des "S" von Schiberg führte. Der weitere Weg auf den Grat über das anspruchsvolle Karren-Gelände ist aber bestimmt auch reizvoll. Von dem flachen Sattel waren es nur noch wenige Meter bis zum Schibergsattel (1948 m) oberhalb der Felsabbrüche der Chälen.
Überschreitung des Schibergs (T5)
Nachdem wir die wunderbare Aussicht ausgiebig bewundert hatten machten wir uns an die nächste Etappe der Tour, die Überschreitung des Schibergs. Zunächst gings recht steil über Gras uns Felsen in südöstlicher Richtung hinauf auf den Grat. Diesen folgten wir in angenehmer Gratwanderung, teils recht ausgesetzt (die Ostwand des Schibergs ist, mit Unterbrüchen, fast 500 m hoch!) zum Schiberg-Nordgipfel (2043.6 m). Bei Übergang zum Südgipfel folgte dann die Schlüsselstelle der Überschreitung: ein ca. 5-6 m hoher Einschnitt im Grat. Dieser wird in schöner Kletterei (II-III, je nach Routenwahl) überwunden. Der Fels ist griffig und hält gut (bis auf wenige lose Brocken). Ein Blick in den Abgrund im Osten erhöht noch das T5-Gefühl. Bei Nässe könnte diese Stelle ziemlich heikel werden. Der weitere Weg zum Südgipfel über Karren und Schrofen war dann etwas anspruchsvoller und zeitraubender. Schließlich standen wir am Südgipfel des Schiberg (2043 m) und freuten uns über die grandiose Aussicht und den gelungenen ersten Abschnitt der Tour.
Überschreitung von Plattenberg (T4) & Brünnelistock (Aufstieg T5, Abstieg T4)
Vom Gipfel des Schibergs gingen wir über den Wanderweg hinab zur Furgge. Deutlichen Wegspuren folgend, stiegen nun wir zu einem Schottenband unterhalb der Ostwand des Plattenberg hinauf; dieses überquerten wir und folgten dann am Fuße der Wand den Wegspuren steil hinauf bis zu einem kleinen Durchgang, der nach rechts durch die Wand hinauf auf die Südflanke führt. In wenigen Minuten standen wir dann am Gipfel des Plattenbergs (2082 m). Nun folgte wir dem Grat nach Osten. Eine Felsstufe wird nach rechts (Süden) ausweichend umgangen, dann weiter auf dem Grat zum Mürli. Auf P. 2075 zuhaltend stiegen wir über den steilen Grashang hinauf bis zu einem Schneefeld unterhalb des Grates. Leider konnten wir nun nicht wie geplant links oberhalb der Felsabrüche queren (das Schneefeld war ziemlich steil und sah nicht mehr sehr vertrauenserweckend aus) und traversierten daher nach rechts (wie die beiden Alpinwanderer, die wir vom Plattenberg aus genau hier sahen). Nach etwa 25-30 m konnten wir nach links durch ein kleines Couloir über Fels und Gras hinauf auf den Grat steigen. Hier trafen wir auf die erste verblaste rot-weiß-rote Markierung. Nun folgten wir den Markierungen und Wegspuren in teils ausgesetzer Kletterei zum Vorgipfel des Bünnelistocks. Nun gings steil und ausgesetzt einige Meter hinab und dann über auf den ausgesetzten Grat in interessanter Kletterei in gutem Fels hinüber zum Gipfel des Brünnelistocks (2133 m).
Überschreitung von Rossalpelispitz und Zindlenspitz (T3-T4)
Die nun folgende Übergang zur Rossalpelispitz (2075 m) und Zindlenspitz (2097 m) bedarf keiner detailierten Beschreibung mehr. Der Abstieg vom Brünnelistock ist ein wunderbarer, teils noch ausgesetzter T4-Weg. Beim Aufstieg zur Rossalpelispitz von Norden her liegen noch zwei große Schneefelder auf dem Wanderweg, die aber rechts umgangen werden können (steiler Grashang). Einige Wanderer kamen uns von der Zindlenspitz entgegen, sonst war aber nicht viel Verkehr. Um kurz vor eins erreichten wir den Gipfel der Zindlenspitz (2097 m) und machten in der warmen Juni-Sonne Mittagsrast. Anschließend stiegen wir den Normalweg (T3) über Ober Zindlen (ein tolles Schneefeld zum Abfahren unterhalb des Gipfelaufbaus wurde natürlich nicht ausgelassen) hinab nach Aberliboden und zurück zum Ausgangspunkt.
Eine wunderbare, abwechslungsreiche und spannende Gratwanderung! Hat alles drin was man von einer T5 so erwartet und bietet in schönem Fels einige großartige Kletterpassagen. Die Verhältnisse sind optimal (bis auf das Schneefeld bei P. 2075). Dazu kommt die beeindruckende Aussicht auf die Berg, besonders den das Glärnisch-Massiv.
Tourengänger:
alpinos

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